POV Harry
Ich liege schon ziemlich lange wach, da mein Gehirn einfach nicht die Fresse halten will.
Die ganze Zeit muss ich darüber nachdenken, was Prudence vorhin zu mir gesagt hat.
>>Ich hasse dich nicht mehr…<<
Langsam drehe ich mich im Bett um, wie schon hundert Mal diese Nacht, und lieg jetzt auf dem Rücken.
Mein Blick ist auf die Decke geheftet und meine Gedanken kreisen die ganze Zeit um die kleine Brünette, die im Untergeschoss wahrscheinlich seelenruhig in ihrem Bett schläft.
Unwillkürlich muss ich lächeln, als ich es mir bildlich vorstelle.
Wie ihre Haare ihr Gesicht auf dem Kissen wie ein Fächer umrahmen, das kleine Lächeln, welches ihre rosanen Lippen schmückt und der gleichmäßige Atem, der ihre Brust sich heben und senken lässt.
Unkontrolliert entschlüpft mir ein Seufzen.
Moment! Ein Seufzen?
Von mir selber überrascht setze ich mich auf und fahre mir durch die wilden Locken.
Okay, was soll das hier?
Wieso kreisen meine Gedanken die ganze Zeit um SIE?
Ich habe mein Ziel doch erreicht. Ich habe ihr, zugegeben die Anderen haben wohl auch ein bisschen dazu beigetragen, gezeigt, dass wir ganz normal sind.
Naja, normal nun nicht aber man weiß schon was ich meine.
Die einzige Erklärung wäre doch, dass…
Nein, nein nein und nein.
Das glaube ich nicht. Das KANN einfach NICHT sein.
Ich kann mich meinem Gedanken gar nicht weiter widmen, als es laut knallt.
Hä? Woher kam das denn?
Und da war es schon wieder.
Ein lauter Knall.
Plötzlich wird es hell vor meinem Fenster und ich verstehe was hier abläuft.
Es gewittert. Schon wieder.
Grade will ich mich wieder zurück in meine Kissen sinken lasse, als mir ein Gedanke kommt.
Prue.
Sie hat Angst vor Gewittern.
Und ist in einem fremden Haus, quasi ganz alleine.
Das muss der Horror für sie sein!
Also schlage ich die Decke zurück und steige aus dem Bett.
Wahrscheinlich wird sie weiterhin seelenruhig schlafen, aber ich will wenigstens nachsehen ob alles okay ist.
POV Prue
Oh nein!
Nicht schon wieder… Dieses unheimliche Gefühl wenn es gewittert, ich hasse es!
Ich muss mir sofort vorstellen wie es wäre draußen im Regen zu stehen….
Was soll ich denn jetzt machen?
Ich habe Angst!
Zu einem der Jungs gehen?
Nein, dafür müsste ich das sichere Bett verlassen.
Alleine hier bleiben?
Nein, dafür habe ich zu sehr Angst.
Also doch die Jungs aufsuchen.
Seufzend und mit meiner Decke um die Hüften geschlungen tapse ich zu der weißen Tür, öffne sie einen Spalt und zucke zusammen, als es vor meinem Fenster blitzt.
Okay, ruhig bleiben Prudence!
Einfach die Treppe hoch und dann irgendein Zimmer aufmachen, du wirst schon einen der Boys finden!
Leise schließe ich die Tür hinter mir, als es draußen donnert und ich unweigerlich einen kleinen, spitzen Schrei ausstoße.
Verdammt!
Wimmernd ziehe ich die Decke um meine Hüften fester und setze einen vor den anderen Fuß.
Soweit ich weiß, ist die Küche jetzt links von mir.
An der vorbei und dann rechts durch das Wohnzimmer die Treppe hoch und dann werde ich weitersehen.
Tief Luft holen und so schnell es geht nach oben, das ist meine Debatte.
Und nein, ich übertreibe nicht!
Ich habe wirklich riesen Angst vor Gewittern und das ist auch berechtigt.
Als ich kleiner war ist mal ein Blitz in dem großen Baum neben meinem Fenster eingeschlagen, der dann auf unser Haus fiel!
Seit dem habe ich diese panische Angst.
Total in Gedanken passiert natürlich das, was nur mir passieren kann.
Genau. Ich laufe volle Kanne gegen die Kommode im Flur und fluche laut auf.
„Verdammte scheiße, tut das weh!“, wimmernd fasse ich mir an den Fuß, wobei meine Decke auf den Boden fällt.
Natürlich muss es auch genau jetzt donnern und ich sacke wie ein kleines Kind auf meine Decke.
POV Harry
Es ist alles still, also schläft Prue wohl wirklich.
Eigentlich reizt es mich ziemlich wenigstens einen kleinen Blick in ihr Zimmer zu werfen, ich tue es aber nicht.
Da ich jetzt unten bin, kann ich mir auch gleich ein Wasser mit hoch nehmen, also gehe ich in die Küche.
Ein Glas ist schnell mit Wasser gefüllt und ich lehne mich gegen die Theke, um dem beruhigenden Geräusch des Regens und dem gelegentlichen Donner zuzuhören.
Ich verstehe nicht, wie sie Angst davor haben kann. Es ist einfach endspannend, wenn man mich fragt.
Grade stelle ich mein Glas in die Spüle, als ich eine Tür aufgehen höre.
Ganz leise.
Dann donnert es wieder und ich höre einen kleinen Aufschrei.
Prue.
Sie ist also doch wach.
Ich will grade zu ihr gehen, als ich es knallen höre und dann ein „Verdammte scheiße, tut das weh!“.
„Prue?“, sage ich leise, keine Antwort.
Also gehe ich schnellen Schrittes, oder renne, wie man es will, in den Flur.
Ich mache das Licht an und da sehe ich sie.
Sie sitzt auf dem Boden, auf ihrer Decke und hält sich den Knöchel.
„Hey, was machst du denn da?“, frage ich und gehe neben ihr in die Hocke.
Sie guckt mich erschrocken an.
„Verdammt Harry! Erschreck mich doch nicht…“, ein lauter Donner unterbricht sie und sie zuckt zusammen.
Grinsend schüttele ich den Kopf.
„So schlimm?“
Sie nickt und steht auf.
„Deshalb wollte ich zu dir. Oder Zayn. Oder Louis. Oder Niall. Oder Liam“, meint sie und ich stelle mich ebenfalls wieder hin.
„Was machst du eigentlich hier unten?“, fragt sie und schlingt sich ihre Decke wieder um die Hüften.
„Ich… äh war was trinken“, ist ja nicht wirklich gelogen.
„Achso. Kann.. Kann ich denn mit zu dir kommen?“, fragt sie und beißt sich auf die Unterlippe.
Oh nein, tu das nicht Prue. Du weißt gar nicht, was das für eine Wirkung auf mich hat.
Was denke ich denn da schon wieder?!
POV Prue
„Achso. Kann.. Kann ich denn mit zu dir kommen?!“, frage ich Harry unsicher und beiße mir auf die Unterlippe.
Er wirkt in Gedanken, also wedele ich mit meiner Hand vor seinem Gesicht rum.
Was ist denn mit dem los?
„Ich hab‘ eine bessere Idee“, grinst Harry und nimmt meine Hand, zieht mich zu dem Ständer mit den Jacken und wirft mir meine zu.
„Hazza?“, frage ich ihn verwirrt.
„Man muss sich seinen Ängsten stellen“, lächelt er und zieht sich bereits seine braunen Boots an.
Ich begreife langsam was er vor hat!
„OH NEIN. NEIN NEIN NEIN NEIN! HARRY,NEIN!“, rufe ich und gehe einen Schritt rückwärts und drehe mich schnell um, renne zu meiner Zimmertür.
Noch ehe ich die Klinke erreiche packen mich zwei starke Hände an der Taille und drehen mich zu ihm um.
Gesicht an Gesicht.
„Ich bin da, Prue. Vertrau mir“, flüstert er und hält mir erneut meine Jacke hin.
Ich weiß nicht wieso, aber ich glaube ihm.
Langsam nickend nehme ich also meine Jacke und ziehe sie an.
Danach meine Schuhe, von dem lächelnden Harry beobachtet.
ich kann es nicht fassen! Ich gehe raus, in ein Gewitter. Na klar, wieso nicht gleich mit Blut einreiben und mit Haien schwimmen?
Harry sieht wohl wie nervös ich bin, also nimmt er vorsichtig meine Hand und lächelt mich an.
„Das wird schon, vertrau mir“, grinst er und öffnet die Tür, tritt hinaus und schaut mich wartend an.
Oh Gott, jetzt geht es los.
Ich setze langsam einen Fuß vor den anderen, bis ich auf der kleinen Veranda der Villa stehe.
Es donnert und ich zucke zusammen.
Ich spüre einen vorsichtigen Druck an meiner Hand, er beruhigt mich irgendwie.
Nun ist es also soweit.
Ich stehe draußen.
Während eines Gewitters.
Mit einem Star.
beides kam mir bis vor kurzem noch so realistisch vor wie die Existenz von Einhörnern aber jetzt?
Jetzt ist es Wirklichkeit.
Ich wusste ja nicht, was hier draußen noch geschehen würde und wie stark es mein Leben verändern wird.-------------------------------------
Hey ihr Lieben :)
Ich endschuldige mich für das GRAUENVOLLE Kapitel, ich weiß es ist wirklich schlecht aber ich habe so die Schreibblockade zur Zeit :(
Wirklich, es tut mir leid.
Ich hoffe einfach, dass sich das wieder legt und das nächste Kapitel besser wird.
Ich Liebe Euch <3
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