Ein angenehmer Duft umhüllte mich und wenn auch schwer, öffnete ich meine Augen. Er roch verdammt gut, so als würde es gerade irgendwo Pancakes geben.
Jimin, hör auf zu träumen.
Ich zog meine Decke über meinen Kopf. Eigentlich war alles was ich wollte, weiter schlafen. Doch dann erst realisierte ich den kräftigen Geruch. Es war, als wäre er direkt hier.
„Jimin", eine frauliche Stimme sprach zu mir, kurz danach fühlte ich eine Hand an meiner Schulter.
Jemand zog die Decke von mir weg, weshalb ich schützend meine Arme vor mein Gesicht legte. Das grelle Zimmerlicht, ließ mich meine Augen nur noch schwerer öffnen, als es ohnehin schon war.
„Frühstück! Du musst etwas essen, bevor du los gehst."
Ich setzte mich nur in wenigen Millisekunden auf und war hellwach. Verdammt, ich wusste ich hatte irgendwas vergessen. Wie um alles in der Welt kann man vergessen, dass man noch eine Arbeit hat? Ich rieb mir die Augen, wie ein Kleinkind und schaute zu meiner Mutter. Sie hatte ein Küchenhandtuch über ihrer Schulter liegen und die Arme in die Hüfte gestemmt.
„Pabo", meinte sie, lachte jedoch danach, „Lass es dir schmecken." Sie verließ mein Zimmer ohne ein weiteres Wort und schloss meine Zimmertür.
Direkt neben mir, erkannte ich den Grund, für diese wundervollen Geruch in meinem Zimmer. Sie hatte mir frische Pancakes gemacht und ein Glas Saft dazugestellt. Ich war echt dankbar, eigentlich hätte ich es mir ja selber gemacht, wenn ich nicht so verschlafen werde. Es war eindeutig Zeit, mir mal wieder selber einen Denkzettel zu verpassen. Ich musste an meinem unregelmäßigen Schlaf dringend etwas ändern, trotz allem schon ich diesen Gedanken immer wieder zu Seite, wie auch gerade. Lieber aß ich mein Frühstück, welches liebevoll von meiner Mutter serviert wurde. Danach lief ich, wie auch sonst immer, ins Bad.
Noch bevor ich etwas machen konnte, hämmerte es gegen die Tür: „Yah! Mach auf!"
„Was?", völlig perplex starrte ich die Tür an.
„Ich habe gesagt, mach die Tür auf!"
Nichts ahnend tat ich dies auch. Kurz darauf trat mein Vater ein und scheuchte mich mehr oder weniger aus den Raum. Er sah schrecklich aus. Wo auch immer er die letzte Nacht war, es hat die Situation nicht verbessert, ganz im Gegenteil, mein persönlicher Hass ist um das doppelte gestiegen. Ich lief meiner Mutter entgegen, die bereits fassungslos im Flur stand.
Ich fuhr mir durch meine Haare und zeigte auf die Badetür: „Ist er eben erst Heim gekommen?"
„Ja", entgegnete sie seufzend.
„Sehen meine Haare arg schlimm aus eomma? Wenn appa jetzt im Bad ist, rechne ich nicht damit, rechtzeitig da reinzukommen."
Sie lächelte: „Du siehst immer gut aus, du bist schließlich mein Sohn."
Ich spürte das das Blut in meinen Wangen, wie es sieht färbte. Peinlich berührt kratze ich mich am Hinterkopf: „Eomma", entkalktes mir, „Danke."
Ich ging zurück in mein Zimmer und zog mich schnell um, Haare machen wurde heutzutage doch eh überbewertet oder nicht? Solange sie natürlich nicht zu lang waren. Ich nahm alles was ich brauchte und machte es wie immer. Ich verabschiedete mich von meinen Eltern, heute ausnahmsweise nur von meiner Mutter und trat schließlich meinen Fußweg zur Arbeit an. Am Han-River. Die Sonne schien an einem blauen, wolkenfreien Himmel und die Vögel zwitscherten. Trotz der kühlen Luft, genoss ich das Wetter am Morgen. Ich steckte mir meine Kopfhörer in die Ohren und schaltete ein zufälliges Lied in meiner Playlist an. Während ich an dem Fluss entlang spazierte, summte ich die Melodie des Liedes leise vor mich hin. Mein Spazieren passte sich von Zeit zu Zeit an den Rhythmus des Liedes an, weshalb sich mein Schritttempo deutlich schneller wurde. Als ich von weitem nun schon mein Arbeitsplatz sehen konnte, stoppte ich abrupt. Mein Blick fiel auf eine Frau, die das Gebäude betrat, welches ich gerade ansteuerte.
War sie es? Kim Yun-Mi?
Ich hatte diese Frau vorher noch nie gesehen, ließ mich jedoch nicht irritieren und ging weiter, bis auch ich ankam. Ich verstaute Jacke und Tasche, bis ich Joo-Won erblickte. Er schien in einem Gespräch gefesselt zu sein.
Plötzlich drehte er sich zu mir um: „Jimin-ah! Komm her." Er winkte mich lächelnd zu sich rüber, weshalb ich stutzig auf ihn zu ging.
„Ne?", fragte ich nach.
„Das ist Kim Yun-Mi", er zeigte auf die Frau neben sich.
Ich verbeugte mich höflich und schaute sie an. Ich schaute ihr direkt ins Gesicht. Mein Blick traf ihre Augen.
„Warte? Du! Dich habe ich doch gestern schon gesehen", entwisch es mir geschockt.
„Prima! Wie es aussieht kennt ihr euch ja schon, dann kann ich euch ja alleine lassen", meinte Joo-Won.
Ich schaute ihn an, wie er den Raum verließ: „Yah! Joo- ... Ach vergiss es."
Ich steckte meine Hände in die Hosentasche und schaute sie an, wie gestern widmete sie mir jedoch keinen Blick. Sie starrte auf den Boden und lächelte peinlich berührt. Eigentlich sah es ja niedlich aus, wie sich ihre Wangen rosa färbten.
„Ich bin Park Jimin", stellte ich mich zunächst vor.
„Yunmi", entfuhr es ihr, mit einer sanften und ruhigen Stimme.
Ich wippte mit meinen Füßen auf und ab: „Hätte nicht gedacht dich mal hier anzutreffen."
„Das hätten viele nicht gedacht", meinte sie darauf.
Sie schien nicht die selbe wie gestern, sie war keineswegs verplant. Ich hatte eine Frau vor mir stehen, die bei klarem Bewusstsein war, nicht wie gestern.
„Du hattest gesagt, du hättest mich gestern schon gesehen?", fragte sie.
„Ja, im Café. Mit meinen Freunden, erinnerst du dich nicht mehr? Die Verwechslung mit den Gerichten und so", berichtete ich ihr oberflächlich.
Sie schien etwas betroffen und biss auf ihren Finger: „Ich erinnere mich, dass tut mir wirklich leid."
„Wie auch immer, wollen wir bisschen an die frische Luft?", ich schlug ihr vor etwas zu unternehmen, um die Situation etwas angenehmer zu machen.
Sie nickte, woraufhin ich mich auf den Weg nach draußen machte, bis ich ein Schnalzen hinter mir hörte. Sofort blieb ich stehen und drehte mich um, bis Yunmi direkt in mich rein lief.
Ich kann es mir nicht erklären, was zur Hölle machte sie da?
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Blinde Momente » p.j.m
Fanfic❝Ich sehe die Welt auch in Farben, nur auf eine andere Art.❞ ©2016, written by -jikookie