Wie ein Hangover

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Blinzelnd öffnete Ich meine Augen und streckte mich genüsslich.
Meine Kopf drehte sich zur Seite um in die schönen Augen von Hicks zu sehen, doch er war nicht da!

Erschrocken setzte Ich mich auf und scannte den Raum ab.
Mein Blick landete auf der abgeschlossenen Badezimmertür.
Immer noch ein wenig müde tappte Ich darauf zu, als ich würgende Geräusche hörte.

Zaghaft klopfte Ich an die Tür und murmelte verschlafen:"Hicks? "
Ein "Mhmm..." kam als Antwort.
"Ist alles in Ordnung?" fragte Ich besorgt.
"Es ist....", er würgte nochmal:"Alles in Ordnung!"
Ich legte meine Hand auf die Tür:"Lass mich rein Hicks! Ich höre doch, dass es dir nicht gut geht!"
Eine Weile kam keine Antwort, doch dann ertönte ein Schwaches:"Ist schon in Ordnung! Wir treffen uns gleich in der Gruppenhütte!"
Schwerenherzens wand Ich mich von der Tür ab und zog mir frische Sachen an.

Nachdem ich komplett fertig war, beschloss Ich sofort zur Gruppenhütte zu gehen und dort auf Hicks zu warten.

Fröhlich begrüßte Ich Elsa und Rapunzel mit einer Umarmung und setzte mich mit ihnen an einen Tisch.
Zusammen genehmigten Wir uns ein ausgewogenes Frühstück, aber als ich mir gerade das letzte Stück Grapefruit in den Mund stecken wollte und darauf herrum kaute, blieb es mir im Hals stecken, denn genau im gleichen Moment öffnete sich die Tür der Hütte und uns stockte der Atem.

Total blass.
Blutunterlaufende Augen.
Glanzlose Augen.
Stolpernde Schritte.
Zerzauste Haare.
Wie nach einem totalen Hangover!
So würde Ich Hicks beschreiben, als er in die Hütte gewankt kam und murmelte:"J-Jack..."

Sofort war sein bester Freund an seiner Seite und hielt ihn besorgt fest.
"Oh Gott Hicks, was ist los?" rief Er aufgebracht, während Hicks Beine unter ihm nachgaben.

Heather rief:"Okay Leute! Alle nach draußen! Kein Grund zur Beunruhigung! Wir regeln das!"
Unsanft schob die Schwarzhaarige alle, bis auf Elsa, Rapunzel und mich, nach draußen.

Ich wollte an die Seite meines Freundes rennen, aber Rapunzel hielt mich fest und schüttelte den Kopf.

Ein starker Hustenanfall durchgeschüttelte Hicks und ließ ihn zusammenklappen. Jack tastete auf dem Tisch herum, bis er ein Taschentuch fand und es vor seinen Mund hielt.
Hicks setzte sich langsam auf und ein weiterer Hustenanfall rüttelte ihn durch.
Augenblicklich färbte sich das blütenweiße Taschentuch blutrot und ich riss meine Augen auf.

Keuchend und Röchelnd griff der Sänger nach dem Arm seines besten Freundes und sah ihn mit aufgerissen Augen voller Angst an. "Ich... bekomme... keine Luft!" brachte Er hervor, bevor er seine Augen verdrehte und diese sich schlossen.
Sein ganzer Körper wurde schlaff und Jack riss panisch seine Augen auf.

"Ruf einen Krankenwagen!"

Auf einmal ging alles so schnell!
Heather wählte die Nummer für den Notdienst, während Jack Hicks notbeatmete.
Die ganze Zeit über stand Ich starr vor Schreck da.
Es fühlte sich an als ob Stunden vergehen würden, obwohl es nur Minuten waren bis der Krankenwagen mit einer lauten Sirene eintraf.
Fünf Ärzte stürzten an mir vorbei und vier weitere Helfer kamen mit einer Trage herrein.
Elsa zog mich sanft aus dem Weg.
Währenddessen schlossen Sie Hicks an ein Beatmungsgerät an und der eine Arzt rief mehrere Dinge durch den Raum.
Wahrscheinlich für die anderen Ärzte, doch in meinem Kopf waren die Wörter so klar als ob sie an mich gerichtet wären!
"Patient bekommt keine Luft.
Gestiegener Blutwert.
Lungen und Atemwege sind mit Blut verstopft und verhindern jedes Eindringen von Sauerstoff.
Das Blut wandert weiter seine Luftröhre hoch.
Ein Lungenflügel ist kolabiert.
Wir müssen ihn augenblicklich in die Notaufnahme bringen!"
Eine Arzthelferin tippte auf meine Schulter und erklärte sanft:"Entschuldige, sind sie Astrid Hofferson? "
Wie in Trance nickte Ich und sie lächelte sanft:"Ihr Freund Jack Frost meint wir sollen sie mit ins Krankenhaus nehmen! Wären Sie bitte so freundlich und würden mir folgen?"
Ich nickte nur und folgte der Krankenschwester zu einem weiteren Krankentransport.

Gemeinsam fuhren Wir ins Krankenhaus und Elsa und Rapunzel zogen mich zu den Stühlen im Warteraum.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kam endlich Jack in den Raum und fuhr sich durch die bereits zerzausten Haare.
Sofort sprang Ich auf und sah ihn erwartungsvoll an.
Elsa fragte zögerlich:"Wie geht es ihm?"
Jack seufzte:"Er ist stabil! Seine Blutwerte sind gesunken und er kann wieder einigermaßen normal atmen. Momentan ist Er außer Gefahr!"
Erleichtert atmete Ich aus und ließ mich wieder auf den Stuhl fallen.
Im gleichen Moment kam Heather mit Kaffebechern in den Raum und drückte jeden von uns einen in die Hand.
Die warme Flüssigkeit ran meine trockene Kehle runter und der starke Geruch füllte meine Nase.
"Er ist jetzt im Aufwachraum!" erklärte Heather und lächelte erschöpft.
Sie sah genauso schlimm aus wie Jack!
"Sollten Wir zu ihm gehen?" fragte Rapunzel sanft und der weißhaarige Junge nickte:"Von mir aus, aber bitte nicht mehr als Zwei! Außerdem würde Ich gerne mit Astrid als Erstes rein!"
Natürlich nickten Alle verständnisvoll, trotzdem zitterte meine Hand ein wenig als ich nach der Türklinke griff und sie sanft herrunter drückte.
Zaghaft öffnete Ich die Tür zu Hicks Zimmer.
Seine grünen Augen waren an die Decke gerichtet und er blinzelte nichtmal als wir näher kamen.
"Hicks?" wisperte Jack und Hicks reagierte sofort.
Er blinzelte kurz und sah zu uns.
Sein rechter Mundwinkel hob sich und er krächzte:"Hey Leute!"
Ich griff nach seiner Hand und murmelte:"Shshshhh.... nicht sprechen! Ruh dich lieber noch etwas aus, mein Liebling!"
Nun hob Er seinen anderen Mundwinkel auch und er schloss erschöpft seine Augen.

Seine Kopf fiel leicht zur Seite und seine verschwitzten Haare verdeckten seine schön geschwungenen Wimpern.
Das Beatmungsgerät verdeckte den unteren Teil seines Gesichtes.
Darunter auch seine wunderschönen, zarten Lippen, die so weich und warm waren!
Ein mütterliches Lächeln schlich sich auf mein Gesicht und ich strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht.
Der Herzfrequenzmesser piepte leise und gleichmäßig im Hintergrund und erinnerte mich wieder daran wo ich war und wo ich in circa drei einhalb Wochen wieder stehen werde, allerdings in schwarz und ohne meinen Geliebten, mit Herzschlag, vor mir...

Lyrics {Buch 2 von Harmony}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt