Kapitel 10

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Schweigend folgte Mason Linda in ihr Labor. Auch wenn es ein kleiner Raum war, war er voll mit Bildschirmen, Chemikalien und Mikroskopen. Durch die Bildschirme wurde der Raum in ein blaues Licht erhellt. Mason war erstaunt. So etwas in der Art hatte er noch nie zuvor gesehen. Linda griff nach ihrer Brille auf ihrem Kopf und setzte sie sich auf die Nase.
"Okay. Wir machen jetzt ein paar Experimente um sicher zu stellen, dass du auch ganz sicher ein Healer bist. In Ordnung?", erklärte sie und er wusste, dass sie nur aus Höfflichkeit fragte, denn er hatte nicht wirklich eine Wahl. "Bevor wir anfangen, habe ich eine Frage", meinte er nachdem er von Linda auf einen Stuhl gesetzt wurde.
"Die wäre?", Sie zog sich Handschuhe an und nahm Desinfektionsmittel in die Hand.
"Wieso hustet Emily andauernd?"
Sie stellte die Sprühdose wieder ab. "Ich habe gesehen wie du und Zack zu Anna Curtis' Grab gegangen seid. Und er hat dir erzählt, dass Anna an dem Virus gestorben ist?"
Mason nickte. Linda sah besorgt aus.
"Naja. Emilys Schwester ist nicht die Einzige, der Curtis-Familie, die an dem Virus gelitten hat."
"Meinen sie, dass Emily auch infiziert ist?"
Linda nickte und sprühte etwas Desinfektionsmittel auf seine Ellenbeuge.
"Glücklicherweise könnten wir ihren Virus so bekämpfen, dass er nicht mehr ansteckend ist. Aber ohne Heilmittel wird sie in sechs Monaten, wenn nicht sogar weniger, sterben. Allerdings werden ihre letzten Monate so ablaufen, dass sie an Geräte angeschlossen sein wird", erklärte Linda und steckte eine Kanüle in Masons Ader.

"Oh Gott!", entwich ihm. "Aber zu 99% bist du ein Healer, somit wird sie überleben", lächelte sie.
Mason starrte geschockt nach vorne. Vieles ergab für ihn Sinn, aber es zeigte ihm auch, dass der Virus vor niemanden halt machte.
"Du wirst ihr doch helfen oder?", fragte Linda und sah ihm in die Augen und er in ihre. Seine Miene veränderte sich nicht. "Ich werde es versuchen", meinte er.
"Du wärst der Erste, der sich dafür bereit erklärt", meinte Linda und räumte das Blut weg. "Wieso?", fragte Mason und runzelte die Stirn.

"Naja, wir hatten schon viele Healer hier. Vier oder fünf, aber niemand war bereit das Risiko einzugehen", erklärte Linda und wurde gegen Ende immer leiser. "Was für ein Risiko?", fragte er nach und stand auf. Linda atmete tief aus. Sie biss sich auf ihre Unterlippe und fasste sich an die Stirn, die sie ein wenig rieb.
Nach einer langen Stille, versuchte sie das Thema zu wechseln, indem sie auf die Armbanduhr schaute. "Oh, verdammt wir müssen noch zu einer Besprechung", schrie sie auf und zog Mason hinter sich her.

Without you I am deadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt