Vollkommende Verbundenheit

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♡ Viel Spaß beim Lesen♡
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Ich schmiss meinen Kopf nach hinten und atmete tief ein und aus. Man konnte sich nicht vorstellen, wie es sich anfühlte wenn er endlich verschwunden war. Als ob ich aus meinen Fesseln befreit wurde.
Aber ich wusste das dieses Gefühl nicht lange anhalten würde, dass tat es in letzter Zeit nie.
Sobald ich wieder zuhause war, fing alles wieder von vorne an und ich verlor so gut wie alles, was meiner Seele geblieben war.

Ich stand auf und stellte mich vors Ufer am See.
Ich sah in den Himmel. Die Morgensonne lächelte mich an, während die Wolken ihr ein Kleid zauberten.
Ich war müde, so müde, dass ein benommenes Gefühl mich umgab. Ich fragte mich wann ich wohl wieder schlafen könne, ich fragte mich wann ich endlich aufhörte so zu sein.

Ich setzte mich auf das Gras, was noch vom Morgentau bestückst war. Es störte mich nicht, dass meine Hose davon nass wurde.

Als ich die weißen Wolken betrachtete versuchte ich tief in mir heraus zu finden, wie ich mich wohl gerade fühlte. Ich weiß es klang komisch...Aber leider stimmte es, ich wusste schon lange nicht mehr wie ich mich fühlte.
Fühlte ich mich glücklich? Oder gar traurig?
Nichts von beidem. Es war nicht so als ob ich nichts fühlen würde, dass wäre eine lüge. Es ist einfach so, dass ich mein Gefühl nicht beschreiben konnte, ein Gefühl was es nicht gab oder eher geben sollte.
Ich hatte einfach das Gefühl als ob man mir meine Gefühle genommen hätte und sie gegen ein einziges Ausgetauscht hatte. Man hatte mir ein fremdes Gefühl gegeben, was alles andere als Menschlich war.
Seid der Sache mit dem Kishin schaffte ich es einfach nicht mehr.
Ich konnte nicht mehr so sein wie ich es mal war. Ich dachte immer es wäre einfach sich zu verstellen. Aber das war eine Lüge die ich mir selbst gemacht hatte um irgendwie zu überleben.
Wenn ich gewusst hätte wie weit ich irgendwann sein würde, hätte ich mich von Anfang an gezeigt. Dann hätte ich zwar nicht die ganzen Freunde die ich jetzt hatte. Aber sie müssten nicht unter mir leiden.
Sie wussten nicht, dass sie darunter litten. Aber irgendwann würde der Tag kommen wo sie es schmerzlich zu spüren bekommen.

In dem Moment dachte ich an Maka. Es tat mir selbst weh an sie zu denken. Sie litt schon unter mir, sie wusste es nur nicht. Nach dem einen Abend hatte ich mir geschworen, nie wieder in ihre Nähe zu gehen, wenn sie so wehrlos war. Ich würde sie nie mehr anfassen ohne ihren Willen.
Doch als ob es so einfach wäre.
Schon bei dem Gedanken sie anzufassen drehte ich durch. Ich fühlte mich wie ein Tier und sie ist meine Beute. Es mag Klischeehaft klingen. Aber es war die Wahrheit.
Ich biss mir auf meine Unterlippe. Mein Verlangen nach ihr machte Wiederkehr. Ich könnte heulen, aber es war nicht mehr meine Art.

Ich dachte an das was 'ER' mir gesagt hat. Er versuchte mich schon seid Wochen dazu zu bringen mich meinem Verlangen hinzugeben. Aber es wäre mehr als egoistisch. Sie war schließlich kein Gegenstand. Sie war meine Partnerin und ich war ihre Waffe. Aber das bedeutete mir schon langsam nichts mehr.
Ich war nichts weiter als ein Tier was danach verlangte sie zu zerstören um sein Willen zu befriedigen . Am Anfang wollte ich sie nicht auf die Weise...nein ich wollte tatsächlich einfach nur in ihrer Nähe sein. Das hätte mir schon gereicht. Allein schon sie zu sehen hatte mir gereicht.
Aber das so lange verdrängen hatte mir nichts gebracht. Es hat 'IHN' erschaffen. Mehr aber auch nicht. Ich wusste das ich es immer wieder leugnete, wenn er sagte das er ein Teil von mir war.
Aber es stimmte. Aber irgendwie auch nicht.
Denn er war mehr als ein Teil von mir. Er ist ein Tier was in mir lebte. Ein Tier mit dem ich ein Wettkampf führte.
Er würde gewinnen, dass wusste ich. Es war egal, was ich jetzt noch machte. Es sollte sich nichts an dieser Tatsache ändern. Irgendwann würden wir am Ziel sein und ich hoffte das sie nicht in meiner Nähe sein würde.


In dem Moment dachte ich an die alte Zeit. Ich wollte sie doch nur beschützen. Ihr beistehen und aufpassen das ihr nichts geschieht. Sie war mir wie gesagt am Anfang scheiß egal.
Nichts weiter als ein Mensch der mir dabei half weiterhin mein Gemütliches Leben zu führen. Aber ich wusste ja nicht, dass ich ausgerechnet aus dem riesigen Haufen Schüler die wählen würde, mit der ich die verdammte Welt rette.
Die Welt war mir damals egal. Die Menschen waren mir egal. Ich wusste nicht einmal warum ich lebte.
Jeder Tag war langweilig und eintönig. Egal was passierte, ich fühlte mich immer so als ob ich nur Zuschauer wäre.
Wenn andere sich freuten, tat ich es nicht. Wenn andere traurig waren, war ich es nicht.
Man musste es auch gar nicht erklären.
Es ist ganz einfach. Mir war einfach alles vollkommen egal.
Doch dann kam sie.
. ...Maka...

Sie brachte das in mein Leben was noch nie jemand tat.
Abwechslung.
Sie war anders als die anderen.
Sie hob sich von anderen Mädchen ab. Allein schon ihre Art war das komplette Gegenteil von dem was ich kannte.
Ich fand gefallen an ihr.

Ich legte mich nach hinten und entspannte mich. Ich genoss die Zeit ohne 'Ihn'.
Ich roch das Gras. Die frische Luft und ich spürte die Ruhe die mich umgab.
Ehe ich mich versah wurden meine Augen schwerer und ich schlief ein. Endlich.



14 Stunden später...


Durch ein Tropfen Wasser wurde ich wach. Ich öffnete meine Augen und sah den Himmel.
,,Verdammt..wie spät ist es denn..'' fragte ich mich als ich sah das es schon halb dunkel war und es anfing zu regnen.
Ich richtete mich auf. Es regnete immer stärker. Sieht nach Platzregen aus.
,,Na toll..hab ich wieder ein Glück...'' sagte ich vor mich hin.

Ich streckte mich eine Runde aus und gähnte. Dafür das ich auf Gras eingeschlafen war, fühlte ich mich sehr ausgeschlafen.
Ich stellte mich hin. Weit und breit niemand. Ein wundervoller Anblick. Es störte mich nicht, dass ich komplett nass war.

Ich ging zu meinem Motorrad. Alles noch da.
Ich setzte mich drauf und sah auf die Uhr.
,,Was schon 19. Uhr?!'' erschrak ich.
Ich hatte anscheinend sehr lange geschlafen. Ganz schön traurig, dass ich nur meinen Schlaf finde, wenn ich Kilometer von ihr entfernt war.

Ich startete die Büchse und fuhr los.
Ich fuhr immer schneller und schneller.
Der Regen knallte in mein Gesicht. Es schmerzte leicht. Doch es war mir egal.


Je näher ich an unserer Wohnung war, desto mehr drückte sich mein Herz. Es klopfte nicht...Nein es zog sich zusammen.
Ich stellte mein Motorrad vor die Wohnung und ging in unser Haus rein. Jeder Schritt den ich tat fühlte sich richtig scheiße an.
Die Art wie er immer um diese Zeit kam war anders wie am Morgen. 'Er' redete nicht mehr mit mir.

Er verlangte.

Er verlangte nach ihr...
Ich wollte ihm nicht das geben was er verlangte, aber ich war machtlos.
Ich schloss die Haustür auf.

Sobald ich im Flur ankam, fühlte es sich an als ob ich eine andere Welt betreten hätte.
Diese Welt fühlt sich an wie eine kochende Wüste. Jeder Schritt war schwer und kraftlos. Ich habe höllischen Durst und das einzige was mich retten konnte war sie.
Sie war die einzige in dieser Welt die diesen Durst stillen konnte.
Ich sah keine Wände. Ich sah kein Hindernis. Ich sah nur sie wie sie dort lag und schlief.
Ich ahnte es und musste nicht einmal ihre Türe öffnen um zu sehen was sie tat.

Ich ging nach vorne. Direkt zu ihrem Zimmer. Ich wollte es tief im inneren nicht. Doch ich konnte nicht anders. Ich wusste das es wieder so weit war. Ich wusste das ich es nicht ändern konnte.
Nun stand ich vor ihrer Tür. Die Hand auf dem Türgriff. Ich schloss meine Augen.
,,Dieser verdammte Geruch...'' seufzte ich

..ich roch sie...ihren wunderschönen Duft...

Langsam verlor ich meine Vernunft. Ich durfte das nicht tun, das wusste ich. Aber dieses unerträgliche Gefühl was mich überkam wenn ich mich gegen ihn wehrte. Ich konnte nicht mehr. Ich musste da jetzt rein.
Ich drehte den Türknauf um und betrat ihr Zimmer. Es war dunkel, ich hörte sie atmen. Ich atmete schwer. Ich war nicht mehr ich selbst.
Ich ging zu ihrem Bett und setzte mich neben ihr hin. Meine Augen gewöhnten sich an die Dunkelheit und ich konnte in ihr Gesicht schauen.
Sie war wunderschön. Wie sie dort lag und schlief.

//Hallo Soul..// hörte ich plötzlich seine Stimme im Kopf erklingen.

,,Was ist...'' dachte ich mir und wunderte mich etwas. In solchen Situationen sprach er nie mit mir. Warum tut er das plötzlich.

//Ich wollte mich nur von dir verabschieden//

,,Wie verabschieden..''

//Naja ich werde jetzt verschwinden//

,,Wie wirst du jetzt gehen? Aus meinem Kopf und nie wieder kommen?'' freute ich mich

//Nein so meine ich das nicht. Ich werde mich jetzt endgültig mir dir verbinden//

,,V-verbinden?Wie meinst du das?..du kannst dich nicht verbinden ohne das ich es will..''

//Wollen? Wieso wollen?//

,,Na hör mal, ich lasse doch nicht zu das du ohne meinen willen mich besitzt! Das geht überhaupt nicht..''

//Du wirst staunen, wenn du siehst was ich kann//

,,Du kannst gar nichts, du bist nichts weiter als eine Phase..''

//Eine Phase also. Ich bin 'du' falls du es vergessen hast//

,,Du bist nicht ich...wenn du ich wärst hättest du schon von Anfang an dein Willen durchgesetzt''

//Wer sagt denn das ich das will?//

,,Wie meinst du das..?''

//Mittlerweile solltest du dich kennen und wissen das ich alles langsam angehe..//

,,Langsam angehen? Das soll wohl ein Witz sein''

//Es war einfach zu gut mit anzusehen wie weit du gehen würdest auch ohne vollkommene Verbundenheit mit mir deiner 'Phase'//

,,Du bist so ein kranker Wichser, verpiss dich einfach siehst du nicht was du Maka damit antust''

//Oh ja ich sehe es und es gefällt mir haha//

,,Sag das nochmal...''

//Ich liebe es mit anzusehen wie du Maka ran nimmst und tu nicht so als ob es dir nicht gefallen würde, ich würde nicht existieren, wenn es dir nicht gefällt//

,,Bitte verpiss dich einfach..''

//ich wünsche dir ein schönes Leben Soul..//

In dem Moment als er sich verabschiedete hat klopfte mein Herz gegen mein Brustkorb und ein Blitzschlag durch stoß mein Gehirn.
Ich konnte mich nicht wehren. So wehrlos fühlte ich mich noch nie. Stück für Stück merkte ich wie er mich fraß.
Und ausgerechnet jetzt bin ich mit ihr in einem Raum.
Ich schaute sie immer noch an. Sie hatte ja keine Ahnung was für ein Monster ich gerade wurde.

Dann geschah es. Die vollkommende Verbundenheit mit diesem Wesen in mir, hat statt gefunden.

Doch es war mir egal. Ich stand auf und spürte ihre Anwesenheit. Mein schlechtes Gewissen war wie weggeblasen.
Das zerstörerische Gefühl was 'Er' mir immer gab war weg. Ich fühlte mich frei und das fremde Gefühl war jetzt ein fester Bestandteil meiner selbst.

,,Es tut mir leid Maka'' flüsterte ich ganz leise und schloss die Zimmertür.
Ich sollte mich dafür schämen, dass es mir gefiel alleine mit ihr zu sein. Dieser Gedanke das die Tür geschlossen war und sie nicht raus konnte erbrachte mir Glücksgefühle.

Ohne darüber nachzudenken, zog ich meine Hose aus. Es war verdammt heiß in diesem Zimmer. Ich ging auf die andere Seite ihres Bettes und legte mich zu ihr. Ich umschlang sie mit meinen Armen und spürte ihre Körperwärme. Es war mir egal ob sie wach werden würde. Ich wollte sie, hier und jetzt.
Ich roch sie, ich spürte sie. So wehrlos und unbekümmert. Sie ist ein so selbstbewusstes Mädchen was vor nichts zurückschreckte.
Und was war sie jetzt? Gar nichts. Sie war meins.
Ich konnte nicht mehr und flüsterte ein paar Wörter in ihr Ohr.
Ich schloss meine Augen und genoss diesen Moment. Das erste Mal in meinem Leben dachte ich nicht mehr an die Zukunft. Jetzt lebte ich in der verdammten Gegenwart.

Ich streichelte ihre Arme. Ich atmete tief ein und aus um nichts falsches zu tun. Noch nicht.
Ich wollte nicht mehr warten, es war mir egal. Ich schob meine Hand unter ihr T-shirt und wollte gerade etwas berühren als sie plötzlich aufsprang und ein lauter Knall erschien. Sie schrie.

Sie war mit einem harten Knall auf dem Boden aufgekommen und der erste Gedanke, der in meinem Kopf aufblitzte war //Jetzt muss ich mich nicht mehr verstecken//
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So das wars mit dem 8. Kapitel und so endet auch Souls Sicht. In den nächsten Kapitel wird's wieder aus Makas Sicht weiter gehen ( ᐛ )و
Es wird in den nächsten Kapiteln noch ordentlich was passieren hehe...   

SoulEater'Deinen Willen werde ich brechen'Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt