Ein kalter Windstoß fuhr über mein Gesicht.
Ich blinzelte verstört:"I-Ich glaube ich habe dich gerade nicht ganz genau verstanden! Was hast Du gesagt?"
Hicks atmete tief durch und erklärte sanft, als ob er mit einem Kind reden würde:"Du hast mich verstanden! Ich habe Krebs! Um genau zu sein Lungenkrebs..."
Erschrocken starrte Ich ihn an und schluckte, doch dann brach ich in schallendes Gelächter aus und er sah mich verwirrt und verletzt an.Ich wischte mir eine Träne von der Wange und kicherte:"Okay Hicks! Es reicht mit den Scherzen! War das Jack's Idee?"
Er sah zu Boden:"Das... war kein Scherz, Astrid!"
Mein Atem stockte und auf einmal viel es wie ein Puzzle alles zusammen: Hicks Husten, seine Müdigkeit, seine Reizbarkeit, seine Kopfschmerzen, seine Atemprobleme und..."Du hast mit deinem Vater über dein Testament geredet!" stieß Ich hervor und er nickte langsam.
Im gleichen Moment schubste Ich ihn von mir und sprang auf:"Wie kannst Du nur!?"Ich fing an meinem Zorn Platz zu schaffen und der braunhaarige Junge, mein Herz, meine Seele sah mich dabei nicht mal an:"Wie kannst Du nur! Wie kannst Du nur so arrogant und ignorant sein? Du hast mich die ganze Zeit von dir gestoßen, obwohl wir die Zeit zusammen hätten verbringen können! Jeder wusste davon!
Nur ich nicht! Diejenige, die es eigentlich als eine der Ersten erfahren müsste!
Du... du hast mich in dem Glauben gelassen, dass du mich hasst, das du mich für etwas Schlechteres hälts, dass ich dir nicht gut genug bin!
Verdammt, Hicks!
Ich bin es Leid jedesmal zurückgelassen zu werden!
Es war so ein schöner Abend!
Du ha-hast mich gekü-sst und dann musstest du alles ru-uinieren indem du mir erzählst, da-dass du Krebs hast!
Du wirst bald st-sterben!
Oh Gott!", ich brach vor ihm zusammen, verbarg mein tränenüberströmtes Gesicht in meinen Händen und schluchzte:"Du wirst sterben!"Ich fing an zu zittern und mein ganzer Körper bebte.
Eine Hand legte sich vorsichtig auf meine Schulter, doch ich schlug sie weg und fauchte:"Fass mich nicht an!"Hicks holte Luft und sein Körper zitterte.
Etwas Nasses viel auf meine Wange, doch es war keine Träne von mir!
Ich hob meinen Kopf und sah in Hicks Gesicht.
Es war komplett nass durch die Tränen, die ihm unaufhaltsam über die Wangen liefen und dann entweder weiter über seinen Hals wanderten oder auf die Decke fielen.
Seine Hände zitterten und er biss sich auf die Unterlippe, wahrscheinlich um nicht laut auf zu schluchzen.Seine Stimme klang so verletzlich und schwermütig, als er wimmerte:"Es tut mir so leid!
Ich dachte Ich könnte dich einfach vergessen! Ich dachte du könntest mich einfach vergessen! Ich wollte, dass du dein Leben ohne mich weiter lebst und glücklich wirst, bis mir klar wurde, dass du mein Leben bist!Es ist selbstsüchtig von mir, mich in dich zu verlieben! Ich weiß schon lange, dass ich Krebs habe! Schon sehr, sehr lange! Ich wusste es sogar schon, als ich zum ersten Mal in unsere Klasse kam und in deine wunderschönen Augen gesehen habe!
Ich wusste es schon, als ich mich in dich verliebt hatte und als wir uns zum ersten Mal küssten!Der Arzt hatte mir erklärt, dass der Tumor durch ein Blutgerinnsel wegen einer gebrochenen Rippe in meinem rechten Lungenflügel entstanden ist, aber er wusste nicht woher es kam.
Ich wusste es!Zu dem Zeitpunkt war Ich gerade mal elf und mein Vater hatte mal wieder zu viel getrunken!
Er packte mich, als ich beim Hausaufgaben machen war und schlug mich gegen die Küchenwand.
Viel bekam Ich nicht mehr mit, da mein Blick so verschwommen war.
Ich merkte nurnoch wie er mich gegen die Tischkante stieß und ein stechender Schmerz durch meine rechte Brust schoss.
Ansonsten kann Ich mich nurnoch an meine Schmerzensschreie und daran erinnern, dass irgendwann die Haustür aufgebrochen wurde und mehrere Polizisten in unser Haus stürmten.
Das war das erste Mal, dass mein Vater verhaftet wurde wegen Kindesmisshandlung...Der Arzt bemerkte nicht das etwas falsch war.
Es fiel erst auf als ich anfing bei einer leichten Erkältung anfing Blut zu husten. Damals sagte mir der Arzt er könne soweit erstmal nichts tun, doch als es dann Zeit war, war es bereits zu spät!
Ich hatte noch acht Jahre, bis ich unter Schmerzen sterben würde...Es tut mir leid, dass ich dir nichts erzählt habe, aber... aber ich konnte nicht!
Ich habe dich geliebt Astrid, ich liebe dich immer noch!
Ich könnte nicht damit leben, wenn du mich die ganze Zeit über komisch angesehen hättest oder mich gar nicht ansehen würdest.Ich hatte Angst!
Niemand will sterben, jedenfalls keiner mit gesundem Menschenverstand, aber du warst mein Licht!
Du gabst mir jeden Tag erneut die fehlende Kraft aufzustehen und tief durch zu atmen! Du gabst mir den Willen zu leben!"Ich holte mit zittriger Stimme Luft und wisperte:"Bitte Hicks...
geh einfach! "
Er biss sich auf die Unterlippe und presste hervor:"Es tut mir leid..."
Daraufhin lief Er davon und ließ mich alleine sitzen.
Langsam stand Ich mit zitternden Beinen auf und setzte vorsichtig einen Fuß vor den Anderen.
Mein Kopf behauptete es sei alles seine Schuld und seine Sünde, aber mein Herz meinte ich sollte ihm verzeihen und ihm helfen.
Ich wusste nicht was ich tun sollte.
Doch! Ich wusste es!
Tief in meinem Inneren kannte ich die Antwort!
Schnell rollte Ich die Decke zusammen, schnappte mir den Karton und sprintete zurück zum Camp.
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Lyrics {Buch 2 von Harmony}
JugendliteraturBuch 1: Harmony Buch 2: Lyrics Buch 3: Soundless Astrid und Hicks sind wieder zurück. Für Astrid hat das Sommercamp angefangen und sie ließ ihren neuen Freund Arik zurück in New York um nach Californien zu fahren. Zwei Monate soll Sie dort mit Elsa...