LOUIS
LONDON - 24.05.2018
*Ich starrte sie an und war unfähig mich zu bewegen.
Es war eine Ewigkeit her, seit ich sie das letzte Mal gesehen hatte. Eigentlich, nachdem wir gesagt hatten, dass wir uns trennen. Bilder waren das Einzige, was ich noch von ihr hatte, genauso wie unzählige Screenshots von unserem alten WhatsApp-Chat, die ich nicht übers Herz brachte zu löschen.
Ich hatte mir unser Wiedersehen in meinen Träumen vorgestellt, doch keiner von ihnen entsprach nun dem richtigen Wiedersehen.
Eleanor ließ das Glas sinken und presste ein „dieses verdammte Arschloch" hervor. Es brachte mich leicht zum Schmunzeln und doch wunderte ich mich, wieso sie mir noch nicht das Glas an den Kopf geworfen hatte. Stattdessen sah ich ihr zu, wie sie sich über ihre eigene Dummheit ärgerte und auf und abschritt, soweit ihr das möglich war.
„Hat Zayn dir auch so einen mysteriösen Zettel zugesteckt?", unterbrach ich ihre Schimpftriade über sich selber. Sie blieb stehen und sah mich an: „Sag mir nicht, dass du auch so einen bekommen hast. Meiner war im Kaffeepulver versteckt gewesen."
Wenn das kein Zufall war, dann war ich echt bescheuert.
„Bei mir genauso."
„Dieses Arschloch", presste sie hervor und verschwand wieder in die Menge. Ich wollte sie nicht aus den Augen verlieren, also folgte ich ihr, wenn auch mit ein wenig Abstand. Still verfluchte ich Zayn dafür, obwohl ich ihm in irgendeiner Weise auch um den Hals springen würde. Nur wenn er noch leben würde, versteht sich.
Eleanor hatte sich einen Weg zur Bar gebahnt, wo sie sich erneut denselben Cocktail bestellte, der nun an meinem Rücken klebte. Zum Glück gab es noch so etwas wie Jacken, weshalb mein T-Shirt nicht dem roten Cocktail zum Opfer gefallen war. „Du darfst die Reinigung zahlen."
Ich erntete nur ein Schnauben: „Nur in deinen kühnsten Träumen, Tomlinson. Wer hätte auch ahnen können, dass du da stehst. Mir wäre es lieber gewesen, wenn da irgendein anderer Vollidiot gestanden hätte und nicht du. Und jetzt entschuldige mich, ich werde mich jetzt betrinken und dich ganz schnell wieder vergessen. Wäre ganz toll, wenn du dich einem anderen weiblichen Wesen zuwenden könntest."
Ein kleiner Stich machte sich in meiner Brust bemerkbar. Sie wendete den Blick von mir ab und wandte mir den Rücken zu. Mit dem Cocktail verschwand sie wieder in der Menge und ich konnte nichts anderes tun, als ihr hinterher zu schauen.
„Kann ich etwas für Sie tun?" Der Barkeeper sah mich an und ich nickte: „Dasselbe wie die brünette Lady gerade." Der junge Mann mixte mir denselben Cocktail und beim Probieren musste ich feststellen, dass Els Geschmacksinn noch vorhanden war. Der Cocktail schmeckte echt gut, auch wenn er reichlich viel Alkohol intus hatte. Ich ließ meine Augen noch einmal über die Menge gleiten, aber entdeckte sie nicht mehr. Anscheinend hatte sie sich gut vor mir versteckt.
Man konnte es eigentlich gar nicht glauben, wenn man bedachte, dass es vor rund vier, fünf Jahren noch vollkommen anders ausgesehen hatte, auch wenn es da schon angefangen hatte bergab zu gehen.
Ich bestellte mir keinen zweiten, sondern machte mich auf den Weg zum Hintereingang um eine zu ziehen. Ich brauchte dringend Nikotin und da ich nicht mehr wusste, wann ich das letzte Mal eine geraucht hatte, konnte ich dieser stickigen Luft einmal entfliehen. Der Hintereingang war glücklicherweise offen, weshalb ich ohne Probleme ins Freie gelangen konnte. Aus der Hosentasche kramte ich meine Notfall-Zigarette und ein Feuerzeug hervor. Ich drehte mich um und war der Versuchung die Zigarette anzuzünden nah, als ich einen Schatten wahrnahm und einen erschrockenen Schritt zurückmachte.
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Requiem
FanfictionEr versuchte zu retten, was es zu retten gab. Eines würde er nicht mehr gewinnen können: die unzertrennliche Freundschaft und die bedingungslose Loyalität zu seinen ehemaligen Freunden. Er versuchte zu sichern, was es zu sichern gab. Das Geld, das...