Bekanntschaften

943 29 2
                                    


1974

Ich tanzte. Das war in diesem Moment das einzig Wichtige für mich. Die Welt schien stehen zu bleiben, als ich meine Hüften zum Takt bewegte und ich mit anderen Personen den Text lauthals mit sang. Die Band war gut, keine Frage, aber nicht meine Lieblingsgruppe, doch heute Nacht hatte ich nichts Besseres zu tun. Gegessen hatte ich schon - chinesisch, aber egal - also hatte ich mich einfach in das Konzert hinein geschummelt.

Der Sänger schrie praktisch schon ins Mikrofon, was den Menschen ganz gut gefiel, jedoch tat es mir etwas in den Ohren weh, aber das musste man einfach in Kauf nehmen, wenn man in ein Konzert ging, wo so eine Band spielte.

Auf einmal wurde meine Hüfte von kräftigen Händen angefasst und fügten sich meiner Bewegung. Mit gerunzelter Stirn drehte ich mich um und sah einen blonden, braun gebräunten Mann mit schokoladenbraunen Augen. Zuerst wusste ich nicht wie ich reagieren sollte, zuckte aber die Schultern und grinste ihn verführerisch an. Dann drehte ich mich wieder um und beobachtete den Gitarristen. Vor ein paar Jahren hatte ich auch geträumt Gitarre zu spielen, aber ich hatte nicht die Geduld ein Instrument zu spielen, Schade eigentlich.

Nach einigen Minuten löste ich aber die Hände des Typen von meinen Hüften, lächelte ihn verführerisch an und ging hinaus um frische Luft zu schnappen. Draußen lehnte ich mich lässig gegen die Steinmauer und wartete auf den Blonden, da ich wusste, dass er mir folgen würde, weil ich ziemlich oft diese Wirkung auf das andere Geschlecht hatte - ich hatte noch nie verstanden warum ich die hatte, da ich mit den blonden Haaren und blauen Augen nichts Besonders an mir hatte, aber mit der Zeit habe ich gelernt, mich darüber zu freuen.

Draußen war es zwar etwas kühl, aber ich wartete geduldig darauf, dass der Mensch zu mir heraus kam. Während ich so wartete, spielte ich mit einer Haarlocke, als der blonde Typ auf einmal neben mir sprach:

„Na, Süße!? Was willst du jetzt machen?"

Langsam schaute ich zu ihm hinüber und legte meinen Kopf leicht schräg. Doch ehe ich mich versah, drückte er seine Lippen auf meine. Doch, wie ich halt war, ließ ich es mir nicht gefallen mich von einem fremden Mann einfach so überfallen zu lassen. Wütend drückte ich ihn blitzschnell gegen die Wand und lächelte ich ihn leicht bösartig an:

„Willst du ernsthaft wissen, was ich jetzt machen will?"

Mit zusammengezogenen Augenbrauen sah er zu mir hinunter:

„Was bist du für 'n Freak?"

Zuckersüß lächelte ich zu ihm hinauf und packte seine Handgelenke.

„Kein Freak, aber einfach eine Frau, die hungrig ist.", erklärte ich ihm Schulter zuckend.

„Dann such dir jemand Anderes mit dem du so spielst.", fuhr er mich an.

„Das ist es ja, ich habe schon so lange Hunger.. und er geht einfach nicht weg.", erklärte ich ihm gespielt wehleidig.

„Dann kauf..."

„Ahaha!", unterbrach ich ihn. „Sag ja nicht, dass ich mir was kaufen soll." Langsam drückte ich meine Fingernägel in sein Fleisch, sodass der Braungebrannte leise zu stöhnen begann.

„So gefällt mir das!", flüsterte ich grinsend.

„Ahh!", schrie er auf, doch ich legte einen Finger auf seine Lippen und hauchte ihm ins Ohr:

„Shhh..Das wird nicht weh tun.. na ja, nicht allzu sehr." Dann biss ich ihm blitzschnell in seine Halsschlagader und trank ihm sein Blut aus, damit ich neue Lebensenergie bekam. Der höchstens 25 Jährige wehrte sich immer mehr und versuchte mich von sich weg zu schieben, doch je mehr er sich wehrte, desto mehr zerquetschte ich ihm seine Handgelenke. Der Mann winselte vor Schmerzen und dadurch machte mir das Trinken nur noch mehr Spaß.

You, me and the other onesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt