Kapitel. 31

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"Wie wärs wenn du mich nächstes Mal 500m vor der Schule rauslässt? Dann starren die Leute nicht unbedingt wegen dir oder dem Auto.", schlug ich vor und sackte ein wenig in den Sitz um mich kleiner zu machen.

"Oh, ist Schneewittchen etwa schüchtern? Pack deinen Prinzessinen-Hintern aus dem Auto!", befahl er harsch zurück.

"Danke für dein Mitgefühl! Dann steig' auch aus und lass' das Auto hier. Wie soll ich sonst wieder nach Hause kommen?". Ich verschrenkte meine Arme vor meiner Brust und hob mein Kinn.

"Ist ja gut. Ich hol dich schon noch ab.", verdrehte Matt seine Augen. "Und jetzt raus. Du musst dich für nichts schämen. Sei stolz darauf wer du bist und schüchter' sie ein. Beziehungsweise sei einfach du selbst, das wird reichen."
Und jetzt zwinkert er auch noch.

Ist das so eine Krankheit, die gerade um die Welt geht?

"Na das nenne ich aufmuntern!" ich schnappte meine Tasche und winkte zur Verabschiedung bis Matt auch schon weg fuhr.

Jetzt bin ich wieder auf mich alleine gestellt. Eine gute Sache gab es trotzdem: Ich musste 2 Tage nicht zur Schule! Da ist das Wiedersehen mit einem bekannten Menschen sehr schön. Dieser Mensch ist natürlich Theo, der sofort zu mir joggte und wieder verheulte Augen hat.

"Oh mein Gott, Sarah! Wie geht es dir? Wieso bist du nicht im Krankenhaus!? Du musst dich doch ausruhen! Du-", fing er wieder an zu übertreiben, als ich ihm freundschaftlich eine Schelle gab.

"Und jetzt beruhig dich. Mir geht es blendend. Es tut nichts weh außer mein Kopf, wenn du dir weiter solche Sorgen machst.", befahl ich ihm und wir machten uns auf den Weg. Bevor wir ins Schulgebäude reintraten, kam uns auch schon unser Lehrer entgegen:

"Mrs. Villye, Mr. Menson, falsche Richtung! Der Bus zum Ausflug ins Kunstmuseum ist dort drüben."

Also Kunstmuseum. Mhm, das wird interessant...
Kunst ist so eine Sache: Wenn man gut zeichnen kann, dann ist es schön aber wenn man einen Stift mit einem Apfel auf ein überdemensionalen Würfel stellt, ist es Schwachsinn.
Ich kann zeichnen, wegen der Fähigkeit, würde aber nicht sagen, dass ich es zum Zeitvertreib machen würde.

Bei der Gruppe, mit der wir fahren, angekommen, wurde ich von jedem ersteinmal von oben bis unten betrachtet. Die Jungs mit offenen Mäulern und Sabber und die Mädchen mit tötenden und eifersüchtigen Blicken.

Toller Anfang! Während der Lehrer irgendetwas erklärte von wegen "Im Museum ist absolute Stille...", "...ihr werdet in einer kleinen Gruppe ein Gemälde analysieren..." und "...die Gruppen werden danach genannt...", erblickte ich Drake mit seiner Truppe, die lässig zu den Schlangen stolzierten.

Ich wünschte ich hätte nicht hingesehen, als sie sich alle abschlabberten. Bah!

Die lange Rede des Lehrers war endlich zu Ende und wir stiegen in den länglichen, gelben Bus ein. Theo war vor mir und wir setzten uns eine Reihe vor der letzten zusammen hin. Er setzte sich zum Fenster und ich auf den Sitz neben dem Durchgang.

Schlechte Idee. Gaaaaaanz schlechte Idee! Fast alle Sitze waren schon besetzt und die letzten, die einstiegen, waren die Jungs. Und natürlich war der Zweiersitz neben uns noch frei. Und wer pflanzte sich auf den Platz näher zum Durchgang? Es war Drake!
Wer hätte das gedacht?!

Chantal setzte sich auch noch zu ihm ans Fenster. Zum Glück ist zwischen uns noch der Durchgang!

"Hey Kleine. Schön, dass du wieder in der Schule bist. Und heißes Kleidchen.", zwinkerte er mir zu.

Ich sag euch: Das muss ein Virus sein!

Ich verdrehte die Augen und beachtete ihn einfach nicht mehr. Ihn lenkte das aber so gar nicht ab:

In Your Eyes *abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt