Kapitel 8

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Sie wurden wieder zu einer Ratsversammlung zusammengerufen. Auf einer Terrasse trafen sie sich. Die Sonne schien und Schmetterlinge flatterten um die Blumen, die sich um die Sandsteinsäulen nach oben wandten. Der Himmel war hellblau und die Luft schien zu glitzern. Verträumt setzte sich Madlyn auf ihren Stuhl und sog den frischen Duft ein. Erst als Elladan anfing zu reden, kehrte Maddy aus ihrer Traumwelt in der es nur Frieden gab in die Realität zurück.

„Dies ist keine sonderlich wichtige Ratsversammlung, und doch habe ich sie einberufen, da uns mehrere Vögel mit Briefen erreicht haben. Es sind keine Nachrichten des Krieges, ganz im Gegenteil. Es sind Nachrichten von euren Familien. Es sind frohe Nachrichten.

Sam, du hast eine weitere Tochter erhalten. Rosi hat sie Tulip genannt. Sie ist gesund und kräftig.

Faramir, deine Tochter Éola ist wieder vollkommen gesund. Ihr geht es besser als je zuvor und spielt wieder lachend mit ihrem Bruder auf den Wiesen.

Legolas, Vasara wird heute zurück nach Lothlórien reisen. Deine Tochter Thirinduil wird noch ein paar Tage hier bleiben, sie..."

„Deine Tochter!", unterbrach Gimli Elladan schroff und sah Legolas entgeistert an. Madlyn dachte erst, sie hätte nicht richtig hingehört, doch anscheinend hatte sie es richtig verstanden. Legolas hatte eine Tochter?! Mit riesigen Augen sah sie ihn an. Sienna, Myrell und Finnegan schienen genauso überrumpelt zu sein wie sie. Legolas wusste nicht genau wohin er gucken sollte. Schließlich entschied er sich dafür den sandfarbenen Steinboden anzugucken. Er war so still, wie ihn Madlyn gar nicht kannte. Er war sonst auch nicht der große Redner, doch normaler weise war sein Gesicht eine einzige steinerne Maske. Aber wenn man ihn jetzt ansah konnte man ganze Bücher aus seiner Mimik lesen. Ihm war unwohl zumute, keine Frage.

„Ja, meine Tochter", sagte er irgendwann ganz leise. Unbehaglich sah er zu Gimli auf.

„Seit wann hast du bitte eine Tochter!" Gimli verlor fast die Beherrschung als er von seinem Stuhl sprang.

„Seit vierzehn Jahren", sagte Legolas leise.

„Und du hast mir nichts davon erzählt?!" Vorwurfsvoll sah Gimli ihn an.

„Weil ich es doch selber nicht gewusst habe!", sagte Legolas etwas lauter und wollte auch aufspringen, beruhigte sich aber ganz schnell wieder. Wieso wusste er nichts von seiner eigenen Tochter? Madlyn konnte sich nicht vorstellen, dass Legolas nichts von seiner Tochter wissen wollte. Für seine Unwissenheit muss es einen anderen Grund gegeben haben. Gimli wollte ihn irgendetwas fragen, als durch einen Torbogen eine Elbin hereingerauscht kam. Sie war groß und schlank und etwas jünger als Madlyn. Sie hatte helle Haut, braune Haare und strahlend blaue Augen. Sie hatte genau das gleiche Gesicht wie Legolas. Sie hatte hohe, braune, leichte Stiefel an, eine grüne Hose und ein gleichfarbiges etwas längeres Oberteil. Sie sah wunderschön aus. Sie war das schönste Mädchen was Maddy je gesehen hatte. Allerdings war sie kein Mädchen - sie war eine Elbin. Es war Thirinduil. Legolas' Tochter.

„Vater", sagte sie mit einer wunderschönen sanften und reinen Stimme. „Ich werde dich auf deinem Abenteuer begleiten." Entschlossen sah sie ihn an und scherte sich nicht um die Blicke der anderen, die auf ihr ruhten.

„Nein", sagte Legolas bestimmt.

„Seit zwei oder drei Wochen kenne ich dich erst und du willst mich gleich wieder verlassen, wie meine Mutter damals. Sehr reizend von dir. Du hast mir die ganze Zeit über gezeigt wie ich mit meinem Schwert und Pfeil und Bogen noch besser umgehen kann. Ich kann es wahrscheinlich besser als diese vier zusammen!" Sie zeigte auf Sienna, Myrell, Finnegan und Madlyn. „Wenn ich nicht mitkommen darf, verstehe ich nicht, wieso die dann mitkommen dürfen!" In Maddys Augen hielt Thirinduil ein bisschen viel von sich. So schlecht waren sie und ihre Freunde gar nicht.

„Deine Mutter würde nicht damit einverstanden sein", entgegnete Legolas ruhig.

„Meine Mutter hat ihr Einverständnis dazu schon längst gegeben."

„Nun, dann spricht nichts mehr dagegen", sagte Legolas etwas unzufrieden. Sichtlich zufrieden ging Thirinduil wieder.

„Ich wünsche euch noch einen schönen Tag", beendete Elladan die Sitzung.


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Hey ihr Lieben,

das ist zwar wieder ein ziemlich, ziemlich, wirklich ziemlich kurzes Kapitel, aber dafür kommen in der nächsten Zeit etwas häufiger Kapitel, da ich gerade Ferien habe :)

Eure Luinloth ♥

Abenteuer in MittelerdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt