Ein sanfter Windhauch brachte den Vorhang zum Wehen, welcher vor dem geöffneten Fenster hing. Die Luft im Zimmer war stickig, und angenehm warm, da die Sonne unaufhörlich auf das gläserne Quadrat schien. Das Wetter war für Anfang Frühling allgemein schon sehr sommerlich. Die Temperaturen lagen bei sechzehn Grad, während im Schatten nur zwei Grad unterschied waren. An diesem Morgen schwang außer dem Windhauch noch etwas mit herein. Etwas, was man nicht zu fassen bekam, etwas bedeutungsvolles, ein Gefühl: erwartungsvolle Hoffnung auf einen wunderschönen, besinnlichen Tag.
Das erfreute Rufen von Kindern drang vom Hof hinauf in das kleine Schlafzimmer und erfüllte diesen vollständig. Die Gestalt, die noch immer im Bett lag, regte sich bis auf das gleichmäßige Heben und Senken des Brustkorbes nicht. Auch ein besonders lauter Entzückungsschrei eines Jungen im Garten ließ ihn nicht erwachen. Erst, als sich die Matratze aufgrund einer kleinen Gestalt neben ihm senkte und auf ihn herunter sah, regte sich Harry.
„Morgen Hazza", flüsterte Louis seinem Freund ins Ohr und strich diesem eine zerzauste Locke aus dem Gesicht. „Ich hab Frühstück gemacht." Sanfte Küsse verteilte der Kleinere von Harrys Ohr, seinen Hals hinunter und schließlich zu seinen Wangen zurück.
„Morgen", grummelte der Lockenkopf und drehte sich auf die Seite und stützte seinen Kopf auf die Hand ab, um seinen festen Freund besser ansehen zu können. Louis hatte rosafarbene Hasenohren aufgesetzt und sich mit Filzstift Schnurrhaare aufgemalt. Der Eindruck eines lieblichen Hasen wurde durch sein süßes Lächeln unterstützt, welches Harry breit grinsen ließ. „Ich würde sagen, heute bist du nicht mein Schatz."
„Was, wieso?", fragte Louis schockiert und sein vorher noch so glückliches Gesicht verzog sich zu einer angstverzerrten Maske.
„Weil, wie du heute aussiehst, mein Häschen sein wirst.", erwiderte er ruhig und streckte die Hand nach Louis aus und strich mit dem Daumen über seine Wange. Die Finger strichen die zarten Wangenknochen hinunter und fuhren die aufgemalten Schnurrhaare nach. Harry machte Anstalten sich aufzusetzen, um die Lippen auf Louis Mund zu drücken, doch ein Klirren und eine Nässe an seinem Arm brachten ihn dazu seinen Blick von seinem Freund abzuwenden. Ohne es zu merken hatte Harry das Milchkännchen, welches auf einem Tablett neben ihm stand, zum Kippen gebracht. Nun zeugte lediglich ein nasser Fleck auf dem weißen Laken davon, dass Milch existiert hatte.
„Oops.", lachte er sein kehliges Lachen und der Kleinere kicherte ebenfalls. „Wie es aussieht, sollten wir das Küssen auf danach verschieben, ehe noch die bunten Eier vom Teller rollen oder der Tee uns Brandblasen verpasst."
Bis auf das Kännchen mit Milch, befanden sich noch zwei Tassen mit dampfender Flüssigkeit auf dem Tablett, sowie zwei Schalen. Die eine beinhaltete hartgekochte bunte Eier. Vorsichtig nahm Harry eines heraus und betrachtete es. Auf einem zartgelben Hintergrund hatte Louis, ebenfalls mit Filzstift, ein Bild von ihm und dem Lockenkopf gemalt. Die Linien waren wackelig, als hätte er große Schwierigkeiten mit der Wölbung des Eis gehabt, aber das Bild war dennoch gut zu erkennen und Harry lächelte glücklich. „Oh Gott ist das niedlich!" rief er aus, „Lou, wann hast du das denn gemacht?" Nacheinander nahm er jedes der kleinen Kunstwerke heraus und beschaute sie sich genauer. Ein Ei zeigte, wie Harry seinen Freund hochhob und in den Armen hielt. Ein anderes hingegen, wie der Lockenkopf in einem Osterhasenkostüm steckte, während Louis als Küken verkleidet war.
„Du hast voll lange geschlafen, was anderes konnte man ja nicht machen.", schmollte dieser gespielt und legte sich auf den Bauch. „Aber ich hoffe, es gefällt dir?", setzte er schüchtern hinzu.
„Oh ja. Besonders dieses hier." Harry hob ein blaues Ei in die Luft, welches eine nicht ganz jugendfreie Szene zeigte. Louis errötete, was seine Osterhasenwangen nur noch niedlicher wirken ließ. „Ich könnte mir vorstellen, dass mir das Ei nicht nur schmeckt, sondern auch das Produkt der Tätigkeit, die darauf abgebildet ist." Ein schelmisches Grinsen machte sich bei Harry breit, während er mit lüsternem Blick beobachtete, wie Louis sich vor Peinlichkeit wand.
„He, das brauch dir doch nicht peinlich sein. Immerhin hast du du das darauf gemalt, also musst du auch die Konsequenzen tragen." Das Tablett achtlos beiseite schiebend, beugte sich Harry über seinen Freund und zog diesen an der Hüfte näher zu sich heran. Louis bedeckte vor Peinlichkeit das Gesicht mit den Händen und als Harry diese wegschob, senkte er seinen Kopf, im Versuch die Röte zu verstecken. „Ich glaube nur, wir sollten dieses Ei zuerst vernichten, ehe die Nachbarkinder das noch in die Hände bekommen. Meinst du nicht auch?" Immer noch lachte der Jüngere, während er das Kinn seines Freundes anhob und in seine Augen sah. Schwach nickte Louis und schämte sich noch immer am Tag Christis Auferstehung so ein Bild gemalt zu haben. „Aber das hat Zeit.", flüsterte er, Harrys Lippen immer näher kommend.
Sie verbanden ihre Lippen zu einem sanften Kuss und lösten sich wieder ein wenig, um über das Kribbeln im Bauch, welches dieser Kuss ausgelöst hatte, zu lächeln. Für beide gab es nichts schöneres, als in den Armen des anderen zu liegen und die weichen Lippen zu einem liebevollen Kuss zu vereinen. Ein weiteres Mal küssten sie sich, die Augen geschlossen und voller Hingabe. Diese verwandelte sich immer mehr zu Leidenschaft, als Harrys Zunge um Einlass bat. Louis gewährte sie ihm augenblicklich und drängte sich näher an seinen Freund. Dieser fuhr mit seiner Hand Louis Schlüsselbein entlang und über dessen Hüfte, bis er die Hand unter Louis Shirt gleiten ließ. Dessen Haut war weich und einladend, die Finger weiter über die Brust tanzen zu lassen. Das ließ Louis wohlich seufzten und auf die Unterlippe beißen. Über diese strich Harry mit dem Zeigefinger, um der Kauerei ein Ende zu setzen und seinen Freund erneut zu küssen. Langsam schob Harry das Oberteil weiter nach oben, bis Louis die Arme hob, damit es über seinen Kopf gestriffen werden konnte. Vereinzelte Küsse verteilte der Lockenkopf über Louis obere Hälfte, den Bauchnabel immer wieder mit der Zunge umkreisend. Er wusste, wie sehr sein Freund das gefiel und auch heute wurde die Wirkung nicht verfehlt. Ein unterdrücktes Stöhnen entfuhr Louis Lippen, was Harry bedeutete noch ein wenig tiefer zu rücken. Mit kühlen Fingern fuhr er die V-Linie seines Freundes nach, sodass dieser eine Gänsehaut bekam. Immer wieder strich der Jüngere mit der Handfläche über Louis Unterleib, wobei immer mehr Finger ihren Weg unter die Schlafhose fanden.
„Hm, vielleicht sollten wir-", brachte Louis zwischen wohligen Seufzern hervor, „auch raus gehen und- den Nachbarskindern beim- Eiersuchen Gesellschaft leisten." Harry lachte nur über die Worte seines Freundes und grinste zu diesem lasziv nach oben.
„Wieso? Ich habe doch schon längst welche gefunden.", erwiderte er, als schließlich die gesamte Hand in der Hose verschwand, welche sogar ein niedliches Hasenmuster aufwies.
oOoOo
„Haz?"
„Hm?"
„Kannst du auch mal Ostereier verstecken? Ich möchte voll gerne nochmal suchen gehen. Immerhin war das letzte Mal vor mehreren Jahren." Louis hatte seinen Kopf auf Harrys Brust gebettet und lauschte dessen Herzschlag. Gedankenverloren strich Harry diesem durch die weichen Haare und atmete den Geruch von Geborgenheit und Zuhause ein.
„Wir haben doch gerade soetwas in der Art gemacht." Das perverse Grinsen war deutlich auf seinen Lippen abzulesen. Lachend schlug Louis ihm auf die nackte Brust, jedoch nicht allzu fest.
„So meinte ich das nicht!" Einen Augenblick herrschte Stille zwischen den beiden, während beide über den Vorschlag vom Älteren nachdachten. Louis hoffend, dass Harry einverstanden war und Harry betend, dass er aus dieser Sache irgendwie herauskam. Mit der Hand, welche nicht in Louis Haaren spielte, strich er über das Laken, auf der Suche nach den Schokoladeneiern, welche in der zweiten Schale auf dem Tablett gestanden hatten. Doch anstatt von kleinen runden Süßigkeiten streiften seine Finger eine geschmolzene Schokoladenpampe. So wie er vermutet hatte, waren sie während ihrem Akt der Leidenschaft unter ihnen begraben gewesen und hatten sich somit verflüssigt. Er zeigte Louis die Sauerei.
„Ich glaube nicht, dass man die noch in der Wohnung verstecken kann." Doch dieser leckte nur Harrys Finger ab und setzte sich schwungvoll auf.
„Aber man kann andere Dinge aus dem Kühlschrank verstecken und dann suchen!" Und damit stand er auf und zog sich seine Schafanzughose wieder über. Harry seufzte nur. Solche Aktionen kannte er schon von seinem festen Freund und sie gingen nie gut aus.
Oookay, eins steht fest: ich habe kein Talent für Oneshots. Das hier ist der Erste, den ich je geschrieben habe und er ist echt nicht gut geworden ^^ So 50-Kapitel Fanfictions liegen mir da deutlich besser. Aber naja, ein Versuch war es wert :D
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The Book for Larry Shippers
RandomEin Larrie zu sein, bedeutet einer Familie anzugehören. Viele viele Schwestern zu haben, die genauso denken und die selbe Liebe zwischen zwei Menschen sehen, die füreinander geschaffen sind. Ein Larrie zu sein ist, wie ein Lebensstill, der sich auf...