Kapitel 8

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Worte.

Es sind wenige Worte, die unser ganzes Leben auf einmal verändern können, oder sie können auch gar keine Wirkung haben. Aus diesen haben wir etliche Sprachen über Millionen von Jahren entwickelt. Sie haben immer eine andere Art und Weise, wie sie uns berühren. Die Literatur offenbart uns eines der größten Geheimnisse unserer Sprachen.

Es gibt auch Scherze, in meinem Fall auch einfach ausgedrückt perverse Sprüche, die Einen überhaupt nicht berühren. Nun frage ich mich, wie ich auf Masons' Dummheit antworten soll. Ich finde es jedoch amüsant, dass es die Wangen von Louis sind, die sich in einem unangenehmen Rotton färben anstatt des Sprechers. Beim besten Willen, in dem Moment setzt mein Gehirn aus und will mir einfach nicht helfen. Verrat! Genau, schämen soll sich mein Zentrum von Informationen und Steuerung. Naja, das hilft mir auch nicht aus dem Schlamassel. Meine Gebete wurden erhört, indem meine Beste sich meldet.

„Wie wäre es, wenn wir in diese neue Disko "Break The Limit" gehen?"

„Heute?", fragt ihr Liebster nach.

Sie nickt begeistert.

„Ja, heute ist die Neueröffnung. Bitte sagt ja, ich wollte sowieso dort hin und jetzt bietet sich doch eine super Möglichkeit." Manchmal kann ich sogar echt stolz auf sie sein. Wenn sie spricht, interpretiert man es in solchen Fällen nicht als Flehen oder Betteln, sondern als starkes Vertreten ihrer Meinung.

„Gute Idee. Ich weiß ja nicht wie es den Anderen geht aber ich bin dabei.", stimme ich Alice zu und hake mich bei ihr unter, nachdem ich mich zu ihr gestellt habe.

Die Jungs schnauben gleichzeitig auf. Was haben die Beiden denn nun schon wieder?

„Braucht ihr Mädchen denn nicht eine halbe Ewigkeit, bis ihr fertig seid?", versucht Mason unseren Plan zunichte zu machen. Das war ja mal wieder so klar.

„Ach komm, ich wette du bist noch nie zuvor in einer Diskothek gewesen. Das schadet dir bestimmt nicht.", steuere ich dagegen.

Die Schwarzhaarige neben mir und ich sind schon so oft in einer Diskothek gewesen, dass wir es nicht mehr zählen können. Meistens hatten wir nur einen Bewegungsgrund und zwar: Das Ausgehen in eine Disko war in unserer Altersgruppe sehr beliebt. Besonders bei den Jungs. So passten wir uns an und haben so durch schon einige Informationen und Bilder über unsere Klassenkameraden erhalten, die wir sonst wahrscheinlich nie bekommen hätten. Für einen guten Lachflash waren sie zumindest immer gut. Wehe ihr kommt jetzt mit etwas wie „Wieso sollte man so etwas tun?", „Stalker!" oder „Die sind ja mal so richtig dumm!". Wir sind anders. Deswegen haben wir in der Schule auch unseren eigenen Club. Den Club der kultivierten, irischen, witzigen...worauf wollte ich noch einmal hinaus? Schade, jetzt weiß ich es auch nicht mehr. Jedenfalls sind Alice und ich die Präsidentinnen dieses Clubs. Wenigstens müssen wir bei den Versammlungen nie lange warten, ok? Denn unsere Clique besteht nur aus ihr und mir. Genug gedacht. Ich will Masons' Blick nicht verpassen.

„Du willst also an einem verregneten Samstag, wie jeder anderer ganz spontan entschieden mit zwei Jungs und deiner besten Freundin in eine Disko gehen? Habe ich das richtig verstanden?", erkundigt er sich wenig begeistert.

Ich nicke selbstsicher. Was bleibt mir denn bitteschön schon übrig? Plötzlich kommt Mason zu mir hergerannt, schnappt sich meine linke Hand und haucht einen Kuss auf die Handfläche.

„Aber nur wenn du mir die Ehre erweist, dein Date sein zu dürfen."

Ernsthaft? Wir sind in Irland, im einundzwanzigsten Jahrhundert, genauer gesagt, in einem Kaff. Es würde komisch aussehen, wenn ich nicht passend reagiere. Gott, habe Erbarmen mit mir für das Folgende.

„Mit dem größten Vergnügen.", bejahe ich und mache einen koketten Knicks.

Wir befinden uns zwar nicht im Vereinigten Königreich, dafür aber in der Republik Irlands! Ja ich bin sehr stolze Irin, falls ich euch das jetzt fragt. Alice übrigens auch. Nebeninfos schaden nie.

Mason lacht laut auf und kriegt sich nicht mehr.

„Ist es genau das, was du wolltest?", schnappe ich.

„Ja. Dich zu blamieren wird mein neues Hobby.", gibt er mit ernster, aber auch kritikfähiger Stimme zurück.

„Stimmt. Weil du ja sonst auch keine hast.", setzt sich das Mädchen, neben dem ich ihm Krankenhaus gelegen habe für mich ein. Alice, falls du meine Gedanken hören kannst. Ich liebe dich! Und für das eben noch mehr! Ein Kusssmiley würde hier nicht reichen, um ihr meine Zuneigung zu zeigen.

„Lu, ich werde hier gemobbt, tu was!", ruft er seinem Bruder zu, während er eine Schnute zieht.

„Aw, how dare you?! Niemand, darf etwas meinem Bärchen  antuen!", wird er von dem älteren Moore Sprössling beschützt und in dessen Arme gebracht.

Ich lehne mich unauffällig zu meiner nicht biologischen Schwester.

„Manchmal frage ich mich wirklich, ob wir hier die Mädchen sind oder nicht doch, die Zwei vor uns.", flüstere ich amüsiert. Sie schlägt sich die Hand auf den Mund, um ihr Lachen zu verstecken. Ein Jammer Schätzchen, ich kann es doch sehen.

„Das frage ich mich nicht nur manchmal."

Jetzt bin ich es, die sich um ihre ganze Selbstbeherrschung bemühen muss. Tief ein und ausatmen. Wie in einem Schwangerschaftskurs. Naja, so sieht es zumindest im Fernsehen aus. Genauer beurteilen kann ich das nicht. Noch nicht? Nein, will ich auch nicht!

Die zwei vom anderen Geschlecht sehen uns perplex an. Nein! Sag mir nicht, dass sie es noch nicht einmal mitbekommen haben. Das wäre doch zu geil! Aber anscheinend habe ich Recht zu haben, denn Louis umarmt Mason, wie ein Mädchen es tun würde. Soll ich mir Sorgen machen?

„Sagt mal, seid ihr schwul oder so?" Tut mir leid. Aber diese Frage konnte ich nicht zurückhalten.

„Irina! Fresse!", mault mich Alice empört an. Das war ja klar, dass ihr das nicht gefallen würde. Ich komme ihrem Gesicht immer näher, bis ich ihr leicht mit der Nase die Wange anstupse. Das haben wir früher immer gemacht. So baten wir um Verzeihung nach einem Streit oder einer Diskussion. Wenn sie es erwidert, weiß ich, dass sie nicht sauer auf mich ist. Nachdem eine Weile nichts passiert, bekomme ich schon Angst, doch dann tut sie es. Gott sei Dank.

„Sieh es doch so. Ich bin mit Alice zusammen. Wir haben uns ganz doll lieb. Richtig doll. Ich stehe auf Vaginas, Irina. Schwänze lasse ich gern dir über. So wie es gerade aussieht, ist Mason meiner Meinung, das unschwer zu erkennen. Es sei denn, du bemerkst nicht, wie er dir hinterherdackelt, damit er dir zeigen kann, dass er dich mag. Verstanden?", erklärt mir der Freund von Alice, als wäre ich noch ein kleines Mädchen. Ich bin 16 Jahre alt, naja bald 17.

Und ich dachte mich kann heute nichts mehr flashen. Tja, es scheint, dass ich mich in dieser Hinsicht sehr getäuscht habe. Leider kann ich nicht behaupten, ob das eine gute oder schlechte Sache ist. Zu meinem Pech.

A/N:

HALLO!

ES TUT MIR SCHRECKLICH LEID, DASS IHR SO LANGE WARTEN MUSSTET! ABER JETZT BIN ICH JA WIEDER DA. 

MIR WAR NICHT BEWUSST, DASS MAN AUCH DURCHAUS EIN KAPITEL SCHREIBEN KANN, WO 80% DIALOG IST. EGAL, ICH HABE MOMENTAN FIEBER, WAS NICHT SO ANGENEHM IST. JEDOCH MACHT ES DER UPLOAD WIEDER WETT. HOFFE ICH.

ICH HABE EUCH ALLE SEHR LIEB,

EURE FORRESTPRINCESS


Honest HumansWo Geschichten leben. Entdecke jetzt