Kapitel. 26

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Wieso passiert das alles? Wieso muss alles so kompliziert sein? Wieso kann mein Leben sich nicht einfach entspanen? Vielleicht sollte ich wieder die Schule wechseln und einfach wieder alles ignorieren. Mit Matt den Kontakt brechen und alles vergessen, was in dieser und letzter Woche passiert ist. Oder am besten einfach weg fahren. Ganz weit weg. Weg von der Schule, Theo, Matt, Nathalie, Ben. Und weg von Drake. Ihn und seine Art, die mich immer wieder faszinierte hinter mich lassen...

Etwas Nasses floss meine Wange runter. Ich weine jetzt nicht wirklich?! Schnell wischte ich die Träne mit meinem Handrücken ab und hoffte, dass Drake nichts bemerkt hatte. Zu früh gefreut...

"Komm schon Kleine, es kann doch nicht so schlimm sein bei meiner Mutter zu schlafen."

"Fick dich.", konterte ich mit einer kalten, zischenden Stimme. Ich habe wirklich kein Bock auf ihn.

"Wir sind ja gleich zu Hause. Dann können wir das auch zusammen machen.", zwinkerte er mir vom Fahrersitz zu.

HALLO?!?!?!

"Lass mich sofort hier raus!", forderte ich. Aber ihm war das voll egal. Er lachte einfach drauf los.

"Was ist so witzig?! Hmh?! Wieso musst du schon wieder lachen, als wäre ich ein bescheuerter Clown?!", fuchtelte ich mit meinen Worten.

Und was macht er?? Er lacht noch lauter drauf los!! Letztendlich beruhigte er sich ein wenig und fuhr in eine Einfahrt. Das Haus war weis gestrichen und hatte einen modernen Stil. Die Eingangstür hatte verschwommenes Glas nebendran und zu Kugeln geformten Büsche in übergroßen Töpfen an den Seiten. Noch das Haus betrachtend hörte ich wie jemand die Tür auf machte und spürte wie er sich über mich legte um den Gurt auf zu schnallen.

Wie provokant kann man nur sein?!

Kennt ihr solche Typen?! Ich hoffe nicht! Die sind echt die blödesten...!

Grinsend hebte er wieder seinen Oberkörper und sprang rückwärts raus, um mich dann auf den Armen zu tragen. Natürlich wehrte ich mich!

"Äh nein! Vergiss es! Ich schaff' das alleine."

Aber er hörte einfach nicht auf mich. Und obwohl ich mich immer weiter weg drückte, packte er mich und schwang mich aus dem Auto.

"Zappel nicht so rum und halt dich fest!", bat er mich während er versuchte mich nicht fallen zu lassen. Das Auto nicht abgesperrt machte er sich gleich auf den Weg zur Haustür. Ich war gezwungen meine Hände um seinen Hals zu legen, da ich selber befürchtete runterzufallen. Mit einem Ruck öffnete er die Haustür und ging rein. Mich immer noch im Schlepptau schlenderte er die Treppe hoch und führte mich in ein nahgelegenes Zimmer.

Okeeey...das hört sich sehr komisch an. Und der Gedanke, dass ich mich jetzt nicht gerade gut wehren kann macht die Sache nicht besser.

Er legte mich weich auf das Bett. Dabei war sein Oberkörper parallel zu meinem und sein Gesicht nur 10cm von meinem entfernt. Sein Lächeln war herausfordernd aber nicht wollend. Er könnte, aber er will nicht. Er frägt, aber braucht keine Antwort.

Langsam ziehte er seine Arme unter meinem Körper raus. Immer noch Blickkontakt mit mir haltend hob er seinen Körper wieder und ging aus dem Raum. Aber Mrs. Ich-lasse-die-Tür-mal-offen kam gleich danach wieder mit einem seiner T-Shirts, welches er neben mir aufs Bett warf.

Er lehnte sich gegen den Türrahmen und betrachtete mich wie damals, als er bei mir einbrach...

Währenddessen in Drakes Gedanken

Sie wirkte so zerbrechlich und unerfahren. So naiv und doch alles gut genug überlegt. Ihre ein wenig zerzausten Haare ziehrten ihr sanftes Gesicht. Ihre Backen leuchteten leicht rosa und ihr Körper wirkte grazil, während sie sich, auf den Unterarmen stützend und ein Bein geknickt, auf dem Bett bequem machte. Ihre Augen strahlten vor Unverständlichkeit und Fragen, die sie selber nicht versteht. Die eiskalte Farbe der Augen fühlte sich jedoch wie Flammen an. Flammen, die dich jeden Moment töten könnten. Flammen, die schwer zu löschen sind. Flammen, die -

"Und was soll ich jetzt damit machen?!"

Wieder zurück bei Sarah

Schon wieder unterbrach ich ihn in seinen Gedanken mit meiner Frage.
Die total berechtigt ist!
Wenn er mir schon dieses extra große T-Shirt gibt, dann gefälligst auch mit einem Grund!

Aus den Gedanken geschmissen antwortete er:

"Äh ja. Es ist schon spät. Du sollst jetzt schlafen. Falls was ist, ruf mich, Kleine."
Leicht strich er sich über die Stirn. Dann drehte er sich um und ließ die Tür einen kleinen Spalt offen.

Ich. Soll. Sein. T-Shirt. Anziehen.?.
Nein. Nope. Ne. Naja. Vielleicht. Na gut...dann zieh' ich halt sein T-Shirt an. Aber nur weil es in meinen Sachen total unbequem wäre!

Schaut nicht so in den Bildschirm! Das ist der einzigste Grund...

Doch dies stellte sich schwerer raus als ich dachte. Allein schon die Hose auszuziehen und dabei das Bein weit nach oben ziehen, sodass sich die Wunde ebenfalls weit ziehen kann, war unfassbar schmerzhaft.
So schmerzhaft, dass ich kurz aufschrie.

Daraufhin öffnete sich die Tür und Drake stand da. Drake-stand-da!!!!
Und ich hatte keine Hose an!!!!!

Schnell zog ich die Bettdecke über mich und kreischte ihn lauthals an:

"Was kommst du hier so rein?! Ich ziehe mich gerade um!!"

Seine angespannte Haltung ging zu einer ausgelassenen, belustigten.
Ja das ist auch total lustig!

"Soll ich dir helfen? Wenn du schon solche Schwierigkeiten mit deiner Hose hast, kriegst du dein T-Shirt schon gar nicht ausgezogen."

"Das kannst du dir sofort aus dem Kopf schlagen! Und jetzt geh raus!", schrie ich ihn weiter an.

Er nahm das einfach nicht war und ging langsam auf mich zu.
Was will der denn jetzt?! Hallo?!

"Oder du lässt mich dir helfen oder ich schaue dir dabei zu, wie du dich quälend aus deinem T-Shirt zwängst, meins anziehst und dich schlafen legst.", stellte er ein Ultimatum und verschränkte seine Arme.

Schon wieder hatte er mich! Schon wieder kontrollierte er mich! Schon wieder kommt nur Gutes für ihn raus!

"Ab-er ab-", wollte ich etwas dagegen sagen, da nahm er schon mein T-Shirt von unten und ZOG ES MIR AUS! Dabei streiften seine rauen Hände über meinen Bauch und meine Brust. Ohne sich in meinem BH zu verhaken ziehte er mir das Shirt über meinen Kopf, sodass sich meine Haare verstrubbelten.

Beschämt wurden meine Backen ganz heiß und ich holte wieder aus um ihm eine Schelle zu geben.
Was mich jedoch erstaunte war, dass er meine Hand noch fing, bevor ich seine Wange erreichte. Als wäre nichts gewesen bückte er sich über das Bett um sein T-Shirt zu holen, während ich vor ihm in BH und Unterhose sitze! Seinen Körper ziehrten Muskeln, die sich gerade auf meinem Schenkel anspannten.

Als auch das erledigt war, ziehte er mich an und verschwand
z-w-i-n-k-e-r-n-d!!!!!!!!!!!

Dieser Kerl hat heftig 'was an der Klatsche! Der kann doch nicht geistich stabil sein, wenn er denkt, dass ich es voll ok finde wenn er mich auszieht! Der hat ja nicht einmal Respekt! Wie soll ich das bitte schaffen mit dem in einem Haus zu sein?! Das ist doch nie im Leben möglich!

Und was soll ich jetzt machen? Raus kann ich hier ja nicht solang er mich bewacht. Mhm...

Vllt sollte ich auch etwas auf Wattpad lesen?

Oder...ich lege mich wirklich einfach mal schlafen. Dann wache ich einfach heute Nacht auf und gehe...

In Your Eyes *abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt