Fünf Wochen Später

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Es waren fünf Wochen vergangen, seit ich bei Erik "eingezogen" war. Keiner der Leute aus der Oper ahnte auch nur dass ich hier unten lebte, obwohl mich viele fragten, warum ich nun wieder öfter die Oper "besuchte". Wenn es Auftritte und Veranstaltungen gab durfte ich stehts mit Erik in Loge 5 sitzen, was für mich eine große ehre war.
Ich konnte ja nicht ahnen, dass an diesem Abend alles anders werden würde. Es wurde mal wieder Faust aufgeführt. Wir saßen wieder in Loge 5 und ich hatte mich leicht an Erik gelehnt, der wie so oft deinen Arm um meine Taille gelegt hatte. So betrateten wir das Stück, bis es plötzlich an der Logentür klopfte. Ich wäre vor schreck beinahe zu boden gefallen, doch Erik hielt mich fest. "Ja?", fragte er mit seiner mysteriösen Stimme, die in meinen Ohren fast wie ein knurren klang. "Hier ist Madame Giry. Die Logenschließerin."
"Wie kann ich Ihnen helfen, Madame?"
"Ich will mich ja eigentlich nicht in Ihre Angelegenheiten einmischen Mister Phantom, aber man sieht ihre hübsche Begleiterin bis unten und einige Männer haben ein Auge auf die geworfen.", erklärte die Stimme meiner Ziehmutter. Sie schien mich von unten nicht erkannt zu haben. "Danke für die Information.", sagte Erik, stand auf, hob mich hoch und setzte sich mit mir eine Reihe weiter nach hinten von wo man mich nicht sehen konnte. Dann murmelte er mir ins ohr: "Ich kann es den Herren da unten nicht verübeln. Du bist einfach eine engelsgleiche Frau." Ich spürte wie meine wangen kanllrot wurden. "Ach sag doch Sowas nicht....",murmelte ich zurück. "Auch nicht wenn es die Wahrheit ist?", fragte er und grinste leicht, dann küsste er mich auf die Stirn und richtete seinen Blick wieder auf die Bühne, auf der in Carlotta sang. "Du könntest da unten stehen.", meinte er. "Ach nein. Ich bin eine bessere Geigerin als eine Sängerin.", erklärte ich und griff nach seiner Hand. Irgendwie fühlte ich mich sicher wenn ich seine große hand in meinen halten konnte. "Jeanne?"
"Ja?"
"Ich bin etwas in Sorge.", gab er leise murmelnd zu. "Warum?", fragte ich leicht überrascht. "Die Männer da unten die dich beobachten kommen mir nicht gerade harmlos vor.", erklärte er. "Du bist viel zu sehr in Sorge. Das geht schon. Ich Pass doch auf und du auch.", sagte ich und küsste ihn auf die wange. "Was machen wir nach der Vorstellung?", fragte ich ihn neugierig. "Auf was hast du denn Lust?", stellte er als Gegenfrage. "Keine Ahnung. Eine kleine Rundfahrt auf dem See?"
"Wenn du das möchtest." Ich lächelte. "Ja, bitte."

Die Vorstellung endete schneller als gedacht und alle bejubelten Carlotta. Erik blieb, wie immer, unbegeistert. Er mochte Carlotta genauso wenig wie ich. Er stand auf und ich folgte seinem Beispiel. Nach dem ich deine Hand genommen hatte, begaben wir uns gemeinsam nach unten. Der vertraute Geruch von Kerzenwachs stieg mir in die Nase und der matte Kerzenschein war wie immer bezaubernd. Ich fühlte mich hier unten mittlerweile richtig Zuhause. "Willst du gleich mit der Gondel fahren oder erst noch was anderes anziehen?", fragte er als wir in die Gondel stiegen. Ich sah an mir herunter. Das weiße Kleid, welches ich trug, war eigentlich in Ordnung. "Gleich die Fahrt.", pfiff ich. Ich war irgendwie gerade überglücklich. Vielleicht lag das daran, dass ich heute etwas ganz besonderes vor hatte, aber das war noch streng geheim. Er lächelte und murmelte ein "gut" bevor er die Gondel in Bewegung setzte. Ich liebte diese Gondelfahrten. Sie entspannten mich zu tiefst. Wir waren gerade auf der Mitte des Sees angekommen, wo ich ihn stoppte: "Warte kurz." Er sah mich fragend an, hörte aber, wie befohlen, mit dem paddeln (? Nennt man das so?) auf. "Setz dich.", herrschte ich ihn grinsend an. Er tat wie ihm befohlen worden war und setzte sich mit gegen über hin. "Und nun?", fragte er leicht neugierig. "Ich hab was für dich.", verkündete ich grinsend. "Ach ja...?Was denn?", wollte er wissen. Statt einer Antwort drückte ich ihm einen Kuss auf die lippen. Sofort legte er seine Arme um mich, zog mich näher zu sich und erwiderte den kuss. Meine Hände fanden ihren Weg zu seinen breiten Schultern und ruhten dort, während unser kuss intensiver wurde. Dann löste er sich von mir und sah mir tief in die Augen. "Ein wundervolles Geschenk. Bekomm ich noch so eins?", fragte er und grinste schelmisch. Ich fiel ihm in die arme und murmelte leise: "So viele du willst."

***
Ein sehr kurzes Kapitel diesmal.
TuT mir leid ^^'

Phantom Der Oper- Nie Wieder ChristineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt