In Your Eyes *abgeschlossen*

Kapitel. 8

Aus Neugier drehte ich mich um. Hinter mir saßen zwei Jungs, die ich noch nie gesehen habe. Woher wissen die über mein Vermögen? Wissen die überhaupt etwas? Und wenn ja woher?
Der einzige, der es wissen könnte, wäre Drake. Hat er es weiter erzählt?

Ohne die Jungs, die so tun, als hätten sie nichts getan, weiter zu beachten folgte ich weiter dem Unterricht. Wie ich schon gesagt habe, bin ich nicht gerade die Dümmste, weswegen ich auch den ganzen Stoff der Stunde schon längst kannte.

Wie beschreibt man Wörter, die es in der neuen Sprache nicht mehr gibt?
Wie definiert man einen Text?
Und so weiter...
Ja der Stoff ist schwer. Hier wird in der Oberstufe kein Present Perfect Progressive oder Passive Infinitive beigebracht. Das muss man schon können.

Aber was rede ich da für einen Dreck. Als ob ihr dieses Buch lest, nur um etwas über einen langweiligen Unterricht zu erfahren.

Während der Stunde wurde ich weiter mit Geldscheinen beworfen, die ich aber gekonnt ignorierte, bis die Jungs endlich aufhörten. An sich, wenn ich im Gang rum lief -definitiv nicht auf den Weg in die Cafeteria!!!- wurde ich auch mit Geldscheinen beworfen und mit egoistischen(?) Blicken angesehen.

Okey. Das hängt alles doch irgendwie zusammen?!

Ich ging raus auf den Campus und lief ein wenig umher. Eine eigentlich echt hübsche Schule. Sehr grün und trotzdem zentral. Wieder wurde ich von allen angestarrt. Dieses Gefühl kannte ich aber schon zu gut, sodass ich es gekonnt ignorierte. Sollen die halt starren. Das macht mir nicht viel aus.

Ich fühlte mich endlich wieder gut.
Ich atmete die frische Luft ein, ich habe Drake noch nicht gesehen und die Leute wussten nur etwas über mein Geld und nicht über meine Kraft. Hach...wenn meine Mutter mir nicht gesagt hätte, dass ich sie auf keinen Fall in der Öffentlichkeit benutzen darf, hätte ich jetzt alle unter Kontrolle.

Aber als unerzogenes Mädchen hörte ich nicht darauf. Klar, ich bin vorsichtig aber einen kleinen Spaß kann ich mir doch bestimmt erlauben.

Kennt ihr diese typischen American Football Felder? So eins hat meine Schule auch.

Die Plätze auf der Tribüne waren ein wenig befüllt. Meist mit Mädchen, die den Jungs zujubelten. Bis zu meiner nächsten Stunde habe ich noch 20 Minuten. Deswegen setzte ich mich in die zweite Reihe von oben. Die Jungs waren wie Tiere. Sie brüllten um sich und schlugen sich ständig auf den Rücken oder wo anders hin.

Ich entschloss mich einfach mal ein wenig in der Sonne zu grillen. Na gut, so heiß war es nun auch nicht. Nach 5 Minuten spickte ich ein wenig und sah gerade den ovalen Ball mit voller Geschwindigkeit auf ein Mädchen zufliegen, die gerade in ihr Buch vertieft war. Die Jungs riefen ihr zu sie soll aufpassen aber sie hörte es nicht.

Aus Instinkt -und weil ich ein 'guter' Mensch bin-, schrie ich sie auch an sich zu ducken. Endlich merkte sie es und duckte sich schnell. Der Ball prallte an einer Reihe ab und sprang auf mich zu. Er hatte so viel Schwung beim Aufprall verloren, dass er mir wie ein Softball in den Armen landete.

"Ej, RichBitch, schmeiß den Ball rüber!", schrie ein Spieler mich von unten an. Ach! 'RichBitch' ist also mein neuer Spitzname! Das erklärt so einiges. Ohne einen Kommentar zu geben holte ich aus und warf den Ball mitten in die Jungsgruppe, die sich um den einen, der mir zu rief, stellten.
Dann hörte man nur noch ein lautes "Uff" und mich starrten wieder alle an. Ja ich hatte einen starken Wurf.

Beeindruckend oder?

Und die Jungs bemerkten das und brüllten im Einklang "Aaaaaaaaalter!"
Nach dieser 'Auseinandersetzung' ist nichts besonderes passiert. Mich starrten wieder alle an und warfen mit Falschgeld nach mir. Manchmal wurde noch mein neuer Spitzname gerufen und in der 4ten Stunde traf ich dann auch mal auf Chantal.
Mein 'Schwesterchen' beachtete mich nicht sondern redete mit ihren Schlangen über, ich schätze mal, Schminke (?).

Nach der Schule ging ich zu meinem König, der umzingelt von -gefühlt- allen war. Was ist da los? Steht da wirklich mein Auto? Anscheinend ja, denn als ich näher kam blickten alle zu mir und ließen mich vorbei.

Na toooll....mein Auto wurde von Eiern beworfen und mit Marker angekritzelt. Na der, der das gemacht hat, hat wohl kein Respekt gegenüber Autos. Während ich um mein Auto lief und jeder wissen wollte, wie meine Reaktion wird, nahm ich mein Handy und rufte meinen Service an.

Diesen Service haben mir meine Eltern da gelassen, damit die Leute sich um meine Angelegenheiten kümmern konnten, die ich nicht schaffe. Wie z.B. mein Auto aus der Werkstatt holen.
Wärend ich ihnen schilderte wie mein Auto aussieht, dass auf der Frontscheibe "Verschwinde mit deinem Geld RichBich' zu stehen hatte, nahm ich manchmal ein paar Schalen vom Auto und schmiss sie auf den Boden. Jeder stand mit offenem Mund da als ich sagte: "...ach ja, überprüfen Sie bitte die Frontkamera und berichten sie mir dann wer das angestellt hat." .... "Ja super, danke."

Und wieder war es toten still. ich glaube die haben sowas auch noch nie erlebt, dass ein Mädchen nicht gleich los schreit und um sich schlägt, wenn ihr Auto mit Marker und Eiern übersät ist.

Wieder ließen mich die Leute an sich vorbei und verfolgten mich mit ihren Blicken. Plötzlich legte sich eine Hand auf meine Schulter und ein schrilles Piepsen einer Stimme erklang: "Du brauchst nicht nach dem Täter zu schauen. ICH war das!". Dieses Mädchen war bei Chantal dabei in der 4ten Stunde.und schlang sich gestern um Mason. Glaub ich. Aber wo waren ihre anderen Schlangen?

Sie setzte ein arrogantes Lächeln auf und schnipste mit ihren Fingern. Dann erklang ihr, zur Stimme passendes, Lachen. Zögerlich fingen die anderen, die um mein Auto standen, auch an zu lachen.
Ich betrachtete sie mit zugedrückten, prüfenden Augen.

"Und wieso?" fragte ich sie unbeeindruckt.
Doch sie fing einfach an zu lachen und die anderen stimmten ein.

"Hä? Wieso lachst du jetzt? Sag doch einfach wieso du mein Auto demoliert hast?"

Endlich drückte sie mit einem Lachen aus "W-weil es lustig ist." Für mich klang es wie ein ängstliches Stottern.

"Weißt du was ich lustig finde?" sagte ich mit einer zerstörenden Stimme, die jeder hören konnte.

"Gerichtsverhandlungen. Auch noch wenn ich gewinne. Und glaub mir, ich tu das immer." versicherte ich ihr und ging langsam auf den Weg nach Hause, da mein Auto ja abgeholt wird.
"Meine Familie besorgt mir den besten Anwalt! Du wirst verlieren!", schrie sie mir nach und ich drehte mich zu ihr um.

"Schon vergessen? Ich bin die RichBitch!! Ich kann mit einem Schnipsen dein Haus abreißen lassen und mir dort ein Streichelzoo bauen lassen!"

Elegant und siegessicher, ohne weitere Zurufe, ging ich weg.

Man kann gegen mich nicht gewinnen.

Geld regiert die Welt.