Josina POV
Ich saß in meinem Lieblingssessel unter der Eisenbahnbrücke.
Ein Zug ratterte darüber hinweg.
Wie zur Hölle war ich hier her gekommen?
War das doch alles nur ein böser Alptraum gewesen?
Alles fühlte sich so leicht an. Ganz komisch.
Ich schloss die Augen und versuchte mich zu erinnern.
Mann, war das verrückt.
Ich war doch...-
„Josie!", rief plötzlich eine vertraute Stimme.
Ich riss meine Augen ruckartig auf.
Nein.
Das konnte nicht sein. Das war unmöglich.
„Sunny?!", schrie ich aufgebracht und drehte mich blitzschnell um.
Und tatsächlich. Er war es. So wie ich ihn in Erinnerung hatte. Mit türkis-blauem Mohawk, seiner rot-schwarz karierten Hose und Lederjacke, mit all den Patches und Buttons.
Ich hätte jeden Anstecker einzeln aufzählen können.
Ich sprang vom Sessel auf und meinem besten Freund direkt in die Arme.
Er wirbelte mich herum und lachte laut auf.
„Was machst du denn hier?", fragte ich ihn, drückte ihn fest an mich und er ließ mich runter.
„Gegenfrage: Was machst DU hier?", fragte er mich und sah mich besorgt an.
Ich runzelte die Stirn.
Dann blickte ich mich um.
Alles sah aus, wie sonst auch immer, jedes Graffiti war gleich.
„Äh... wie meinst du das?", fragte ich ihn etwas verwirrt.
„Na, wieso bist du tot?", fragte er mich erstaunt.
„ICH BIN TOT?!", schrie ich entsetzt.
„Uhm ja.", erwiderte er trocken und blickte mich einfach nur an. „Ist doch ganz chillig hier, findest du nicht?"
„Aber Sunny... das geht nicht... ich muss zurück zu meiner Familie!"
Erstaunt blickte er mich an. „Achso? Kein Suizid?"
Ich schnaubte verächtlich. „Nein, kein Suizid, wie bei dir."
Er verschränkte genervt die Arme vor der Brust. „Hättest du gerne mein Leben gehabt?!"
„Nein. Aber ich war ja auch noch da.", schnaubte ich beleidigt und drehte mich weg von ihm. Hatte er denn nicht einmal an seine Freunde gedacht?
Aber ich wollte nicht darüber reden. Also versuchte ich das Thema zu wechseln. „Wo sind wir hier überhaupt genau?"
„Na im Punkerhimmel, du Nuss.", sagte er, lachte mich kurz aus und blickte dann nach oben.
„Habt ihr hier auch einen Gott oder so?", fragte ich ihn scherzend.
„Ja klar, den wollte ich auch gerade rufen. Johnny Ramone!", schrie er nach oben.
„Das kann jetzt nicht dein Ernst sein, Sunny-"
„Was?", plärrte jemand zurück.
Ach du Scheiße.
„Wir haben Neuzugang?!"
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Loss Of Control
FanfictionTochter einer Berühmtheit zu sein ist gar nicht so einfach. Josinas eigene Familie wird ihr von Tag zu Tag fremder. Doch das soll sich durch ein schreckliches Ereignis abrupt ändern.