Ich begab mich zu einem weiteren, etwas größeren Raum. Darin befanden sich einige Regale, eine Garderobe für die Jacken und noch herumliegende Bücher, Gegenstände der Leute, die regelmäßig vorbei kamen und überhaupt sehr viel Deko. Und mitten drin, mitten in dem Raum stand ein Stuhlkreis, wie man es aus dem Kindergarten oder aus der Schule noch kannte. Wir fingen immer an, uns zusammenzusetzen und zu besprechen, was sie verbessert und trainiert hatten oder was noch ein Problem war.
„Da ist ja unser Rotschopf", entfuhr es einer bekannten Stimme.
Ich schaute zu, Joo-Won, meinem Chef. ,,Annyeong", lächelte ich ihm entgegen.
Er betrat ebenfalls den Raum, gefolgt von allen anderen. Ich begrüßte sowohl ihn als auch alle anderen, mit einer tiefen Verbeugung, um meinen Respekt vor ihnen zu zeigen. Man bedenke was sie jeden Tag machen müssen oder was sie nicht machen können und trotzdem genossen sie jeden Tag. Die Leute waren ein perfektes Beispiel für jeden. Sie genossen jeden Tag mehr, als jeder normale Mensch ohne Handicap, dabei finde ich das es jeder so machen sollte. Man lebte schließlich nur einmal. Besonders eine Person hier, hatte meinen vollen Respekt, denn sie war noch sehr jung und ließ sich trotz allem nicht einschüchtern, die Rede ist von Yuna. Ein 10jähriges Mädchen, das seit einem Unfall nicht mehr richtig sprechen konnte. Ich würde nicht sagen, dass ich sie besonders bevorzuge, denn ich mag wirklich alle hier, jedoch ist sie die Jüngste.
Ein vorsichtiges Zupfen an meinem Oberteil brachte mich dazu, mich umzudrehen. „Du bist ja schon da."
Ich grinste Yuna an und sie hielt mir einen kleinen Zettel, auf dem Annyeong stand, hin. Auch sie lächelte zurück. Vorsichtig gab ich ihr eine Umarmung, was ja etwas normales war, jedoch dauerte es immer, bis sie mich los ließ, aber daran war ich gewöhnt und es störte mich auch nicht. Ich wuschelte über ihren Kopf, woraufhin sie mich erst finster ansah und dann lachte. Sie lachte stumm. Einerseits war es traurig, sie nicht lachen hören zu können andererseits war es toll, dass sie überhaupt glücklich war. Nach einer Weile, nachdem alle angekommen waren, setzten wir uns auf einen X-beliebigen Platz und die Arbeit konnte nun richtig beginnen, indem man zuhörte, was nicht wirklich jeden liegte. Ein gutes Beispiel war Yoongi, der bei allem immer schien, als ob er gleich einschlafen würde. Ob es während einem Treffen im Café war oder von einem gemeinsamen Besuch im Kino, mit allen, ganz zu schweigen.
Als nach ungefähr 5 Personen, Yuna dran war, hielt sie einen Zettel in die Runde. Ein Zettel mit einem Bild in der Mitte. Es zeigte sie und ein Buch, als Strichmännchen gezeichnet. Da ihr reden sehr schwer viel, insbesondere bei mehreren Personen, schwieg sie lieber und zeichnete Bilder für uns, damit wir wussten was es bei Neues gab. Wie uns das Bild schon zeigte, wollte sie uns mitteilen, dass sie ein Buch gelesen hatte, worauf sie wohl sichtlich stolz war, denn sie begann zu lächeln. Ich blickte in die Runde und sah alle anderen, wie sie gespannt zu dem Bild blickten und ihr ebenfalls ein kleines Lächeln zurück schenkten.
Schließlich setzten wir die Runde fort und gingen, nachdem wir fertig waren, gemeinsam in einen Saal, in welchem sich ein Billardtisch, Tischkicker, eine Leseecke und vieles mehr befand.Während sich alle eine Beschäftigung suchten, begutachtete ich das Geschehen vom Rand, bis mich jemand ansprach. „Jimin-ah, können wir kurz reden."
„Ne", entgegnete ich und folgte Joo-Won, in eine ruhigere Ecke, des Saals.
„Wir werden ab morgen einen Neuankömmling kriegen. Da bedeutet, dass du dich mit dieser Person etwas beschäftigen wirst, da sie zumal neu in der Stadt, vielleicht freundet ihr euch genauso gut an, so wie du und Yuna", entfuhr es ihm.
„Sie?", meinte ich neugierig. Ja, ich hatte die Angewohnheit mich vorher genauestens zu erkundigen.
Er nickte. „Kim Yun-Mi ist ihr Name."
„Ich werde mich darum kümmern, keine Sorge", vergewisserte ich ihm.
Er klopfte mir auf die Schulter: „Ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann."
Joo-Won lief zu den anderen zurück und ließ mich stumm stehen. Ich wusste ganz genau, was ich gemacht hatte, jedoch war mir keinesfalls bewusst, dass ich meine Entscheidung später gewaltig erfahren würde. Zurück auf den Boden der Tatsache, hörte ich leise Schritte auf mich zu kommen, die mit jedem Mal laute wurden. Erneut fühlte ich ein Zupfen an meinem Shirt.
„Jimin... L...-lesen", brachte Yuna nur mit sehr viel Mühe hervor.
Ich war wirklich stolz, wenn sie es schaffte etwas zu sagen, da sie sich damit schwer tat. Fragend schaute sie mich an und hielt ein Buch in ihrer Hand. Ihre Liebe zu Büchern entstand nach ihrem Unfall, laut Aussage ihrer Eltern. Da sie es schon immer liebte vorzulesen, um zu zeigen was sie konnte, machte es sie umso trauriger dies nicht mehr tun zu können. Seither bekam sie nur noch vorgelesen, so tat ich es auch. Ich ging mit ihr zu einem Sessel und hob sie auf meinen Schoß, so konnte ich das vorlesen für sie übernehmen. Yuna lehnte sich sanft gegen mich und schaute sich nebenbei Bild für Bild an. Stunden vergingen und so ging auch mein Arbeitstag langsam zu Ende.
„Bis morgen Hyung", verabschiedete ich mich bei meinem Chef.
„Annyoeng", rief er mir zu und fuhr mit seiner Arbeit fort.
Ich bewegte mich zu unserem Treffpunkt, zu Jungkook's Schule. Schritt für Schritt bewegt ich mich fort. Da wir alle in einer zentralen Gegend waren, war es nicht weit weg. So war es, dass ich nach nur wenigen Minuten dort bereits ankam. Und obwohl ich mich, trotz lässigem Schritttempo, beeilt hatte, war ich der Letzte.
„Hyung!", rief unser Maknae.
Ich winkte ihnen zu, während ich die letzten Meter beschritt, die uns voneinander trennten. „Yah! Ihr seit ja schon alle hier", stellte ich, mit prüfenden Blick, fest.
„Ne. Bevor wir uns jetzt um Kopf und Kragen reden, können wir ja schonmal loslaufen. Ich habe Hunger", teilte uns Taehyung mit.
Wir nickten einstimmig und steuerten unser nächstes Ziel an. Gemeinsam schwelgten wir in Gedanken und daran, dass Min-Young nicht länger da sein wird. Ach ja..., Min-Young, die treue Seele des Hauses.
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Okay neues Kapitel ^^.
Ich hoffe wirklich, wirklich sehr, dass es euch gefällt.
Apropos, lasst euch nicht durch das 'ne' verwirren, das soll 'ja bedeuten, wegen koreanisch und so ^^.
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Blinde Momente » p.j.m
Fanfiction❝Ich sehe die Welt auch in Farben, nur auf eine andere Art.❞ ©2016, written by -jikookie