Kapitel 5

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Ich rannte am weißen Gebirge entlang und betete, dass sie mich nicht finden würden. Vor mir konnte ich einen Wald erkennen. Wenn ich den erreichen würde, könnte ich mich in den Bäumen verstecken.

So schnell ich konnte rannte ich darauf zu. Hinter mir konnte ich es wieder heulen hören und drehte mich beim Rennen um.

Sechs Orks hatten die Verfolgung aufgenommen und sie saßen auf riesigen wolfsähnlichen Tieren. Das mussten die Wargs sein. Mit erschrecken stellte ich fest, dass diese Wargs ziemlich schnell waren. Ich würde es niemals rechtzeitig in den Wald schaffen.

„Du schaffst das!", rief Maereth neben mir und sah sich besorgt um.

„Im Moment sieht es aber nicht so gut aus!"

Nach zehn Minuten war der Wald schon ein ganz schönes Stückchen näher, allerdings waren die Orks jetzt auch so nah, dass ich ihr dreckiges Lachen und ihr Gebrülle hören konnte.

Kurz bevor ich den Wald erreichte spührte ich ein schmerzhaftes Stechen im Bein, welches mir daraufhin wegknickte und ich zu Boden fiel. Schnell drehte ich mich auf den Rücken und setzte mich auf. Sie hatten mir einen Pfeil ins Bein geschossen. Ohne weiter drüber nachzudenken, packte ich den Pfeil und zog ihn mit einem Ruck raus. Mit einem schmerzhaften Aufschrei war er draußen und ich ließ ihn achtlos zu Boden fallen. Ich richtete mich auf und humpelte weiter Richtung Wald.

Dann erreichten sie mich. Einer der Wargs sprang mich an und ich ging zu Boden. Das Vieh schnappte nach mir und ich hob schützend den Arm vors Gesicht, weshalb es mir diesen auch zerfetzte. Schmerzerfüllt schrie ich auf.

„Krut!", sagte einer der Orks und das Vieh wich zurück.

„Na was haben wir denn da. Eine kleine Elbin.", sagte der Ork lachend, griff mir grob ins Haar und zerrte mich nach oben.

Ängstlich sah ich in das hässliche Gesicht des Orks. Hinter ihm standen seine Freunde und daneben Maereth. Aber sie konnte nichts tun um mir zu helfen. Ich würde hier sterben.

Plötzlich ließ der Ork meine Haare los und ich fiel auf den Boden. Schnell rutschte ich etwas nach hinten um Abstand zwischen uns zu bringen. Vielleicht könnte ich es ja noch irgendwie schaffen meinen Bogen zu spannen, den ich noch immer bei mir trug.

„Mal gucken wie viel Schmerz die Kleine aushalten kann.", sagte er grinsend und kam wieder näher. Er kniete sich vor mich und zog mich am Fuß näher zu ihm heran.

Grinsend sah er mir ins Gesicht und rammte mir einen Dolch in den Bauch. Ich schrie vor Schmerzen auf, was sie zum Lachen brachte. Anstatt den Dolch jedoch wieder herauszuziehen, drehte er ihn mir im Bauch um und ließ ihn dann stecken.

„Hört auf.", verlangte ich unter Schmerzen. „Bitte."

„Aufhören?", fragte der Ork. „Wir haben ja noch nicht mal angefangen."

Ruckartig zog er den Dolch aus der Wunde, welche jetzt anfing stark zu bluten und schlug mir feste ins Gesicht, sodass ich zur Seite viel. Ich hielt mir die schmerzende Wange und richtete mich mühsam wieder auf. Zu meinem entsetzten musste ich jedoch feststellen, dass ich kaum noch stehen konnte, geschweige denn nach meinem Bogen greifen konnte. Meine Beine klappten ein und ich viel wieder zu Boden. Alles drehte sich und mir wurde schlecht.

„Oh nein. Die Klinge war vergiftet.", hörte ich Maereth entsetzt sagen. Sauron war anscheinend auch aufgetaucht, denn ich konnte ihn lachen hören.

„Natürlich war sie das. Aber keine Sorge, sie werden sie nicht töten.", sagte er, dann wurde ich am Hals wieder hochgehoben. Der Ork schnürte mir langsam die Luft ab und ich bekam kaum noch Luft. Zappelnd hielt ich mich an seiner Hand fest und versuchte meinen Hals frei zu bekommen, doch ich war zu schwach.

AmaliaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt