Kapitel 42 - "...unser Leben in New York."

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Ungläubig sehe ich ihn an: „Was tust du hier?" „Ich glaube, dass könnte ich auch fragen." Schuldbewusst wende ich meinen Blick von ihm ab. „Wir sollten reden", meint er. Ich nicke und trete zur Seite.

Wir setzen uns auf die Couch und Federico sieht mich eindringlich an. „Also, warum verlässt du nicht nur mich, deine Freunde und sogar New York in aller Herrgottsfrühe und sagst nichts?" Nervös fange ich an mit meinen Finger zu spielen: „Ronja hat mir erzählt wie es meinen Eltern ging und ich konnte diese Schuldgefühle nicht länger ertragen. Ich wollte alles klären und dann wieder zurück kommen, aber..." Fragend sieht er mich an: „Aber?" „Ich dachte, du könntest mir nicht verzeihen. Also habe ich überlegt hier zu bleiben. Ich hätte dir nicht aus dem Weg gehen können, Tag für Tag." Ich mache reinen Tisch. Schluss mit Feigheit und Angst. „Federico, ich weiß ich bin eine blöde Kuh, die völlig überstürzt große Entscheidungen trifft. Du hast jemanden verdient, der dich zu schätzen weiß und dich verletzt, so wie ich es tue. Es tut mir so schrecklich leid!" „Du bist eine Kuh", meint er dann plötzlich. Verwirrt sehe ich auf. Das ist das Einzige, was bei ihm hängen geblieben ist? „Aber du bist die Kuh, in die ich mich verliebt habe", schmunzelt er. Ich muss lächeln. Der Spinner und die Kuh, das hat doch was.

„Warum hast du es mir nicht gesagt? Ich war doch dafür, dass du mit deiner Mum sprichst." „Ja schon, aber, ich weiß auch nicht." Federico zieht mich in seine Arme und einen kurzen Augenblick höre ich nur seinen Herzschlag.

„Hast du das ernst gemeint?", raunt er leise. „Was?" „Dass du glaubst, du wärst nicht gut genug und machst zu viele Fehler?" „Ich mache zu viele Fehler und verletze damit die Menschen, die ich liebe: Meine Eltern, meine Freunde, die Liebe meines Lebens." Ups, das wollte ich nicht sagen. Liebe meines Lebens. Oh man... „Liebe deines Lebens? Ich hoffe, du sprichst nicht von deinem Ex-Verlobten", meint Federico. Ich schüttele den Kopf. Ganz bestimmt nicht Nicolás. „Um wen handelt es sich dann?" Lächelt schaue ich ihm in die Augen: „Um den Spinner, den ich auf einer Party kennergelernt habe. Der, der mit mir Dank Enten und Trauben im See gelandet ist, der, der mich auf Dachterrassen führt und mir zeigt wie schön New York ist. Und der, der auf beim Schlittschuhlaufen anfängt Walzer zu tanzen, an den ich denken muss, wenn ich Popcorn rieche. Weißt du wen ich meine?" Fede grinst mich an: „Du bist dir sicher, dass dieser Spinner die Liebe deines Lebens sein soll? Ich meine das ist schon ein großer Titel. Findest du nicht?" „Doch, aber bei ihm passt es. Ich liebe ihn, mehr als alles andere." Sein Grinsen wird breiter. „Ich liebe dich", haucht er und streicht sanft mit seiner Hand über meine Wange. „Und ich dich", flüstere ich, ehe seine Lippen auf meine treffen. Ganz zart und sanft bewegen sich seine weichen, warmen Lippen auf meinen und hinterlassen ein Prickel auf meinen Lippen, als wir uns trennen. Er sieht mir in die Augen und lächelt. „Wie kannst du nur glauben, du tust mir nicht gut?", haucht er, „Ich liebe dich und das tut mir gut. Es macht mich glücklich und beflügelt mich Tag für Tag. Ich brauche dich in meinem Leben, ganz nah bei mir." Erfährt mit seinem Daumen meinen Wangenknochen nach und sieht mir noch immer in die Augen. Mein Herz macht aufgrund seiner Worte Freudensprünge.

„Aber wenn wir schon hier sind. Rede mit deinem Ex, das ist das mindeste." Ich wende meinen Blick von ihm ab kneife kurz die Augen zu. „Er will mich nicht sehen, gar nicht mehr", bringe ich leise hervor. „Er muss dich nicht ansehen, er muss dir nur zu hören und du wirst mit ihm sprechen. Erst das werden deine Schuldgefühle lindern und dann kehren wir zurück nach New York und leben unser Leben." „Das klingt schön: unser Leben", lächle ich. Die Vorstellung gefällt mir. „Aber zuerst heißt es: Alles wieder gerade biegen, Ludmila. Danach kommt unser Leben in New York." Ich nicke. Das klingt vernünftig und er hat ja auch recht, auch wenn er ab und zu ein Spinner ist. Er ist eben mein Spinner und den lasse ich mir sicherlich nicht mehr nehmen.

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Hey! (:

Ich hoffe ihr hattet ein schönes Wochenende, lasst den Sonntagabend noch schön ausklingen, bevor es dann morgen in aller frühe wieder zu r Schule geht.

Liebe Grüße

Lex.


Ludmila Story - In my mind I call you home.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt