Gefangen

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Es ist Lukas, mein Bruder.

Kurz bin ich unaufmerksam und die kleine wird von meinem Rückengerissen. Ich werde von Wölfen so dicht umzingelt das ich nicht fliehen kann, doch all das bekomme ich nicht richtig mit da ich Lukas mustere. Er sieht nicht mehr aus wie der große Bruder der mich über alles liebt aus, sondern so als ob er das Wort liebe nie gekannt hat. Er wird mich nie mehr beschützen, doch ich will es nicht wahr haben. Nie mehr wird er mit mir zu See rennen oder mit mir im Garten Zelten. Nie wieder.
Statt den Lukas den ich über alles liebe steht nun eine Blutrünstige Bestie vor mir. Er ist ein Monster geworden, genau wie ich. Die harte Stimme von meinem Bruder durschneidet die kalte Nachtluft:" Bringt sie in einen Kerker."

Sofort gehorchen ihm alle. Keiner zögert nur auch eine Sekunde ausser mir. Aufmerksam beobachte ich jede der Bewegungen der Wölfe um mich herrum. Ich habe schon immer alle beobachtet. Es kann einem oft sehr helfen.
Um so näher ich dem Kerker komme überkommt mich die Angst. Die Angst vor längst geschehenen Dingen, die sich hier wiederholen können. Der Geruch von Verzweiflung und Angst liegt in der Luft. Ich höre das heulen vieler Wölfe. Ich spüre ihre Angst und es ist als ob sie sich auf mich überträgt.
Sie schubsen mich in eine Seperate Zelle. Als ich auf den Boden Knalle höre ich meine Knochen unschön knacken, doch fühle ich nichts.

Auf dem Boden haben sich Eissterne gebildet. Früher habe ich im Winter immer die Eissterne an meinem Fenster abgezeichnet.

Lukas hat mich nicht wieder erkannt, sonst hätte er mich sofort getötet. Aber was wenn er mich erkennt? Ich kann ihn nicht verletzen er ist doch mein Bruder. Er ist doch meine Familie. Müde rolle ich mich zusammen und schlafe ein.

Am nächsten morgen werde ich aufgeweckt durch das Geräusch was meine Zellentür macht als sie gegen die Steinwand fliegt. Schnell spring ich auf, obwohl mein Körperhöllisch schmertzt.

Ohne worte zerren sie mich durch die dunklen zellen in einen anderen Raum. Der Raum ist klein und Grau. Ich werde dort reingestozen. Doch diesmal bleibe ich stehen und ein beängstigendes knurren kommt mir über die lippen.
Nach einer gefühlten ewigkeit warten, kommen wieder Wachen und bringen mich in einen Edleren Raum. Es muss wohl jemand wichtiges sein den wir müssen ziemlich lange laufen bis wir dort sind, ausserdem ist in den Fluren hier alles wunderschön eingerichtet. Doch es ist mir egal wie prachtvoll es hier ist, denn ich kann mittlerweile den Sinn dahinter verstehen.

In dem Raum befindet sich Lukas und einige Wachen. Ach so ist das der mächtige Alpha kann sich also nicht alleine beschützen.
Keiner sagt irgendetwas nur Lukas mustert mich. Aber in meiner Wolfs gestalt kann er mich nicht erkennen, da mein früherer Wolf Hellbraun war. "Bringt sie zu den Tests." Seine kalte Stimme wird von den Wänden zurück geworfen.

Die Wachen drängen mich Raus und bringen mich wieder zurück in richtung Zellen. Allerdings biegen wir kurz vor der Zellentür wieder ab.

Bell - Das Mädchen mit dem Herz aus EisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt