Kapitel 19

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„Das werde ich nicht zulassen.", erwiderte ich kalt und ließ ihn nicht aus den Augen.

„Und ich auch nicht.", sagte Maereth und trat hinter Thranduil hervor und stellte sich neben mich. Sie nahm meine Hand und drückte sie leicht, wodurch ich wieder etwas zur Ruhe kam.

„Das hier ist deine letzte Chance ihn mir freiwillig zu geben.", sagte Sauron und trat auf mich zu. Um uns herum nahmen bereits die ersten Elben reis aus, während einige Wachen hinzukamen. „Oder willst du das deinem kleinen Prinzlein etwas passiert?" mit einem teuflischen Grinsen sah er zu Legolas, welcher mittlerweile näher gekommen war und sich beschützend zu mir stellte. Panisch riss ich die Augen auf.

„Du wirst ihn nicht anfassen.", sagte ich drohend.

„Dann gib mir was ich will."

„Nein."

„Dann lässt du mir wohl keine Wahl.", sagte er und griff mich an. Die ersten Sekunden hielt ich mich ganz gut, aber dann musste ich auch schon den ersten Treffer einstecken.

Schnell kamen mir Legolas, sowie Aragorn, Gimli und einige Wachen zur Hilfe. Gemeinsam griffen wir Sauron an, doch ihm schienen die Wunden nichts auszumachen. Er kämpfte einfach weiter und sah mich dabei grinsend an.

„Wieso seid ihr plötzlich körperlich?", fragte ich Maereth, als ich nach einem weiteren Treffer zurücktaumelte. Aber Legolas und die Anderen, schienen die Situation eh unter Kontrolle zu haben.

Ich hielt mir meinen blutenden Arm und hockte mich neben Maereth auf den Boden.

„Es liegt an dem Mond. Seit der Mond komplett rot war, konnte ich plötzlich Dinge berühren. Als mir klar wurde was das bedeutet, konnte ich eins und eins zusammen zählen. Erinnerst du dich noch daran, dass Sauron sagte er hätte eine Information erlangt, die sehr nützlich wäre und er eine Überraschung für dich hätte. Ich war mir ziemlich sicher, dass er schon vorher von der Wirkung des Blutmondes wusste und nur darauf gewartet hat, herzukommen. Außerdem habe ich mich ohne hin schon gewundert, warum er nicht nochmal versucht hat in deinen kopf einzudringen.", erklärte Maereth.

„Er wollte seine Kräfte sparen.", schlussfolgerte ich und sie nickte zustimmend.

„Wahrscheinlich wollte er die Sache selbst in die Hand nehmen. Dich so stark verletzten, dass du kurz vorm Sterben bist und sich dann deinen Körper nehmen.", endete sie ihre Erzählung. Ich richtete mich wieder auf und sah ihr direkt in die Augen.

„Und was können wir dagegen machen?", fragte ich.

„Nichts. Wir können nur warten, bis der Blutmond wieder abnimmt und hoffen, dass Thranduil und Legolas ihn bis dahin in Schach halten können.", sagte sie und ich wandte mich wieder den Kämpfenden zu.

Noch immer hatten sie Sauron umzingelt, der mittlerweile mehr als wütend aussah und immer wieder Blicke zu uns herüber warf. Einige Wachen und Krieger lagen schon verletzt am Boden und den Restlichen war die Anstrengung anzusehen.

„Wie konnte er nur so stark werde?", fragte ich entsetzt.

„Ich weiß.", sagte Maereth, die meinem Blick gefolgt war. „Wir haben uns zu viel Zeit gelassen."

Hilflos stand ich da und sah zu wie Sauron immer wieder auf Legolas, Aragorn, Gimli, Thranduil und einige Wachen einschlug. Er wirbelte herum und schleuderte immer mal wieder jemanden nach hinten. Sie konnten einfach nicht richtig an ihn herankommen.

„Meinst du er verschwindet endlich, wenn wir es schaffen ihn jetzt zu töten?", fragt ich hoffnungsvoll.

„Ich weiß es nicht.", sagte Maereth ehrlich. Mit neuer Energie stand ich auf und lief auf die kämpfenden Krieger vor mir zu. Bevor ich jedoch dort ankam hielt Maereth mich zurück.

AmaliaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt