Epilog

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Minohs Sicht

Ich betrachte den Kugelschreiber, den ich mit der linken Hand fest umklammere. Er ist weiss, die Kappe ist blau. Schon seltsam, wenn man sich überlegt, dass jeder mindestens einen Kugelschreiber besitzt, man aber nicht weiss woher man ihn hat.

Doch ich bin nicht hier um mir Kugelschreiber anzuschauen. Meine Hand beginnt zu zittern. Ich warte seit ein paar Stunden darauf, dass mir irgendjemand sagt, was passiert ist. Ich möchte wissen was mit ihm passiert ist, doch ich habe angst es zu erfahren.

Tränen steigen mir in die Augen. Wenn ihm etwas zugestossen ist, könnte ich es mir niemals verzeihen.

Eine Tür öffnet sich. Mein Blick schweift zu dem eintretenden Polizist.
Der Mann hat schwarzes Haar, welches von grauen Strähnen durchzogen ist. Er trägt eine ordentliche Uniform, hat ein freundlich wirkendes Gesicht und Augenringe, die wohl für die Polizei als Berufskrankheit gelten. Die Uniform wirkt auf den zweiten Blick gar nicht mehr so ordentlich. Das schwarze Hemd ist zerknittert und die Hose weist einen Kaffeefleck auf.

Er setzt sich mir gegenüber auf den Stuhl. „Ich glaube es ist Zeit dir zu erklären, was sich in den letzten Stunden abgespielt hat", beginnt er.

Ich mustere ihn, versuche herauszufinden, ob dass, was er mir mitteilen will, gut oder schlecht ist.

Der Polizist atmet tief ein. „Also, der Mann, von dem Nikolaj in dieser Gasse bedroht wurde, ist ein gefährlicher Bankräuber. Irgendwie ist er aus dem Gefängnis ausgebrochen. Wir vermuten, dass er Hilfe hatte. Aber nun zum wichtigeren Teil.

Nicky ist nicht tot, es war nur ein Streifschuss in die Schulter. Der Bankräuber wollte danach abhauen, aber wir haben ihn wie du gesehen hast gestoppt. Er sitzt nun wieder hinter Gittern, aber dieses mal aber für immer."

Erleichtert atme ich aus, dass war das einzige was ich hören wollte. „Kann ich zu ihm?", frage ich sofort.

„Natürlich, er wartet sogar draussen auf dich", lacht der Polizist. „Aber er hat doch eine Schusswunde?!", sage ich entsetzt. „ Es war nur ein Streifschuss, der nicht allzu ernst ist, die Ärzte meinten er brauche einfach etwas Ruhe und nun geh zu ihm", befiehlt er.

Ich sprinte aus dem Raum. Nicky, dass ist das einzige an was ich noch denken kann. Dann im Warteraum sitzt er.

Nicky lächelt mich an, als er mich sieht. Ich ziehe ihn sofort in meine Arme, bedacht darauf ihm nicht wehzutun.

„Ich lasse dich nie wieder alleine", murmle ich und presse meine Lippen auf seine.

Nur weil du es bist (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt