Willkommen zurück in der Hölle

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"Nein!", rief ich wütend aus und verschränkte die Arme vor der Brust. "Warum müssen wir zurückfahren, Nik? Sie können ihre Kämpfe alleine austragen. Wir können nach Frankreich fliegen und meine Famlie besuchen." Es klang schöner, als es eigentlich war, denn meine Familie besuchen beinhaltete auf einem Feld zu sein und vor dem nicht mehr existierende Grab zu stehen, da ich keine direkten Nachfahren mehr hatte, denn die wurden alle während der französischen Revolution abgeschlachtet, da sie es über die Jahrhunderte  geschafft hatten sich von den armen Schluckern zu Adeligen hinaufzuarbeiten.
Mein Ehemann gab mir einen langen, zärtlichen Kuss, was ganz unüblich für ihn war:
"Es tut mir leid, Ana, aber ich muss den Rest meiner Hybriden beschützen, auch wenn ich den Kopf des Lockwood Jungen gerne auf einem Stück Holz sehen würdest."
Breit grinsend klatschte ich einmal in die Hände:
"Warum denn nicht? Es würde bestimmt ein schönes Geburtstagsgeschenk abgeben."
Lachend schüttelte der Urvampir den Kopf und der Schalk blitze in seinen Augen auf:
"Sehr verlockend, aber ich muss leider passen."
Schmollend schaute ich an ihm vorbei und seufzte leise:
"Du lässt dich wirklich nicht mehr davon abhalten, oder?"
"Das fürchte ich nicht, Liebes."
Mit hochgezogenen Augenbrauen schaute ich in seine wunderschönen blauen Augen. Nach einem langen Starrwettbewerb, seufzte ich geschlagen und lehnte meine Stirn gegen seine Brust:
"Na schön, retten wir diesen nervigen Balg, aber du schuldest mir etwas, Nik. Zumindest eine schöne Weltreise." Mit meinem Zeigefinger fuchtelte ich ihm vor der Nase herum. Grinsend strich er mit seinem Daumen über meine Wange:
"Alles für meine wunderschöne Ehefrau."
"Mhh.. das hört sich schön an.", kicherte ich und fühlte mich wie ein verliebter Teenager. Seitdem Nik vor ein paar Tagen auf einmal aufgetaucht war, war alles besser als je zuvor. Wir stritten nie - und wenn doch, dann nur spielerisch – wir harmonierten unglaublich gut miteinander, die Nächte waren aber auch nicht zu verachten. Kurz um, er war zu einem perfekten Ehemann motiert, doch ich glaubte nicht, dass es lange halten wird, da das einfach nicht sein Stil war. Eigentlich hatte ich gehofft, dass sein neues Ich länger zu sehen war, aber wenn wir wieder zurück in Mystic Falls waren wird er wieder so jähzornig wie eh und je sein.
Innerlich seufzend schloss ich wieder die Augen.
Wie sehr ich diese Stadt hasste.

***


Ein paar Stunden später saß ich auf der Couch im Lockwood Wohnzimmer und genoss den teuren Scotch in vollen Zügen, während mein Ehemann neben mir saß, ebenfalls ein Glas trank und darauf wartete, dass sein ehemaliger Soldat nach Hause kam, damit er ihm Hausarrest erteilen konnte. Langsam ließ ich meinen Blick über die anderen Hybriden in dem Raum schweifen, dann legte ich meine Beine auf Niks Schoß und grinste ihn breit an.
"Du bist aber heute gut drauf.", bemerkte der Blonde mit hochgezogener Augenbraue.
Unschuldig zuckte ich mit den Schultern:
"Ich freu mich nur darauf dem kleinen Lockwood heute gehörig auf die Nerven zu gehen. Ich versteh wirklich nicht, warum du diesen Idioten überhaupt erst verwandelt hast."
"Mittel zum Zweck."
"Und du hättest dir nicht ein charmanteres Mittel aussuchen können.", maulte ich und nahm ein paar Schlucke. "Du hattest schon einmal einen besseren Geschmack gehabt, Nik."
Da hörten wir auch schon die Haustüre aufgehen. Ich verdrehte die Augen und hob meine Beine, damit der Urvampir aufstehen konnte, dann warf ich sie wieder zurück auf die Couch, genoss die Stille, da seine kleinen Hündchen ihm hinterher liefen.
"Mehr Deputies?", hörte ich Tyler genervt seine Mutter fragen.
"Nicht ganz.", erklang Niks Stimme, an der ich selbst von hier aus sein Grinsen heraus hören konnte.
"Sie sind Hybriden." Ding Ding Ding. Bravo, Tyler hat es endlich geschnallt.
"Ich war am halben Weg nach New Orleans, als ich hörte, du wärst attackiert. Ariana und ich hatten gehofft, Mystic Falls endgültig zu verlassen, aber die Pflicht ruft."
"Schön zu wissen, dass du dich immer noch sorgst."
"Tue ich nicht. Ich hätte dich für den kleinen Trick töten sollen, den du und deine Freunde mir gespielt habt... mein schlagendes Herz zu stoppen und mich in einem Sarg verrotten zu lassen."
"Ja, nun, du hast meinen Körper als Hintertürchen benutzt, also sind wir vielleicht quitt."
Ich legte meine Hände auf mein Gesicht und schüttelte den Kopf. Ja, wir hatten es alle verstanden. Die zwei konnten sich nicht ausstehen. Die Welt wird sich trotzdem weiter drehen.
"Nicht mal annähernd." Ein paar Momente war komplette Stille in der Eingangshalle, dann sprach Nik weiter. "Aber ihr Hybriden gehört einer aussterbenden Gattung an. Ich kann keine Weiteren von euch erschaffen und ich lasse nicht zu, dass sich jedermann Freiheit bei den paar heraus nimmt, die mir geblieben sind! Betrachte sie als deine neuen Bodyguards."
Ich schaute zur Türe und schon kam Niklaus in den Raum zurück und setzte sich wieder auf die Couch neben mir und legte auch meine Beine zurück in seinen Schoß.
"Ich glaube trotzdem noch, ein Hybrid mehr oder weniger wird dir nicht wehtun."

You, me and the other onesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt