Kapitel 20

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Als ich das nächste Mal wach wurde, spürte ich etwas Weiches unter mir. Stöhnend öffnete ich meine Augen und sah mich um. Ich lag in meinem Zimmer im Bett. Langsam schlug ich die Bettdecke zur Seite und setzte mich auf, dabei zuckte ich kurz durch einen Schmerz an meinem Bauch zusammen.

Es fühlte sich an wie ein Deja-vu, den ich wachte schon einmal mit einer Wunde am Bauch hier auf. Nur damals war es durch eine vergiftete Orkklinge, diesmal lag es an Sauron persönlich. Bei dem Gedanken an ihn sah ich mich suchend im Zimmer um, doch weder er noch Maereth waren zu sehen. Dafür saß Legolas auf einem Stuhl neben meinem Bett. Seinen Oberkörper hatte er auf meinem Bett abgelegt und so wie es aussah schlief er. Vorsichtig rutschte ich zu ihm herüber und fuhr ihm sanft mit den Fingern durchs Haar. Sanft, um ihn nicht zu wecken, strich ich seine Haare nach hinten und konnte so in sein schlafendes Gesicht sehen.

Er sah so friedlich aus, wenn er schlief. Trotzdem konnte ich dunkle Augenringe unter seinen Augen erkennen. Besorgt strich ich darüber. Wenn Elben Augenringe hatten, musste es ihnen wirklich sehr schlecht gehen.

Da ich ihn nicht wecken wollte, blieb ich still sitzen und strich im langsam durch die Haare.

Wieder dachte ich an das Fest zurück. Wie viele Tage waren seit dem vergangen? Was war mit Maereth, ging es ihr gut? Lauter Fragen schossen mir in den Kopf, doch beantworten konnte ich keine.

Neben mir wurde Legolas langsam wieder wach und richtete sich langsam auf. Als er mich sah hielt er in seiner Bewegung inne und starte mich eine Weile stumm an. Dann zog er mich in eine Umarmung.

„Bei den Valah, du bist wieder wach. Ich hab mir solche Sorgen gemacht. Geht es dir gut? Hast du Schmerzen?", fragte er und ließ mich wieder los um mich besorgt zu betrachten.

Beruhigend lächelte ich ihn an. „Alles ist gut. Wie lange war ich weg?"

„Drei Tage. Unsere Heiler haben alles getan was sie konnten, aber du bist einfach nicht aufgewacht.", sagte er. „Ich dachte schon ich hätte dich verloren."

„So schnell wirst du mich nicht los.", sagte ich und lächelte ihn leicht an.

„Ich liebe dich.", sagte er erleichtert und beugte sich zu mir herab.

„Und ich liebe dich.", sagte ich, bevor er mich sanft küsste. Ich schloss die Augen und erwiderte den Kuss; froh, dass ihm nichts passiert war.

Der Kuss war sanft und kurz. Er achtete genau darauf, mir nicht weh zu tun oder an meine Wunden zu kommen.

„Adar war ein paar Mal hier. Er will dich unbedingt sprechen. Ich denke, er will..."

„Ich kann mir schon denken was er will. Er will wissen was mit deiner Mutter ist, oder?" Als Antwort nickte er knapp.

„Ich weiß es nicht.", sagte ich leise und sah mich im Zimmer um, doch ich konnte sie nirgends sehen. „Als ich sie das letzte Mal gesehen habe, hat Sauron ihr einen Dolch in den Bauch gerammt. Bevor ich ihr helfen konnte, hat Sauron versucht meinen Körper zu übernehmen. Ich weiß nicht was mit Maereth ist."

„Ich versteh das alles nicht. Wieso hast du nie etwas gesagt?"

„Weil ich mir nicht sicher wahr ob ihr mir glauben würdet. Außerdem war Sauron gerade erst besiegt und den Leuten ging es wieder besser. Ihnen jetzt zu sagen, das Sauron noch da ist, würde ihnen ihre Hoffnung sofort wieder nehmen."

„Du hast noch nie Selbstgespräche geführt oder? Da hast du immer mit ihnen geredet, hab ich recht?"

„Ja." Dann viel mir noch etwas Anderes ein, was ich unbedingt noch klären wollte. „Weißt du noch als du mich beim Bogentraining im Wald unterbrochen hast und ich dich beleidigt habe? Dass hab ich damals wirklich nicht zu dir gesagt, ich hab Sauron gemeint. Er hat mich mal wieder nicht in Ruhe gelassen und meine Mutter beleidigt. Es tut mir leid."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 31, 2017 ⏰

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