Esther, die Vampirerschafferin

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„Hast du das bekommen, was du gebraucht hast?", fragte ich meinen Ehemann, als ich in der Bibliothek saß und dabei Das Bildnis des Dorian Grays las, und er in den Raum schritt

„Nun, den einen hab ich in Damons Zimmer gefunden.. und um den anderen kümmert sich Bekah.", erklärte mir Nik und setzte sich neben mich hin. Nickend legte ich meine Lektüre weg.

„Was heißt das jetzt?", wollte ich wissen und lehnte mich etwas zu ihm nach vorne.

„Wir lassen diese kleine Stadt hinter uns und leben wieder wie früher."

Ein Grinsen huschte über mein Gesicht:

„Aber dieses Mal ohne auf der Flucht zu sein." Ich machte eine kurz Pause und schaute mich im Raum um. „Trotzdem finde ich es schade das Haus einfach so stehen zu lassen. Wir wohnen hier erst seit gut einem Monat und langsam hab ich mich hier richtig eingelebt."

„Ana, ich verspreche dir, ich werde dir jedes Haus kaufen, das du willst. Sogar noch pompösere, als dieses hier.", versprach mir der Hybrid und strich mit seiner Hand sanft über meine.

„Das hört sich schön an!", gab ich zu und stützte meinen Kopf mit meinen Händen ab. „Dann müssen wir Bekah nicht so oft über den Weg laufen." Sofort lachte Nik dieses herrliche Lachen, welches ich so sehr an ihm liebte. Mein Blick schweifte zur Türe und murmelte: „Ich hoff Rebekah kommt langsam mit diesem verdammten Pfahl. Ich will dieses Ding brennen sehen."

„Oh, nicht nur du, Liebes.", erwiderte der Hybrid und küsste mich endlich.

„Und was machen wir, bis sie wieder da ist?", fragte ich ihn grinsend und schlang meine Arme um seinen Hals.

„Als ob du das nicht wüsstest, Rina.", hauchte mir mein Ehemann ins Ohr und auf einmal spürte ich nicht mehr die Couch unter mir, sondern unser unglaublich bequemes Bett. Kichernd schaute ich zu ihm hinauf:

„Stimmt.. wie dumm von mir!"

***

Am nächsten Morgen beobachtete ich Niklaus, wie er eines seiner Bilder vervollständigte. Soweit ich zurückdenken konnte, hatte ich es schon immer genossen den Blonden zu beobachten, wie er malte. Insgeheim war ich immer ein bisschen eifersüchtig gewesen, dass mein Ehemann so ein großes Talent mit dem Pinsel hatte und ich besten Falls eine gerade Linie ziehen konnte.

Ich nahm einen Schluck aus dem Weinglas, in das ich Blut hinein gegeben hatte.

„Weißt du, du solltest aufhören so depressive Motive zu malen. Du hast keinen Grund mehr dafür.", bemerkte ich ganz nebenbei. "Unser Leben ist endlich perfekt!" Der Mikaelson drehte sich kurz zu mir, hob eine Augenbraue, malte jedoch wieder weiter.

„Ich mein ja nur.", murmelte ich und machte es mir etwas gemütlicher auf der Ledercouch.

„Wo warst du so lange?", fragte Nik auf einmal, als wir Schritte auf uns zu gehen hörten.

„Alaric wollte den Pfahl nicht rausrücken.", begann seine Schwester, weshalb ich meinen Kopf schließlich zu ihr drehte und konnte sehen, dass sie das Stück Holz in die Höhe hielt. „Zum Glück bin ich recht charmant."

Ich unterdrückte ein Kichern, indem ich eine Hand auf den Mund schlug, weshalb ich einen undefinierbaren Blick von meiner Schwägerin einkassierte.

Schließlich drehte sich auch der Hybrid zu ihr um und blickte zu dem Pfahl:

„Das ist er!"

„Der letzte Pfahl aus Weicheiche, der uns töten kann.", fügte Rebekah hinzu, ging auf ihren Bruder zu und hielt ihm das Ding hin. „Erweist du mir die Ehre oder willst du?"

You, me and the other onesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt