Die nächsten Tage ging es leider statt bergauf, eher wieder ziemlich rasant bergab mit meiner Gesundheit.
Ich bekam wieder eine Magensonde gelegt, weil ich einfach nichts bei mir behalten konnte, außerdem bekam ich eine Infusion nach der anderen.
Das ewige Piepsen ging mir tierisch auf den Keks und ich wollte einfach nur wieder schnell gesund werden und nach Hause gehen.
Joey und Jake besuchten mich jeden Tag, waren aber wieder entlassen und waren größtenteils wieder zuhause.
Mom und Dad machten eine Art Schichtwechsel, wobei Dad die meiste Zeit bei mir war.
Er sah aus als hätte er die ganze Zeit kein einziges Mal geschlafen und ich wusste, dass er andauernd Schmerzmittel nahm und Kaffee in Litern soff.
Jetzt saß er wieder an meinem Bett und erzählte mir gerade von Gott und der Welt, und er lallte immer mehr, bis er schließlich gar nichts mehr sagte.
Er war einfach weggenickt.
„Dad. Daddy! Wach auf.", flüsterte ich und stupste seine Hand ein wenig.
Er schreckte hoch und sah mich etwas verwirrt an, dann fing er wieder an: „Wo bin ich stehen geblieben? Ach ja. Also, ich..."
Doch ich unterbrach ihn.
„Nein Dad. Stopp. Du gehst jetzt nach Hause, isst ordentlich etwas, und dann legst du dich für mindestens vierundzwanzig Stunden in dein Bett und schläfst dich aus. Bitte."
„Wieso? Und was wenn etwas ist?", fragte er fast ein wenig beleidigt.
„Dad. Dir geht es scheiße. Ich will dich nicht loswerden, aber ich will dass es dir gut geht. Okay?"
„Mir geht es gut. Aber dir nicht."
Ich seufzte. „Billie. Joe. Armstrong. Mister, Sie sind stur wie ein Ochse. Tus für mich, Dad. Okay?"
Er sah mich skeptisch an.
„Ganz sicher?"
„Sicher Dad. Überall sind Ärzte, ich werde rundum betüttelt und überwacht und ich werde nicht von einer Sekunde auf die andere abkratzen. Du musst auch kein schlechtes Gewissen haben."
Ich drückte seine Hand und er seufzte.
„Na gut Süße. Hast ja Recht. Ich nehm mir ein Taxi."
„Na also geht doch. Hab dich lieb, Daddy."
Ich hob meine Hände (was mega anstrengend war aber egal) und fuhr ihm über sein stoppeliges Kinn.
„Und rasier dich.", lachte ich leise.
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Mom besuchte mich am Nachmittag kurz, sie war jedoch ein wenig im Stress, weil sie noch super dringend einkaufen gehen musste.
Sie wollte nicht alleine gehen, einfach, weil sie tierische Angst hatte. Was ich natürlich voll und ganz nachvollziehen konnte. So blöd das auch klang, aber sie organisierte sich zwei Bodyguards, was ich durchaus verstand.
Bevor sie ging, machte sie mir noch den Fernseher an, aber ich war zu müde um zu schauen.
„Machs gut, meine Kleine.", murmelte sie noch, gab mir einen flüchtigen Kuss auf die Wange und hetzte dann aus dem Zimmer.
Sie rief noch, dass Dad morgen Nachmittag wieder kommen würde, aber davon bekam ich nicht besonders viel mit.
Ich war so... schrecklich... müde.
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Loss Of Control
FanficTochter einer Berühmtheit zu sein ist gar nicht so einfach. Josinas eigene Familie wird ihr von Tag zu Tag fremder. Doch das soll sich durch ein schreckliches Ereignis abrupt ändern.