Des Liebespaars Auseinandersetzung

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Früh am Morgen wurde ich von Rebekah auf einmal aus meinem Bett geworfen. Verwirrt sah ich mich kurz um, doch als ich die Blonde sah, knurrte ich leise und stand langsam auf:

„Was ist denn jetzt schon wieder, Bekah? Woher weißt du, wo ich wohne?" Es war ja nicht so, als ob ich die Urvampirin nicht mochte, jedoch wollte ich nicht unbedingt, dass sie wusste, wo mein Haus war. Das hieß nämlich für mich, sie würde oft kommen und mich so sehr nerven, sodass ich umziehen musste, aber ich mochte dieses Haus.

„Nik!", war ihre Antwort, setzte sich auf mein Bett und schlug das eine Bein über das andere.

Ich verdrehte die Augen. Wahrscheinlich hat sie wieder einmal ihre Super- Kraft eingesetzt. Nämlich ihren Bruder so lange nerven, bis er ihr die gewünschte Antwort gab. Ich wusste, wie sich das anfühlt, wenn man eines ihrer Opfer wurde und es war wirklich nicht witzig.

„Natürlich.", murmelte ich. „Memme."

„Warum wohnst du nicht mit ihm zusammen?", fragte meine Schwägerin. Ich stellte mich vor sie hin und verschränkte die Arme vor der Brust:

„Bekah, was willst du hier?"

Ein Grinsend tauchte auf ihrem Gesicht auf, was nichts Gutes hieß:

„Shoppen!"

„Neeein!", schrie ich und schlug meine Hand gegen die Stirn. „Nicht schon wieder! Diese Touren sind immer unerträglich mit dir. Ich erinnere mich heute noch, als wir in London waren und du mich bezwungen hast.."

„Ach, das waren noch andere Zeiten.", unterbrach Rebekah mich mit einer wegwerfenden Handbewegung. „Ich brauche Gewand, aus diesem Jahrhundert."

„Dann nimm Nik oder deinen Lover."

„Ich brauche aber eine Frau und jetzt tu nicht so, als würde ich dich foltern! Zieh dich jetzt an!"

Da war er. Dieser Tonfall! Der Ich dulde keine Widerrede- Tonfall. Wie ich den hasste!

Murrend verzog ich mein Gesicht und ging zu meinem Schrank hinüber.

Manchmal könnte ich dieses tausend Jahre alte Mädchen töten.

***

„Zu diesem Kleid muss noch mehr dazugehören.", ertönte Bekahs Stimme aus der Garderobe. Der Hybrid und Stefan saßen auf Sesseln und ließen sich immer wieder Champagner einschenken, während ich ein passendes Kleid für heute Abend aussuchte. Ich wollte etwas Kurzes, jedoch nichts, was mich aussehen ließ, als ob ich es nötig hätte.

Ach, ich liebte einfach das 21. Jahrhundert. Man konnte wenig anhaben oder zumindest kürzere Sachen und musste nicht unbedingt als Hure abgestempelt werden, wie zum Beispiel vor hundert Jahren. Gott, wie ich diese Korsetts hasste. Man wirkte so wehrlos, konnte nicht atmen und sich nicht bewegen, aber wenn man ein schönes trug, sah man oft ziemlich gut aus.

„Tut mir Leid deine Illusionen zu zerstören, aber da ist nicht mehr dran.", rief ich ihr zu, dann kam sie auch schon raus. Sie trug ein schwarzes Kleid, welches an manchen Stellen schon etwas her zeigte.

„Dann kleiden sich also Frauen im 21. Jahrhundert wie Prostituierte?!", fragte die Blonde.

„Nicht alle.", verbesserte ich sie und stellte mich neben meine Schwägerin. Ich schaute sie von unten bis oben an und musste zugeben, dass das kein passendes Kleid für eine Ursprüngliche war.

„Weißt du, ich habe unzüchtige Blicke bekommen, als ich Hosen getragen habe.", erzählte sie uns.

„Du hast Hosen getragen, damit Frauen heute nichts tragen müssen.", erwiderte ihr Bruder.

You, me and the other onesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt