Harry POV.
Heute ist der 20. Dezember. Wieso vergeht die Zeit so schnell? Schon seit drei Tagen habe ich keinen Schritt mehr aus dem Haus gemacht. Liam hat sich nicht gemeldet, er will für sich sein. Alleine. Ich frage mich immer, wie er das schafft. Wenn ich mal eine Stunde alleine bin, drehe ich völlig am Rad. Ich brauche Menschen um mich herum. Niall liegt die ganze Zeit nur in meinem Bett und weint sich ständig in den Schlaf. Wenn ich ihn nicht füttern würde, würde er nichts mehr essen. Er tut mir so leid! Und ich kann nicht mehr tun, als ihn zu trösten. So sehr ich es auch wollte, ich kann Louis nicht mehr zurückbringen. Sein Lachen war immer so herzlich, dass ich selbst wenn ich mega schlechte Laune hatte, glücklich war. Louis konnte mich immer aufmuntern, egal was passiert ist. Siehst du? Schon wieder sind meine Gedanken bei Louis. Es ist nicht leicht, einen so tollen, lebensfrohen und netten Menschen zu vergessen. Ich mache mir Sorgen um Niall, dabei sollte ich mir eher Sorgen um mich selbst machen. Immer wieder denke ich darüber nach, wie es wäre, bei ihm zu sein. Also, du weißt schon was ich meine. Ich sollte mir dringend Hilfe suchen! Aber wen denn bitte? Jeder hat seine eigenen Sorgen und zu einem Seelenklempner gehe ich bestimmt nicht!
Dann höre ich, wie ein Schlüssel im Schloss umgedreht wird und Liam erscheint im Wintermantel im Wohnzimmer. Er sieht besser aus als vorher. Sein Gesicht hat wieder eine natürliche Farbe und er hat neue Sachen gekauft.
„Morgen. Ich hab die Zeitung mitgebracht. Steht aber nichts neues drin."
„LIAM", rufe ich und falle ihm in die Arme. „Ich hab dich so vermisst!"
„Ich dich auch, Haz. Hast du was von Zayn gehört?"
„Nee, der treibt sich wahrscheinlich immer noch bei Calder rum."
„Mh, ich sollte ihm mal anrufen. Immerhin wollen wir doch heute Lou beerdigen!"
„WAS? Wieso weiß ich davon nichts?", rufe ich geschockt.
„Ich habs auch erst heute Morgen erfahren. Sie haben ihn freigegeben. Hol Niall und zieht euch an. Ich fahr zu El und Zayn und komm dann in ner Stunde oder so wieder her"
„Alles klar, daddy. Bis später.", sage ich und wecke Niall auf.
Niall POV.
Harry weckt mich sanft auf. Warum? Er lies mich doch auch sonst schlafen. Ich will jetzt niemanden um mich rum. Ich will alleine sein. Mit Louis. Er ist hier. Hier im Zimmer. Ich kann ihn spüren. Harry zerstört nur alles!
„Nialler, komm schon. Wach auf. Liam war hier."
Sofort bin ich hellwach. „Liam?"
„Ja, Liam. Heute ist die Beerdigung von Louis. Steh auf, er kommt in einer Stunde und holt uns ab."
Aber das kann nicht sein! Ich will ihn loslassen! Er darf nicht gehen! „Ist gut, ich komm alleine zurecht. Geh."
„Wie du willst, Nialler", antwortet er etwas verwirrt.
Louis! Ich weiß, du kannst mich hören. Bitte, nimm doch Kontakt zu mir auf. Sag mir, wer der Mörder ist. War es Eleanor? Lass mich noch einmal dein Lachen hören, deine Umarmung spüren. Ich vermisse dich so! Wie konntest du nur so einfach gehen? Ohne ein Wort. Ohne eine Verabschiedung. Ich weiß noch ganz genau was du als letztes zu mir sagtest. Keine Sorge, Niall. Wir sehen uns bald wieder. Hab dich lieb, mein kleiner Ire. Es war kurz bevor du zu Lottie gefahren bist. Es tut so weh, dich nicht mehr um mich herumspringen zu sehen. Du hast mich immer geknuddelt, wenn es mir schlecht ging, und dann fühlte ich mich immer besser! Die Art, wie du mich immer mit deiner Karotte geschlagen hast, wenn ich irgendeinen unmöglichen Spruch abgelassen habe und dann immer dein Satz: Dafür bist du noch nicht alt genug. Oder wie du mich immer beschützen wolltest, als ich mit einem Mädchen nach Hause kam. Hier ein Kondom aber ich hoffe du brauchst es nicht. Obwohl es mich immer aufgeregt hat, jetzt fällt mir erst auf, wie sehr ich das alles vermisse. Es sind nur Kleinigkeiten, aber sie haben mein Leben bereichert. Du bist ein Toller Mensch, Louis. Glaub mir, wenn ich könnte, würde ich sofort zu dir kommen. Aber du kennst mich. Das würde ich ja doch nicht schaffen. Wir haben mal drüber gesprochen, und mir ging es damals so schlecht. Dank dir konnte ich damit aufhören. Ich konnte vergessen. Mir geht es wieder gut. Deinetwegen. Ich habe mich nie wirklich dafür bedankt, deswegen tue ich es jetzt: Louis the Tommo Tomlinson, ich danke dir, für alles, was du für mich getan hast. Du hast deine Zeit für mich geopfert und hast mich immer aufgebaut. Du bist der beste Bruder, den man sich nur wünschen kann! Ich liebe dich. Ich hoffe, es geht dir gut, wo immer du auch bist.
Ich spüre, wie mir die Tränen das Gesicht hinunterfließen. Ganz langsam streiche ich über die Narben an meinem Unterarm. Niemand weiß davon, außer Louis. Niemand hat es beachtet, außer Louis. Niemand hat sich dafür interessiert, außer Louis. Sie sagen immer, sie sind meine besten Freunde, aber als es damals darauf ankam, für mich da zu sein, wo waren sie? Im Club, haben sich betrunken und Mädchen abgeschleppt, während ich alleine war und mir dieses Leid zufügte. Wäre Louis damals nicht gewesen, hätte ich mein ganzes Leben weggeschmissen. Scheiß Liebe!
„Niall? Kommst du? Liam ist hier.", ruft Harry von unten. Oh shit! Lous Beerdigung! Ich wusste, ich hab was vergessen!
„Komme sorfort!", schreie ich zurück und sprinte ins Bad, dusche schnell, putze mir die Zähne und ziehe mich in Rekordzeit an.
Fünf Minuten später stehe ich im Wohnzimmer und vier Augenpaare starren mich an. Sehe ich so heiß aus?
„Willst du denn keine Hose anziehen...?", fragt Zayn grinsend.
Oh Fuck! Ich wäre fast ohne Hose zu einer Beerdigung gegangen! Sowas passiert aber auch nur mir!
DU LIEST GERADE
The Two Faced Girl
Fanfiction[Wird Überarbeitet] Louis W. Tomlinson ist tot. Ermordet. Die Polizei ermittelt, aber tappt im Dunkeln. Die verbliebenen Mitglieder von One Direction können es nicht fassen. Der Schmerz ist groß und sie beginnen, den Mörder auf eigene Faust zu fi...