Ja also ich bin ja eigentlich eingeschlafen und habe mich irgendwie gezwungen mitten in der Nacht aufzuwachen...
Jedenfalls glaube ich, dass es mitten in der Nacht ist. Wie viel Uhr ist es überhaupt? Wo ist mein Handy? Wo... ach ist jetzt auch voll egal!
Langsam setzte ich mich auf die Bettseite. Zum Glück hat der Schmerz ein wenig nachgelassen.
Meine Sachen...äh ja gute Frage...mit Licht wäre es einfacher etwas zu finden.
Tja wäre Licht nicht so eine Sache, die alles schön erleuchtet, dass man selbst durch den kleinsten Spalt aufwacht, würde ich es ja an machen.Ich glaube meine Hose liegt auf dem Boden? Kurz bückte ich mich und hielt dabei einen leichten Stich aus.
Meine Hose ergriff ich sofort und zog sie, ein kurzes Aufquicken zurück haltend, an. Den Gürtel ließ ich diesmal ein wenig lockerer.Jetzt such' ich mal mein T-Shirt...nein...Kissen...Loch (?)...wo ist dieses behinderte Shirt!?
Ach scheiß drauf, dann geh ich halt in...Drakes...Nur weil ich meins nicht finde! Ich will nicht in seinem übergroßen T-Shirt in die Öffentlichkeit! Glotzt nicht so!
Meine Schuhe, die neben der Hose auf dem Boden lagen, zippte ich schnell zu und schlich mich aus dem Zimmer.
Zum Glück waren es keine Ich-quitsche-mal-damit-niemand-aufwacht-Türen. Somit gelang ich relativ leise unten bei der Eingangstür an. Da! Die Tür ins Freie!
Endlich kann ich aus dieser Hölle raus.
Meine Hand gerade am Griff landend, hörte ich eine brummende Stimme hinter mir:"Glaubst du ich hätte nicht erwartet, dass du dich raus schleichen möchtest?"
Überrascht drehte ich mich um und erblickte einen lässigen Drake auf der Treppe sitzen. Die Ellenbogen auf den Knien gestützt, grinste er mich im Dunkeln an.
Ich packte schnell den Türgriff und rüttelte daran so fest ich konnte, jedoch öffnete sich die Tür einfach nicht! Ich dachte Türen gehen auf! Wieso geht diese nicht auf?!? Wieso kann ich nicht raus!!??Doch Drake klärte mich sogleich auf:
"Vergiss es. Ich hab' die Tür abgeschlossen. Du kommst hier nicht raus, bis meine Mutter es dir erlaubt, Kleine."Verzweifelt lehnte ich mich gegen die Eingangstür und rutschte nach unten um auf dem Boden Platz zu nehmen.
Wieso passiert mir sowas? Wieso kann ich nicht einfach raus? Mich braucht doch eh niemand. Ich brauche auch niemanden. Ich kann gut genug auf mich selber aufpassen. Dieses Mal war es ein Unfall. Kann doch jedem mal passieren. Ich gehe nie wieder in ein Krankenhaus! Die helfen einem nur, indem man eingesperrt wird.
Während meinen Gedanken legte ich mein Gesicht in meine Hände und presste wieder ein
"Fick dich."Drake reagiert natürlich wie üblich:
"Also ich hätte jetzt Zeit. Ich wäre dann auch ganz vorsichtig."
Wie kann man einem Menschen allein mit der Sprache so heftig verdeutlichen, dass man zwinkert?!Also langsam reicht's auch! Außer mir vor Wut stand ich auf und 'brüllte' in einer Lautstärke, die hoffentlich niemanden aufweckt:
"Du weißt ganz genau was ich meine! Hör auf ständig solche Anspielungen zu machen! Hör auf mit mir zu reden! Hör auf ständig zu zwinkern! Hör auf mich nur anzusehen!"
Ohne auf die Umgebung zu achten hielt ich mir wieder die Hände an den Kopf und schaute nach oben, um sein perfe- scheiß (!!!!!) Gesicht nicht mehr zu sehen.
Und gerade als ich dachte, dass ich mich beruhigte, spürte ich etwas warmes an meinem Lippen. Zwei Hände umklammerten sacht meine Hüfte. Der Kuss war schön, warm und voller Hoffnung. Aber wer stieß diese Hoffnung aus? Drake? Oder...ich?
Meine Augen, wie damals weit aufgerissen, stand ich da wie eine Puppe und konnte erst einmal nichts machen.Aber warte...das kommt mir bekannt vor! Viel zu bekannt! Egal ob ich das will, und das tue ich nicht(!!!), ich schubste ihn nach hinten, sodass Drake erst einmal wieder seine Balance finden musste.
"Wieso machst du das!!!???", schrie ich schrill durch das ganze Haus. Jetzt ist es mir so unbeschreiblich egal, ob irgendjemand gleich aufwacht! Er kann diese Nummer nicht jedes Mal durchziehen! Das ist zu viel für meine Nerven! Mein Auge fängt schon an zu zucken!
"Du bist so ein Macho! Du musst ja ständig jemanden küssen sonst kannst du deinen kleinen Freund nicht zurück halten, da er ständig ein Flittchen braucht! Du bist so...arg!
Wie kannst du nur so verdammt geistig behindert sein?!""Hallo? Sarah? Drake?", fragte eine verschlafene, zarte Stimme von oben.
Es war natürlich Drakes Mutter.
Während ich immer noch wütend Drake anstarrte, drehte er sich um.
Seine Mutter stand oben an der Treppe.
"Leute. Ich will auch ein wenig schlafen. Sarah, du brauchst deine Ruhe. Dir tut morgen alles weh, wenn du so weiter machst. Und du, Drake: Du sollst ihr nicht auf die Pelle rücken. Ich mische mich da jetzt auch nicht weiter ein. Gute Nacht ihr Schreihälse."Ich verstand, dass sie diesen letzten Satz ironisch meinte. Trotzdem war ich wütend! Ich war unfassbar wütend! Deswegen stampfte ich zu Drake und wollte ihn gerade hauen, bis ich endlich verstand, dass es nichts bringt...es bringt nichts ihm die gewünschte Reaktion zu zeigen, die er gerne sehen möchte. Es bringt nichts, sich weiter aufzuregen.
"Soll ich dir noch helfen die Hose auszuziehen?", wollte er noch unten an der Treppe stehend wissen während ich schon fast oben ankam.
"Lass mich einfach in Ruhe!", zischte ich immer noch hörbar.
Ich bin einfach zu kaputt...kaputt von allem...
Im Zimmer angekommen zog ich die Schuhe aus und zwängte mich wie vorhin aus meiner Hose.Und dann war alles schwarz...
Am nächsten Morgen
"Wach auf, Kleine. Meine Mutter will kurz nach deiner Wunde sehen", wurde ich von der beschwingten, tiefen Stimme geweckt.
Im nächsten Augenblick war mein Kopf schon in der Luft und ich wurde auf zwei Armen aus dem Zimmer getragen.
Natürlich hielt ich mich sofort an dem Nacken der Person fest und knollte mich vor Angst zusammen, sodass ich viel näher, als es mir lieb ist, an der Brust der Person schmiegte.
Meine Beine hingen überkreuz runter und ich hielt die Augen weit aufgerissen, bis wir endlich in einem Zimmer angekommen sind.Das Zimmer ist genau wie ein Krankenzimmer aufgebaut. Ein weißes Bett neben einigen Geräten, ein paar Instrumente und Tücher.
So ein Kram halt."Danke Drake. Leg sie bitte einfach auf das Bett.", zwinkerte sie in meine Richtung.
Ach warte! Drake hat mich hier her getragen?! Ich habe meine Hände um Drakes Hals gelegt?! Ich schmiege mich gerade an Drakes Brust!Angeekelt ziehe ich meine Hände schnell weg und vernahm nur ein amüsiertes Lächeln, bis ich unbeachtet auf das Bett gelegt wurde.
"Entschuldige für das unsanfte Aufwecken. Ich muss kurz schauen, ob du vielleicht sogar heute schon zur Schule gehen kannst.", rechtfertigte sie sich.
Dann packte sie einfach das T-Shirt und zog es nach oben, sodass man nur meine Unterhose sehen konnte. Während Drake im Zimmer steht!! Checkt sie das nicht?!Beschämt versuchte ich mich irgendwie hinter ihr zu verstecken, solang sie schaute ob der Faden fest genug ist. Ich schaute zu wie sie leicht an den Fäden zog und sich dann wieder umdrehte, um ein riesiges Pflaster zu nehmen und es mir aufzukleben.
"Soooo, dann kannst du jetzt auch zur Schule. Deine Sachen hat diese Anna schon hergebracht. Du fährst heute mit Drake und du bleibst auch bei ihm!"
sie drehte sich zu Drake um
"Und du passt gefälligst auf sie auf und fährst sie nach der Schule zum Krankenhaus, damit ich sie dort noch einmal untersuchen kann."
Diese Frau hat gerade mein Todesurteil geschrieben...
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In Your Eyes *abgeschlossen*
Roman pour Adolescents--------------------- Lasst euch bitte nicht vom Anfang täuschen. Die Geschichte wird noch knuffiger und interessanter! Viel Spaß beim Lesen <3 --------------------- Hey. Ich bin Sarah. Ich lebe schon 9 Jahre lang ohne jegliche Gefühle. Deswegen bin...