Kapitel 56 - das neue Kapitel.

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Müde öffne ich die Augen und blinzele ein paar Mal. Es ist bereits hell und die Sonne strömt durch das große Fenster. Seufzend setze ich mich auf. Ein neues Kapitel. Einen guten Start hatte es schon mal. Verträumt denke ich an die letzen Stunden zurück..

Federico schläft noch, also beschließe ich duschen zu gehen. Ich schlüpfe unter der Decke heraus und werde sofort von der kühlen Luft umhüllt. Okay, vielleicht liegt es auch an meiner notdürftigen Bekleidung. Ich husche ins Bad und stelle mich unter die Dusche. Das warme Wasser prasselt auf meinen Körper. Mich überkommt ein schönes Gefühl. Ich starte mal ohne Schuldgefühle, das schlechte Gewissen oder Angst vor Reaktionen von sonst jemand in den Tag.

Ich fühle mich seit langen mal wieder komplett glücklich und zufrieden. Ein schönes Gefühl, das ich nicht mehr missen will. So soll es bleiben. Kann ich die Zeit einfrieren? Auf den Stopknopf drücken? Die Sanduhr aufhalten? Würde ich es können, würde ich es tun. Aber leider ist das einfach schlichtweg ein Ding der Unmöglichkeit.

Federico liebt mich, ich liebe ihn, Nicolás hasst mich nicht, León hat alle Pläne, sodass ich vielleicht mein eigenes Büro bekomme, meiner Mum geht es gut. Das ist wohl die schöne Seite der Dinge, aber mir wird bewusst, dass es eine andere Seite gibt.

Mein Vater, Naty, Francesca. Ich schulde ihnen noch ein paar Erklärungen. Und das werde ich. Warum auch immer ist die Angst, die ich solange mit mir rumgetragen habe nicht mehr da. Ob es an Fede liegt oder an mir oder an jemand anderen, ich weiß es nicht. Aber es fühlt sich gut.

Angst ist unnötig und macht einen nur verrückt. Man macht sich so oft zu viele Gedanken und fürchtet den nächsten Schritt. Aber Angst gehört dazu. Ich muss an Nicolás' Worte in meinen Traum oder eben nicht-Traum denken.

„Ich hatte auch Angst vor der Ehe. Ich wollte keinen Fehler begehen, aber Fehler gehören zum Leben. Mit jedem neuen Schritt, jedem neuen Kapitel des Lebens kann man mehr Fehler machen. Aber deswegen sollte man nicht an einen Fleck stehen bleiben. Das Leben hat eigene Regeln und da hab immer den Überblick zu behalten und richtig mit zu spielen ist nicht einfach. So machen wir Fehler, aber es geht nicht um die Fehler, sondern um die Momente, an die du dich erinnern möchtest und wirst, ob mit Fehlern oder ohne."

Mir ist es egal was das war. Aber er hat recht. Es geht nicht um die Fehler, nicht um das Was-wäre-wenn, es geht um die Momente. Die Momente, die mir in Erinnerung bleiben und dich ich in Erinnerung behalten will.

Ich stelle das Wasser ab und trete aus der Dusche. Dieses Haus ist echt toll. Es ist von innen viel größer als es von außen aussieht. Es ist so schön. Am liebsten würde ich es behalten, aber es ist nicht in New York.

Als ich wieder ins Schlafzimmer komme, schläft Fedeico immer noch.  Was für eine Schlafmütze - meine Schlafmütze. Ich sehe lächelnd zu ihm und mache mich dann fertig.

Ich mache Frühstück und warte dann bis das Dornröschen endlich erwacht.

Endlich betitt er die Küche. "Morgen Dornröschen", grinse ich ihn an. "Nur weil du so schnell eingeschlafen bist. Ich war noch ziemlich lange wach und bin erst Stunden nach dir eingeschlafen. Also lass mich."

Und er klingt auch wie ein Dornröschen, eins dass gerade erst aufgewacht ist. Ich will was darauf erwidern, aber mein klingendes Handy unterbricht mich,  bevor ich überhaupt angefangen habe.

<Hallo Ludmila, dein Vater kommt heute wieder. Also sei dann bitte Zuhause,  ja? xxMum.>

Mein Dad, ihm schulde ich auch noch eine Erklärung.

"Was ist?", fragt Fede.

"Sieht so aus, als ob wir einen Schritt weiter gehen in diesem neuen Kapitel."

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Hey. (:

Irgendwie lustig/komisch das Kapitel "das neue Kapitel" zu nennen, oder? xD

Gute Nacht. <3

Lex.

Ludmila Story - In my mind I call you home.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt