Ich vermisse ihn

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„Was machst du hier, Rina?", fragte mich Kol, der auf einmal neben mir stand. Ohne ihn anzuschauen zuckte ich die Schultern:

„Die Aussicht genießen."

„Mhm, sieht dir nicht unbedingt ähnlich so melancholisch zu sein."

Augen verdrehend nahm ich einen großen Schluck aus der Vodka- Flasche und schaute zum dunklen Himmel hinauf:

„Mein Ehemann ist auch noch nie gestorben."

„Das hoffe ich für dich.", lachte der Urvampir auf. Unsanft schlug ich mit meiner Faust auf seinen Oberarm; zu meiner Genugtuung hörte ich den braunhaarigen leicht ächzten.

„Halt einfach die Klappe, wenn nichts Gescheites raus kommt.", fuhr ich ihn an und setzte mich anders hin, da es nicht unbedingt bequem war auf einem Dach auf den Schienbeinen zu sitzen.

„Weißt du, vielleicht solltest du froh sein, dass Nik tot ist.. er hat dich ruiniert.", begann mein Ex, weshalb mein Kopf zu ihm schnellte und ich ihn fuchsteufelswild ansah.

„Was zur Hölle soll das heißen?", spie ich aus und durchbohrte ihn mit meinem Blick.

Schulter zuckend nahm er die Flasche aus meiner Hand und trank einen ordentlichen Schluck raus:

„Du warst andauernd fröhlich, hast immer gelacht, warst immer für alle da und immer bereit für ein gutes Spiel."

„Und jetzt nicht mehr?", hob ich argwöhnisch eine Augenbraue und schnappte meine Flasche wieder. Wenn dieser Ursprüngliche schon was trinken wollte, sollte er sich gefälligst etwas Eigenes holen und nicht meinen Alkohol weg trinken.

„Nope, du bist immer so ernst, lachst kaum. Ich erkenne dich kaum noch."

Ich schluckte schwer und beobachtete die Menschen unter uns, die überraschenderweise noch viele waren, obwohl es schon weit nach Mitternacht war.

Schlief diese Stadt denn je?

„Vielleicht bin ich ja aufgewacht und hab gemerkt, dass ich nichts zu lachen habe?!", murmelte ich und stützte meinen Kopf auf den Händen ab.

Laut lachte Kol auf und legte einen Finger unter mein Kinn und zwang mich so ihn anzusehen:

„Als ich dich kennen gelernt habe, hätte ich mir nie träumen können, dass dieses Mädchen nicht mehr lachen könnte."

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„My Lord, es ist unhöflich eine Lady einfach so zu stören, wenn sie sich umzieht.", lachte ich auf, als ich bemerkte, dass Kol hinter mir stand, während ich noch gänzlich unbekleidet war.

„Ein Glück, dass Ihr keine Lady seid.", raunte mir der Urvampir ins Ohr. Ein leichter Schauer lief mir über den Rücken und ich musste ein Kichern unterdrücken.

„Wie unhöflich Ihr doch heute seid.", murrte ich, drehte mich um und schlug ihm spielerisch gegen die Brust. Ohne darauf zu achten, dass ich ihn gerade geschlagen hatte, wanderte der Blick des Mannes gierig über meinen Körper. Das erste Mal, als mir das passiert war, war ich tiefrot angelaufen-- und auch bei den nächsten zehn Malen, aber irgendwann hatte ich meine Scheu abgelegt und es einfach genossen, denn wenn ich mich immer verstecken würde, hätte keiner von uns etwas, nicht Kol, nicht Niklaus und auch nicht Elijah.

„Aber das liebst du so sehr an mir, Ariana.", hauchte er mir ihn mein Ohr und legte seine Hände auf meine Hüften.

„Mhm, leider.", flüsterte ich, schloss dabei die Augen und drückte meinen Körper unbewusst gegen seinen. „Ihr werdet eines Tages noch mein Tod sein, m'lord."

You, me and the other onesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt