Jan Schöller tiegerte nervös in der Hütte seines Großvaters hin und her. Er wartete auf den Anruf von Christina Aumayr, der Schwester seiner Freundin. Tausend Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Er hätte sie nicht alleine gehen lassen sollen. Wäre er doch nur ins Dorf gegangen. Sein Handy läutete, er kramte es hastig aus seiner Hosentasche und rief: „Hallo?" „Hi, Christina hier. Ich konnte Alexandra nicht erreichen." „Scheiße, was machen wir denn jetzt?", fragte Jan aufgebracht. „Ich weiß es nicht", sagte Christina verzweifelt. Jan lies sich aufs Sofa fallen und atmete einmal tief durch. „Ich geh sie suchen!", sagte er. „Was? Nein! Du bleibst hier! Ich will nicht, dass noch jemand verschwindet. Das ist viel zu gefährlich da draußen. Hast du schon einma aus dem Fenster gesehen?", rief Christina aufgebracht. „Ich komm schon klar. Ich kenn mich hier oben aus!", beteuerte Jan. „Nein! Du gehst nicht raus. Alexandra hat das auch behauptet und jetzt ist sie verschwunden." „Aber ich kann doch nicht einfach rumsitzen und nichts tun!", rief Jan. „Das musst du aber. Ich werde die Bergrettung verständigen. Bleib in der Hütte, verstanden?", sagte Christina. Jan versprach ihr in der Hütte zu bleiben und legte auf.
Mit zitternden Fingern wählte sie eine Nummer. Nach einigen Malen klingeln kam sie auf die Mailbox. „Hi, das ist die Mailbox von Markus Kofler. Ruft mich doch später noch mal an oder hinterlasst mir eine Nachricht. Ciao!" „Hey Markus. Hier ist Christina. Ich brauche deine Hilfe. Bitte ruf mich zurück. Es ist wichtig." Enttäuscht legte sie auf. Markus war ihre einzige Hoffnung. Sie wusste genau, dass die Bergrettung bei solch einem Wetter nicht sehr viel ausrichten konnte. Sie hat schon einmal ein Familientmitglied in den Bergen verloren und wollte das kein zweites Mal durchmachen. Sie ärgerte sich noch immer über sich selbst, dass sie ihre kleine Schwester gehen hatte lassen. Aber woher sollte sie den wissen, dass Alexandra alleine in die Berge geht. Sie versuchte es nochmal bei Markus.
Das Schnapstunier neigte sich dem Ende zu. Jetzt waren nur noch Katharina und Markus übrig. Wer von den beiden gewinnt, ist der Gewinner des Tuniers. Katharina schaute ihn herausfordernd an. „Bist du bereit zu verlieren?", fragte sie siegessicher. „Freu dich mal nicht zu früh!", sagte Markus und mischte die Karten. Er liebte es in Katharinas Augen zu schauen. Dort war so viel Wärme und Liebe. Er fühlte sich immer wohl in ihrer Nähe und jedes Gespräch mit ihr war Geburtstags, Weihnachten und Ostern zusammen. Er wollte es sich nur nicht eingestehen. Schnell verdrängte er wieder diese Gedanken und wandte sich den Karten zu. Gerade als sie anfangen wollten, läutete sein Handy. Er fischte es aus seiner Hosentasche, kam jedoch nicht rechtzeitig. „Vier verpasste Anrufe", murmelte er. „Uh! Da wird die Freundin aber sauer sein!", rief Michi und lachte. „Das ist Christina", sagte Markus. „Ich wusste dass er eine Freundin hat!", rief Michi und klopfte auf den Tisch. Katharina schaute enttäuscht drein und lies die Karten sinken. Markus hatte nur noch Augen für sein Handy und wählte ihr Nummer. „Markus?", rief Christina durch den Hörer, als sie ran ging. „Hey, was gibt's denn?", fragte Markus gedehnt. „Bin ich froh, dass du anrufst. Ich brauche deine Hilfe", rief sie aufgebracht. „Was ist denn los?", fragte Markus besorgt. Katharina legte ihre Stirn in Falten und stand auf. „Ich muss mal kurz aufs Klo", sagte sie zu Tobias. Er nickte und wandte sich dann wieder zu Markus, der noch immer telefonierte. Anstatt auf die Toilette zu gehen, setzte sich Katharina an die Bar und bestellte ein Stamperl Schnaps. Die Tür ging schwungvoll auf und Emilie kam herein. „Emilie, was machst du denn hier?", fragte Katharina. „Tobi hat sein Handy zu Hause vergessen. Und was machst du so ganz alleine an der Bar? Wo sind denn die anderen?", fragte sie. „Die sind drinnen in der Gaststube. Wir haben gerade geschnapst", sagte Katharina. „Du siehst aber nicht sehr glücklich aus. Was ist denn los?", fragte Emilie. „Nichts. Markus und ich wollte gerade das Schnpstunier zu ende bringen, als eine Frau anrief und die war mal wieder wichtiger als alles andere." Emilie zog ihre Jacke aus und setzte sich zu Katharina an die Bar. „Bist du etwa eifersüchtig?", fragte sie. „Ach Quatsch. Wieso sollte ich?" Emilie zuckte mit den Schultern und bestellte sich eine Tasse Tee. „Ich weiß nicht. Es hört sich jedenfalls so an." „Ach Blödsinn. Mich nervt es nur, dass wir das Spiel nicht zu ende spielen konnten. Aber sag mal, hat Markus eigentlich eine Freundin?", fragte Katharina beiläufig. Emilie schüttelte den Kopf: „Ich denke nicht, aber neulich war eine Frau bei ihm zu Besuch. Christina hieß sie. Vielleicht bahnt sich da was an." Katharina zog die Augenbrauen zusammen und nickte: „Ja, vielleicht. Würde mich wirklich für ihn freuen." Emilie schaut ihre Freundin prüfend an.
Währenddessen in der Gaststube
„Alexandra ist verschwunden!", rief Christina in ihr Handy. „Was?! Wann?!", rief Markus. „Du musst mir helfen, Markus. Sie ist in die Berge!" „Ist sie denn verrückt geworden? Bei dem Wetter!", rief Markus. Michi schlug sich die Hand auf die Stirn: „Na toll. Ich wusste doch dass heute jemand auf den Dachstein geht." „Okay, ganz langsam. Was ist passiert und wo wollte sie hin?", fragte Markus. Christina erzählte ihm alles. „Okay, wir werden sie finden, ja? Mach dir keine Sorgen. Komm am Besten gleich in die Zentrale. Bis dann!", sagte Markus und legte auf. Tobias und Michi schaute ihn neugierig an. „Sag schon!", rief Tobias. Katharina und Emilie kamen gerade in die Gaststube. „Okay Leute, hört mal alle her! Wir haben eine vermisste Person! Sie ist heute so gegen 19 Uhr los gegangen. Das Mädchen ist 16 Jahre alt und wollte auf die Schölleralm zu ihrem Freund. Ihre große Schwester konnte sie nicht erreichen und macht sich Sorgen. Wir haben Grund zu Annahme, dass ihr etwas passiert ist. Ich weiß, heute haben wir die Weihnachtsfeier, aber es geht um ein Menschenleben. Wer ist dabei?", fragte Markus. „Ich bin dabei!", meldeten sich Tobias und Ben sofort. Ein paar andere Bergretter meldeten sich auch noch. Michi stellte seine Limo zur Seite und sagte: „Ich bin auch dabei, aber ich flieg heute ganz bestimmt keinen Helikopter. Da kann ich mir auch die Augen verbinden und los fliegen." Markus schaute sich suchend um und fand Katharina im Türrahmen der Gaststube. Sie stand mit verschränkten Armen da. „Ich bin auch dabei!", sagte sie. Markus nickte dankend und lächelte. Die Truppe stand auf und verlies das Gasthaus. Christina Aumayr wartete schon vor der Tür der Zentrale. Als sie Markus sah, rannte sie auf ichn zu. „Markus!", rief sie und schlang ihre Arme um seinen starken Oberkörper. Katharina verdrehte die Augen und ging an den beiden vorbei. „Alles wird gut!", sagte Markus und ging mit ihr nach drinnen. „Okay Leute, ich schlage vor, wir werden zur Hütte hinauf fliefen und den Weg dort absuchen. Sie muss dort irgendwo sein." „Sie kann überall sein!", sagte Ben und schaute Markus zweifelnd an. „Aber wir wissen, dass sie dort hinwollte und das wird das erste sein, was wir absuchen." „Frau Aumayr, hatte Ihre Schwester Schneeschuhe dabei?", fragte Tobias. „Nein, sie hat keine Schneeschuhe. Aber sie geht manchmal mit ihrem besten Freund Sebastian Dörfer in die Berge. Von dem leiht sie sich immer Schneeschuhe aus." Markus nickte: „Ben, du gehst mit Christina zu diesem Sebastian und fragst ob Alexandra hier war. „Katharina, Tobias, Michi und ich, wir werden zur Hütte fliegen und sie suchen." „Ohne mich!", sagte Michi. „Was?", fragte Markus. „Ich werde bei diesem Wetter nicht rauf fliegen. Das könnte uns alle umbringen. Da oben herrscht starker Wind und es schneit in Millionen. Ich werde nicht erkennen können wo ich hinfliege." Markus überlegte. „Ein paar Hundert Meter unter der Hütte ist ein Parkplatz. Denkst du, du schaffst es bis dort hin?", fragte Tobas und zeigte auf eine Stelle auf der Landkarte. Michi seufzte: „Ich kanns versuchen, aber sobald es mir zu gefährlich wird, drehen wir ab okay?" Markus nickte und klopfte ihm auf die Schultern. „Also los!", rief Markus.
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Die Bergretter - Abgestürzt
FanfictionDie Bergretter werden erneut zu einem Einsatz gerufen. Es herrscht starkes Schneetreiben und für den Heli ist es nicht so leicht, sich fortzubewegen. Die Suche der Vermissten Person wird zu einem Wettlauf gegen die Zeit und ein Kampf ums Überleben.