The Truth

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Als kleines, spätes Ostergeschenk ;)

Unter Füchsen müssen wir den Fuchs spielen.

-Dr. Thomas Fuller

Spencer P.O.V

Ich hätte alles Mögliche erwartet, nur nicht diese Frage. Ich hatte immer angenommen, dass Charlotte ihr alles erzählt hatte.

"A-also h-hat dir deine Mutter nichts erzählt?", stotterte ich, obwohl ich die Antwort eigentlich schon kannte.

"Nein. Sie hat nie von dir gesprochen. Also bitte rede du über eure Vergangenheit. Ich will endlich Klarheit und vor allem sie Wahrheit"

Sie sah mich flehend an, sodass ich nicht anders konnte. Ich drückte sie auf einen Stuhl am Rand des Flurs und setzte mich dann neben sie. Und dann fing ich einfach an zu sprechen. Zu meiner Überraschung fiel es mir sehr viel leichter darüber zu reden als ich gedacht hatte.

"Deine Mum und ich haben uns auf dem Tag der offenen Tür des Ausbildungsinstituts des FBI 's kennen gelernt. Ich wollte ausprobieren ob ich auch schießen könnte, da ich bis zu dem Zeitpunkt nur theoretisch gearbeitet hatte. Ich hatte also keine Ahnung von der Praxis. Und du wirst es nicht glauben: Ich habe den Schuss total verhauen. Tja und das hat dann deine Mutter gesehen. Sie ist zu mir gekommen und hat mir gezeigt wie man schießt. Dank ihr habe ich die Aufnahmeprüfung bestanden. Wir haben uns dann irgendwann ineinander verliebt und wir waren auch über 1 Jahr zusammen. Und dann war sie von dem einen auf den anderen Tag verschwunden. Sie hat mir nur einen Zettel da gelassen auf dem stand, dass sie dich bekommen würde. Ich sollte mir keine Sorgen machen. Sie schrieb sie würde sich nie wieder bei mir melden, um mir meinen Traum vom FBI nicht zu zerstören. Sie hatte mir nicht einmal die Wahl gelassen zu entscheiden ob ich bei dir sein wollte. Vor ein paar Jahren habe ich dann verschiedene Phantombilder erstellen lassen wie du heute aussehen könntest. Ich hatte nie daran geglaubt dich jemals zu sehen. Ich habe mir dich immer wieder vorgestellt. Wie dein Charakter wohl wäre oder wie es wäre deine Stimme zu hören"

Chloe P.O.V

Ich konnte sehen wie schwer es ihm fiel seine Tränen zurückzuhalten.

Vorsichtig fragte ich:

"Und entspreche ich der Person die du dir vorgestellt hast?"

Ich hoffte so sehr er würde mit ja antworten. Er sah mich mit einem traurigen Lächeln an, bevor er meinte:

"Nein. Du entsorichst ganz und gar nicht meinen Vorstellungen"

Mein Herz setzte einen Schlag aus. Ich dachte er würde mich lieben auch wenn er mich nie kennengelernt hatte.

Ich senkte traurig meinen Blick. Das hatte ich also davon, wenn ich versuchte auf Menschen zuzugehen.

"Meine Vorstellungen von dir reichen nicht mal annähernd an das original heran. Du bist viel hübscher, klüger und selbstbewusster als ich mir hätte je Träumen lassen. Jeder Mann in Amerika würde mich um dich beneiden. Ich bin stolz auf dich. Du hast es auch ohne einen Vater weit gebracht. Schau dich doch mal an! Du hilfst dem FBI einen Fall zu lösen und dir Fallen Dinge ein, für die wir einfach Berufsblind sind. Ich bin so so stolz auf dich"

Mit jedem Wort das er sagte, war ich immer weniger davon entfernt zu weinen. Schließlich hielt ich es einfach nicht mehr aus und kuschelte mich fest an ihn während ich meinen Tränen freien Lauf ließ.

Ich spürte, dass er erst noch etwas verkrampft war, doch allmählich taute er auf und umarmte mich ebenso fest wie ich ihn. Sanft streichelte er mir über den Kopf und versuchte noch etwas unbeholfen mich zu beruhigen.

Irgendwann richtete ich mich wieder etwas auf und sah ihm in die Augen.

"Weißt du all die Jahre habe ich mich immer gefragt warum du nie da warst. Wenn andere mich nach meinem Vater gefragt haben konnte ich nie antworten. Und jahrelang hätte ich einfach nur in die Kiste in Mums Schlafzimmer schauen müssen. Aber ich blöde Kuh musste mich ja immer an die Regeln halten. Hätte ich das schon eher gemacht, dann hätte ich dich schon viel eher kennengelernt", schluchzte ich.

"Siehs doch mal so: Wenn wir uns schon eher gekannt hätten, dann hättest du diesen Fall nicht mit mir zusammen lösen können. Dann hätte Hotch nie erkannt welches Talent du hast"

Jetzt schaute ich ihn fragend an da ich wirklich keine Ahnung hatte was er damit meinte.

"Naja wenn er dich nicht für nützlich für das Team halten würde, dann hätte er dich schon längst wieder zu Julia geschickt. Oder glaubst du wirklich es würde ihm verborgen bleiben, dass sie hier in New York lebt? Er ist ein Supervisory Special Agent. Natürlich weiß er soetwas", erklärte Spencer.

Ich konnte spüren dass sich meine Wangen rot färbten. Soetwas schönes hatte noch nie jemand zu mir gesagt.

"Soetwas schönes hat noch nie jemand zu mir gesagt. Sonst haben mich immer alle nur wegen meiner Intelligenz ausgelacht", murmelte ich, doch Spence schien es gehört zu haben.

"Ich glaube das ist unser Schicksal. Ich wurde auch ständig geärgert und das werde ich jetzt immernoch von Morgan. Aber schau doch wozu wir es trotzdem bringen. Ich wette mit dir du wirst eines Tages die gefragteste Kriminaltechnikerin deiner Zeit. Oder vielleicht sogar die beste Agentin. Man weiß ja nie"

Er zwinkerte mir noch einmal zu, was mich zum kichern brachte und meinte dann:

"Wir sollten vielleicht mal los. Sonst macht sich der liebe Derek am Ende noch sorgen um uns"

Ich nickte ihm zu und ließ mich von ihm auf die Füße ziehen, bevor wir uns auf den Weg nach draußen machten.

"Weißt du was ich dir schon seit längerem mal sagen wollte?", fing ich an.

"Nein. Was denn?"

"Auch wenn du nie in meiner Kindheit da warst, warst und bist du mein Held und der Beste....Dad"

Bevor ich noch zu emotional werden konnte, hüpfte ich die Gänge entlang, meinem Vater voraus zum Ausgang.

Think like a MurdererWo Geschichten leben. Entdecke jetzt