Kapitel 3

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*Jessica*

Wir feiern noch etwas und dann ist auch schon Nachmittag. Aber mein Bruder kommt nicht, ich mache mir langsam sorgen. Mein Vater beruhigt mich und sagt: "Es hat bestimmt was mit dem Rudel zu tun und er muss sich darum kümmern, er kommt bestimmt gleich." Wir warten und warten und er kommt immer noch nicht. Ich rufe ihn auf dem Handy an, aber er geht nicht ran.

Jetzt ist schon Abend, er ist immer noch nicht da. Ich rufe ihn ein letztes mal an und es geht tatsächlich jemand ran. Nur ist dieser jemand nicht mein Bruder, es ist Rick, der alte Beta meines Vaters. Er meldet sich mit: "Ja, bei den Whites." Ja, der Name ist geblieben wegen meinem Bruder, dem Alpha. "Hi, hier ist Jessica, ich wollte eigentlich meinen Bruder sprechen. Ist er da?" "Ah, hallo Jessica. Nein, dein Bruder ist nicht da. Warum?" "Er wollte zu meiner Geburtstagsfeier kommen, ist aber bis jetzt noch nicht da. Weißt du ob er noch kommt?" "Ach stimmt, du bist heute 16 geworden. Herzlichen Glückwunsch. Ähm, nein, ich weiß nicht ob er kommt oder ob er zu dir unterwegs ist." "Wirklich?" Ich bin misstrauisch, da er es eigentlich wissen müsste und dazu kommt meine Gabe, das ich weiß, dass er nicht so ganz die Wahrheit sagt. Sie hat mir schon oft geholfen, aber manchmal funktioniert es auch nicht. "Ähm, ja?" " Das klang nach einer Frage und ich spüre, dass das nicht die Wahrheit ist." "Ach verdammt.", flucht er. "Ich will aber nicht, dass du traurig und wütend bist." Ich runzele die Stirn. "Warum genau sollte ich wütend und traurig sein? Sag es einfach." "Okay, aber ich hab dich gewarnt, dass du enttäuscht sein wirst." Er schluckt laut und fährt fort: "Dein Bruder hat deinen Geburtstag anscheinend vergessen, da er mit seinen Freunden weggegangen ist. Ich glaube sie wollten einen trinken gehen. Tut mir leid." Er hatte recht ich bin enttäuscht und vorallem wütend. Wie konnte er meinen Geburtstag vergessen?!?! "Ist ja nicht deine Schuld, Rick." Presse ich zwischen den Zähnen heraus. "Ok, danke, bis bald." Verabschiede ich mich und lege einfach auf. Ich weiß unhöflich, aber ich bin gerade echt wütend.

Ich zittere vor Wut. Und dann plötzlich ist da so eine Energie in mir, die raus will. Dann sind da Schmerzen. Unerträgliche Schmerzen. Ich schreie und sinke auf die Knie. Der Schrei allerdings hört sich an wie eine Mischung aus Fauchen und Knurren. Plötzlich ist es vorbei und ich liege zitternd auf dem Boden. Dann merke ich, dass es draußen schon ganz dunkel und ein Vollmond am Himmel ist. Ich wusste gar nicht, dass heute Vollmond ist. Aber es war gerade erst Abend wieso ist jetzt Nacht. Ich versuche mich aufzurichten. Es funktioniert, aber ich fühle mich seltsam. So machtvoll und stark.

Dann erst bemerke ich meine Eltern, die im Wohnzimmer stehen und mich anstarren. Als ich ihnen in die Augen gucke ziehen beide die Luft ein. "Was ist?", frage ich etwas genervt. Meine Mutter sieht mich an und stottert dann: "Iiicch weiß nnniccht ge..genau. Aber deine Augen sind...." "Was ist mit meinen Augen?" Meine Mutter schüttelt nur den Kopf. Langsam wird es mir zu dumm und ich gehe in den Flur um mir selbst anzusehen, was mit meinen Augen ist, da wir da einen Spiegel haben. Ich meine, was soll schon groß mit meinen Augen sein?

Mein Vater ruft mir noch hinterher, dass ich nicht ausflippen soll und dass alles gut ist. Okay? Ich verstehe die Welt nicht mehr. Denn ich dachte ich sollte kein Vampir oder Werwolf sein. Bin ich ja auch nicht. Hoffentlich. Aber es geht auch nicht da ich mich nicht verwandelt habe, oder? Oder war das gerade die Verwandlung?!

Ich gehe weiter und bleibe vor dem Spiegel stehen. Was ich darin sehe, das schockt mich völlig.
Nein, das...das kann nicht sein! Das geht doch nicht. Wieso ich?! Wieso?!

Denn aus dem Spiegel heraus sehen mich Augen an. Aber nicht meine Augen, denn meine Augen sind blau.
Aber diese Augen sind ...

The Hybrid MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt