Kapitel 8

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Um Punkt 7 Uhr morgens ertönte eine Durchsage, welche als Wecker diente. Mason stöhnte genervt und drehte sich in Richtung Wand. Die Durchsage ertönte drei Mal und nach dem letzten Mal waren alle in den Gängen. Alle außer Mason.

Ein Junge ging in Richtung von Masons Tür und klopfte fest dagegen. Da er keine Antwort bekam, machte er sie auf. "Hey, Mason Perry! Zeit zum Aufstehen!", sagte der Junge laut.
"Was?...Ach verdammt. Ich dachte, dass alles wäre doch nur ein Traum gewesen", meinte Mason genervt und setzte sich auf, "Wer bist du?" "Zack Andrews, Ich bin hier um mit dir zu trainieren", erklärte er. "Und wo ist Emily?", fragte Mason, während er seinen Schrank nach etwas zum Anziehen durchsuchte. "Männer und Frauen trainieren getrennt."
"Okay. Kannst du mich kurz alleine lassen und draußen auf mich warten?"

Er nickte und verschwand nach draußen.
Zack stand kerzengerade da, seine Arme waren hinter seinem Rücken und sein Kopf nach oben gestreckt. "Hey, Andrews! Wie geht es denn dem Healer?", fragte Franklin, nachdem er Zack bemerkt hatte. "Er ist müde, Sir", antwortete Zack leicht abgehackt.
"Könntest du dieses Soldatengehabe mal sein lassen? Du bist kein Soldat, sondern ein Spion in Ausbildung", meinte Franklin und rührte seinen Kaffee, den er in der Hand hatte.
"Tut mir leid. Ich versuche den Neuen einzuschüchtern", lachte Zack.
"Den Job hat Emily schon übernommen."
"Woher wusste ich das?"

Dann kam Mason raus. Zack machte eine Handbewegung um Mason zu zeigen, dass er ihm folgen sollte. Franklin ging derweil seine eigenen Wege. Schweigend gingen Mason und Zack in den 2. Stock und durch eine Flügeltür kamen die beiden in einen riesigen Raum voller Männer, die trainierten. Unzählige Sandsäcke hingen von den Decken, Kampftrainingspuppen standen an den Seiten und Trainingsgeräte waren ebenfalls im Raum verteilt. Im hinteren Teil lagen Matten auf dem Boden, auf denen manche Kerle gegeneinander kämpften.

"Hast du schon mal gekämpft?", fragte Zack Mason und drehte sich zu ihm. Mason schüttelte nur den Kopf. "Dann bleib bei mir. Sonst fordert dich einer von denen noch zum Kampf heraus und jeder einzelne Knochen wird dir gebrochen", warnte Zack ihn vor. Panisch riss er die Augen auf. "Aber hey, keine Angst!", lachte Zack und zog Mason an sich heran, nachdem er ihn an der Schulter packte, "lass uns zu einem Sandsack gehen."
Zack zog den leicht panischen Mason hinter sich her. An einem freien Sandsack angekommen, gab Zack seinem Trainingspartner eine Rolle Tape in die Hand. Während Zack sich selber das Tape um die Hand wickelte, starrte Mason es verstört an.
"Alles klar?"
"Könntest du das machen?", fragte Mason und hielt Zack seine Hände hin. Dieser nickte und begann sofort mit dem Tape Masons Hände einzuwickeln.

"Okay. Ich halte den Sack fest und du schlägst einfach dagegen", meinte Zack und stellte sich hinter den Sandsack um ihn fest zu halten. Mason befolgte Zacks Befehl und schlug auf dem Ding ein. Immer wieder schrie Zack "Fester!", da Mason ziemlich zart dagegen schlug.

Nach einer Weile hatte Mason den Dreh heraus. "Kannst du mir vielleicht sagen, wieso Emily so abweisend ist?", fragte er zwischen den Schlägen. "Ist eine etwas längere Geschichte", erwiderte Zack.
Mason stoppte. "Egal, ich hab Zeit", sagte er schwer atmend. "Wie du meinst."
Mason begann wieder zu schlagen, "Also vor acht Jahren, hat quasi alles angefangen. Emilys Familie hatte einen Autounfall. Ihr Vater starb, ihre Mutter verschwand und nur Emily und ihre Schwester Anna hatten überlebt. Allerdings wurde Emily ziemlich schwer verletzt, weshalb sie jetzt auch überall an ihrem Körper Narben hat. Deswegen trägt sie auch nur noch Langarmshirts."
"Und was wurde aus der Mutter?", fragte Mason.
"Die verschwand nach dem Unfall. Ihre Leiche wurde Monate später gefunden. Sie wurde erschossen. Mr. Ward ging davon aus, dass sie Selbstmord begangen hatte, da sie für den Unfall verantwortlich war und anfangs zu den Bösen gehört hatte", erzählte Zack.

"Als der Unfall passierte, war Emilys Familie schon bei AVO?", fragte Mason und hörte auf. Er setzte sich auf die Bank, die ein paar Schritte hinter ihm stand und Zack folgte ihm. Zack nickte und gab Mason eine Flasche Wasser, die in einem Kasten in Zacks Nähe stand. "Du sagst, dass die Mutter den Unfall zu verantworten hat, also wollte sie ihre Familie umbringen?", fragte Mason nach und trank etwas.
"Nicht direkt. Sie saß am Steuer und wollte einem Reh ausweichen. Sie zog das Lenkrad nach rechts und fuhr eine Brücke runter. Die Brücke war nicht wirklich hoch, trotzdem starb der Vater durch den Aufprall. Anscheinend konnte die Mutter es nicht ertragen, ist abgehauen und hat sich erschossen. Was man noch dazu sagen muss, ist, dass Emilys Mum nie wirklich böse war. Sie war bei den jetzigen Bösen vor dem Virus", erklärte Zack und trank ebenfalls etwas.

"Warte mal, und wo ist ihre Schwester? Du hast doch gesagt Emily als auch ihre Schwester Anna haben den Unfall überlebt. Ich würde sie gerne treffen", meinte Mason.

"Wenn du willst, komm mit", sagte Zack und stand auf. Mason folgte ihm.

Without you I am deadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt