Ich muss wohl eingeschlafen sein, denn als ich wieder wach wurde, ging gerade die Sonne auf. Das Feuer war komplett heruntergebrannt und Gimli und Aragorn schliefen noch. Legolas saß an einem Baum gelehnt da und hielt anscheinend Wache.
„Morgen.", sagte ich leise um die anderen nicht aufzuwecken. Legolas antwortete nicht, sondern starrte weiter in den Wald hinein.
Ich setzte mich auf und starrte schweigend in die Glut der Feuerstelle. Nach einer Weile wachten dann auch Gimli und Aragorn auf und streckten sich.
„Morgen.", grummelte der Zwerg.
„Guten Morgen.", antwortete ich und auch von Legolas kam jetzt ein guter morgen.
„Wir sollten weiter.", sagte Aragorn. „Dann schaffen wir es vielleicht noch bis zum Einbruch der Dunkelheit den Fangornwald hinter uns gelassen zu haben."
Legolas und Gimli stimmte zu und räumten das Lager auf. Während Legolas die Feuerstelle mit Steinen verdeckte, reichte ich Gimli meine Decke, welche er in der Tasche seinen Ponys verstaute.
„Kannst du aufstehen?", fragte Aragorn mich.
„Ich denke schon.", sagte ich und richtete mich auf. Aragorn strecke mir helfend eine Hand entgegen, welche ich nahm und mich daran hochzog. Dann führte er mich zu den Pferden.
„Kannst du reiten?", fragte er mich.
„Nein.", gab ich zu, weshalb ich Legolas hinter mir schnauben hörte.
„Kein Problem, du gewöhnst dich schnell daran.", sagte Aragorn aufmunternd. Gimli saß bereits auf dem Pony und auch Legolas stieg gerade auf das weiße Pferd auf. Dabei fiel mir auf, dass es keinen Sattel trägt.
„Elben reiten nicht mit Sattel.", sagte Maereth, die meinem Blick gefolgt war.
„Ich lass dich kurz los, ja?", warnte Aragorn mich vor. Dann setzte er sich selbst auf das schwarze Pferd. Dieses trug einen Sattel. „Gib mir deine Hand."
Ich ergriff seine ausgestreckte Hand und er zog mich rauf. Dabei bis ich die Zähne zusammen, um ein Stöhnen zu unterdrücken, als Druck auf meine Wunde ausgeübt wurde.
Er half mir mich hinter ihn zusetzten, wo ich meine Arme um seine Hüfte schlang und mich an ihn lehnte. So konnte ich zumindest nicht hinten runter fallen. Dann ritten wir Legolas und Gimli hinterher, die schon vorausgeritten sind.
Ich hatte mich schnell an den Rhythmus des Pferdes angepasst. Meine Haare wehten im Wind und ich genoss das Gefühl, über die weite Steppe zu preschen. Legolas schien es genauso zu gehen, denn er saß locker und elegant auf seinem Pferd. Seine Haare wehten im Wind und es schien, als hätte er sein ganzes Leben auf dem Rücken eines Pferdes verbracht. Aragorn vor mir saß ebenfalls ziemlich sicher, nur Gimli schien das reiten nicht sonderlich zu gefallen. Manchmal sah es so aus, als würde er an der Seite runterfallen und konnte sich nur noch im letzten Moment wieder hochziehen. Nach ein paar Stunden erreichten wir den Fangornwald. Wir ritten jedoch nicht hinein, sondern ritten daneben her.
„Das ist sicherer und auch einfacher.", meinte Gimli zu mir, als ich ihn fragte, warum wir nicht hindurch ritten.
Einige Stunden ritten wir an dem dichten Wald vorbei. Dann fing meine Wunde an zu brennen. Da ich die anderen jedoch nicht unnötig aufhalten wollte, biss ich die Zähne zusammen und ließ mir nichts anmerken.
Immer mal wieder mussten wir auf Gimli warten, der auf seinem Pony nicht so schnell hinterherkam. Dafür erntete er so einige dumme Kommentare von Legolas und ich lauschte grinsend ihrem kleinen Schlagabtausch. Man merkte sofort, dass die drei ziemlich gute Freunde waren. Am Anfang wunderte ich mich schon ein wenig, immerhin hatte mir Maereth viel von dem Streit zwischen Elben und Zwergen erzählt. Legolas und Gimli bewiesen jedoch eindeutig das Gegenteil.
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Amalia
FanfictionAmalia ist eine Halbelbin und kann seit ihrer Geburt die Seelen Verstorbener sehen. Nachdem der Ring der Macht zerstört wurde und Sauron besiegt ist, taucht dieser als solch eine Verstorbene Seele bei Amalia auf. Sauron will mit Hilfe ihres Körpers...