Kapitel 9

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Nach dem Essen, welches nach der Versammlung stattgefunden hatte, gingen Faramir, Gimli, Legolas und Aragorn mit Sienna, Finnegan, Myrell und Madlyn zu ihrer letzten Kampfstunde. Hier, wo es sonst immer richtig witzig war, war die Stimmung trüb. Keiner sagte etwas und keiner hatte Lust auch nur seinen kleinen Finger zu bewegen. Sie waren zwar alle froh, dass das Abenteuer wieder losging, doch wussten sie auch alle, dass es immer nur noch schwerer und gefährlicher werden würde.

„Weißt du wen wir hier jetzt gebrauchen könnten?", fragte Madlyn Myrell.

„Nein", meinte Myrell. ,,Sag du's mir."

„Katarina", antwortete Madlyn. „Wenn sie hier jetzt ihre Parodie über Elben vorlesen würde, dann würde die Stimmung hier viel fröhlicher sein."

„Kannst du dich noch an den Text erinnern?", fragte Sienna. Ihr huschte ein Lächeln über die dünnen Lippen.

„Ja, halbwegs: Elben haben engelsgleiche Krötenhaut. Ihr Haar ähnelt einem Afro und darauf kommt ein Vogelnest wirklich gut zur Geltung. In einer Schlacht treffen sie noch nicht einmal einen Olifanten, das heißt sie haben keine Chance. Am liebsten trinken sie billigen Wein vermischt mit Okrblut und Schlamm aus dem Vorgarten des Elbenkönigs. Der Elbenkönig sitzt auf einem wackeligen Klappstuhl und hat ein bisschen Gestrüpp, mit ein paar verfaulten Blättern daran, auf dem Kopf (als Krone, versteht sich)." Alle mussten anfangen zu lachen und auch Legolas wusste, dass es nur Spaß war.

„Wisst ihr noch ihr Abenteuerland?", fragte Finnegan. „Ich weiß nur noch den Anfang und das Ende: Sie werden mit einem, etwas unsicherem, Flugzeug landen - hoffentlich... Und ich bitte sie während des Aufenthaltes nicht - auf garkeinen Fall - auf irgendwelche abgeschnittenen Köpfe oder Eingeweide zu treten!!" Alle mussten weiter lachen und keiner konnte sich wieder fangen. Anstatt die letzte Unterrichtsstunde zu Ende zu bringen, waren sie damit beschäftigt sich irgendwie wieder unter Kontrolle zu bringen.

Nach einer Weile kam Gandalf und wunderte sich, was hier vor sich ging. Er brachte sie alle zur Ruhe und sie setzten sich. Gandalf fragte nicht nach, aber er wunderte sich darüber, denn er wusste, dass sich Aragorn und Legolas sonst benehmen können und noch nie einen so heftigen Lachanfall gehabt hatten. Und auch bei Faramir und Gimli war es mehr, als ungewöhnlich.

„Wir werden doch schon morgen früh aufbrechen", verkündete er. „Elladan hat eine Nachricht aus dem Düsterwald bekommen, das eine große Macht von Dol Guldur ausgeht und die Elben sie sehr stark spüren, stärker als sonst. Geht jetzt und packt eure Sachen, ich beantworte keine Fragen und erwarte euch zum Abendbrot." Damit stand Gandalf auf und ging. Die anderen sahen sich erst verwirrt an und rannten dann zu ihren Zimmern um die Sachen zu packen. Unterwegs trafen sie Merry, Pippin, Sam und Frodo. Sie hatten gerade die Nachricht von Gandalf erhalten und waren ebenfalls auf dem Weg zu ihren Zimmern. Sie gingen alle gemeinsam und trennten sich bald voneinander. Madlyn fand das Verhalten von Gandalf ganz schon übertrieben. Er könnte ihnen auch ruhig mal ein bisschen früher Bescheid geben oder sie wenigstens Fragen stellen lassen.

Sie sahen sich alle erst am Abend im Speisesaal wieder. Keiner von ihnen sagte etwas, sie alle wussten, dass durch die Nachricht von Gandalf, ihnen nur noch weniger Zeit blieb. Finnegan versuchte oft Claudias Text noch einmal witzig aufzusagen, doch blieb ihm entweder das Wort im Hals stecken oder er konnte es nicht fröhlich sagen. Die anderen hatten die Versuche, etwas zu sagen, schon aufgegeben. Sie aßen wenig, selbst die Hobbits aßen fast nichts. Alle waren schnell satt und müde, doch ging keiner auf sein Zimmer und legte sich zu Bett. Sie wollten nicht ihre letzte Nacht allein auf ihrem Zimmer verbringen; neben sich die gepackten Taschen. Gandalf erklärte allen den Weg und wenn er Fragen stellte, musste er feststellen, dass keiner ihm zugehört hatte, denn alle waren tief in ihren Gedanken versunken. Gandalf sorgte sich aber nicht weiter um die trägen Gefährten. Er wusste, dass alles am nächsten Morgen wieder gut sein würde und sie sich gemeinsam auf das Abenteuer freuen würden. Das Einzige was ihn verärgerte, war das er dann den Weg noch einmal erklären musste. Sein Blick streifte umher und keiner erwiderte ihn. Irgendwann hielt er es nichtmehr aus und haute mit seiner Hand einmal kräftig auf den Tisch. Die anderen schreckten hoch, sagten aber nichts.

„Mein Gott", rief Gandalf und stand auf. „Wir sind hier doch nicht bei einer Beerdigung oder auf einem Friedhof. Selbst als ich in den tiefen Spalt in den Mienen von Moria gefallen bin war die Stimmung noch besser als jetzt!" Damit übertreib er zwar, aber irgendwie hatte er ja auch recht... Gandalf drehte sich um und ging aus dem Zimmer.

„Kann irgendjemand eine Geschichte erzählen? Vielleicht du, Aragorn?", fragte Faramir leise und verunsichert. „Gandalf hat eigentlich recht: Wir sitzen hier als würde jeden Moment die Welt untergehen. Wir sollten die Zeit nutzen und uns noch einmal ausruhen, uns Geschichten erzählen und uns verwöhnen lassen. Essen wir jetzt noch den Rest, denn satt sind wir alle nicht. Und wir sollten uns unterhalten. Über irgendwelche Dinge, die die anderen vielleicht nicht über uns wissen. Wir würden uns dadurch viel besser kennen lernen und könnten dann auch bei unserem Abenteuer unsere Gruppengemeinschaft stärken, sie darf auf garkeinen Fall auseinander fallen!" Bei den letzten Worten nahm er sich etwas zu Essen und auch die anderen erwachten aus ihrer Starre. Gandalf kam nach einiger Zeit wieder in das Zimmer und auch manche anderen Elben. Sie brachten Musikinstrumente und Notenblätter mit. Als Maddy sah, dass auch eine Querflöte dabei war, ging sie zu dem Elb und fragt, ob sie denn einmal etwas spielen dürfte. Sie durfte und sie suchte sich auch gleich an passendes Lied dazu heraus. Es hieß Amazwi und das hieß Wörter, soviel Elbisch konnte sie schon. Sie setzte die Flöte an und fing an zu spielen. Das Lied erzählte über Krieg und Frieden, über viele Länder und unendliche Zeiten. Es ließ alle die weite Welt sehen und sie sahen die Nebelberge, den Düsterwald und den Anduin. Als sie aufhörte erwachten alle ganz langsam aus ihren Träumen und Gedanken. Sie klatschten alle.

„Sien, komm her und begleite mich auf dem Flügel dort", forderte Madlyn Sienna auf. Sienna kam und die beiden spielten es noch einmal zusammen. Alle versanken wieder in ihren Träumen und Gedanken. Und auch Sienna und Madlyn waren beim Spielen in einer Art Trance. Sie spielten und spielten. Ihre Finger bewegten sich von alleine. Sie konnten gar nicht falsch spielen.

Als keiner mehr spielte fingen sie Gespräche an, über dies und das.

So verbrachten sie noch einen schönen Abend und sie lachten viel. Bald ging einer nach dem anderen doch in sein Zimmer, weil er sich nicht mehr wach halten konnte. Schließlich war keiner mehr da. Das Zimmer war leer und dunkel, da alle Kerzen gelöscht worden waren. Die Nacht war kurz, aber alle schliefen ruhig und sie träumten von den schönsten Dingen. Es dauerte nicht lange und die ersten Sonnenstrahlen lugten über den Horizont. Bald waren alle wach und trotz des wenigen Schlafes waren sie auch ausgeschlafen. Das Frühstück hatte jeder auf seinem Zimmer bekommen. Die drei Mädchen hatten ihre Kleider in ihren Zimmern gelassen, dafür aber das Oberteil und die Hose angezogen, weil es auf der Reise um einiges praktischer war.

Nun waren sie auf dem großen Eingangsplatz von Bruchtal und luden das Gepäck auf die Pferde.

„Oh! Schau mal da!", rief Madlyn hysterisch und zeigte auf einen kleinen versteckten Weg. Sie rannte hin und kam mit einem schwarzen Mini-Schwein auf dem Arm wieder.

„Das ist so süß! Darf ich es mitnehmen?", fragte sie Gandalf und Elladan die zusammenstanden und über irgendetwas redeten.

„Meinetwegen schon", sagte Elladan und schmunzelte.

„Ich finde das macht nur unnötige Arbeit, wir müssen mehr Essen mitnehmen und einer muss auf es aufpassen. Aber meinetwegen, weil Elladan es erlaubt hat und er sagt nichts Falsches. Ich will aber nichts mit ihm zu tun haben", wimmelte Gandalf ab und ging zu Schattenfell. Er schwang sich hinauf und trabte langsam aus dem Torbogen. Maddy nahm ihr Schweinchen und setzte es zwischen Sattel und den Pferdehals danach stieg sie selbst auf.

„Das du mir bloß nicht hinunter falls", sagte sie zu ihm und ritt den anderen hinterher.

„Und", sagte Sienna, die neben ihr ritt, „wie soll es hießen?"

„Oinki", grinste Madlyn und zog sich ein Tuch, weiß mit blauen Punkten, aus den Haaren und band eine Schleife daraus. Sie setzte sie Oinki auf und es sah wirklich süß damit aus. „Sooooo süß", quiekte Madlyn. Sie wollte schon immer mal ein kleines Schweinchen haben.

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Hey ihr Lieben,

das mit dem Schweinchen musste ich einfach mit einbringen. Ich liiiiiiieeebe Mini-Schweinchen *-* Außerdem wird Oinki noch einmal eine sehr wichtige Rolle spielen. Aber um zu wissen welche, müsst ihr leider die nächsten Kapitel abwarten ;-)

Eure Luinloth ♥

Abenteuer in MittelerdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt