The Two Faced Girl

Tag 13

Zayn POV.

"Nicht auch noch Zayn!", höre ich eine Stimme, weit entfernt. 

"Was wird aus Wiliam? Soll er ohne Vater aufwachsen?", nehme ich eine zweite wahr. 

Unter starken Schmerzen schlage ich mühsam die Augen auf. Ich blicke auf fünf schlafende Personen. Es sind Eleanor, Anne, Harry, Niall und Liam. Was ist hier los? Ich dachte An wäre gekidnappt? Ich dachte, ich wäre tot? 

Doch dann spüre ich eine kleine Hand, die mit meinen Fingern spielt. Ganz vorsichtig, als würde es fürchten, mich kaputtzumachen. Ich erkenne das kleine Kind vom Park wieder. Das, mit den braunen Augen. Das, das bei mir bleiben wollte, als mich alle anderen verlassen hatten.

"Hey kleiner Mann", flüstere ich, um die anderen nicht zu wecken.

"Du bist ja wach!"

"Ja. Hast du nicht gesehen, wie ich meine Augen geöffnet habe?"

"Ich bin blind.", antwortet der Junge. Schlagartig wird mir klar, warum seine Augen so komisch aussehen. So unnatürlich. 

"Das tut mir leid."

"Muss es nicht. Ich muss nichts sehen, um Bescheid zu wissen."

"Wie alt bist du?"

"Vier. Und du?"

Ich lache leise auf. "20. Wie heißt du?"

"Ich bin Noah. Du musst Zayn sein. Die Krankenschwestern haben mir von dir erzählt. Du bist sowas wie ein Superstar, oder?"

"Ja, Noah. Das war ich mal. Jetzt glaube ich dass das vorbei ist."

"Warum?"

"Weil einer meiner besten Freunde gestorben ist und wir ohne ihn nicht länger eine Band sein können." Ich bezweifle zwar, dass er es wirklich versteht, was ich sage, aber es tut gut mit jemdandem zu reden.

"Ich glaube nicht, dass das vorbei ist. Überleg es dir noch einmal. Die Ärzte haben auch gesagt dass du stribst. Aber jetzt sitze ich hier und rede mit dir."

"Wo sind denn deine Eltern?"

"Gestorben, vor drei Jahren. Ich lebe im Waisenhaus. Hast du Kinder?"

"Ja, er wird Vater.", sagt plötzlich eine sanfte Stimme. 

Eleanor nähert sich Noah lächelnd und umarmt ihn. "Zayn, du hast es dem Kleinen hier zu verdanken, dass du noch am Leben bist. Ich glaube, ich hätte es nicht überlebt, wenn du auch noch gestorben wärst."

Langsam wachen auch die anderen auf und kommen zu meinem Bett.

"Erzählt mir, was passiert ist!"

"Die Typen haben mich mit sich gezerrt. Ich habe gerade noch gesehen, wie der eine auf dich geschossen hat. Ich hab wild um mich getreten und um Hilfe geschrien aber keiner hat mich gehört. Wirklich, ich dachte, du stirbst. Aber dann kam die Rettung. Die Polizei hat die Killer festgenommen und ich habe ihnen  sofort erzählt wie es wirklich abgelaufen ist. Als ich dann zu dir zurückgekommen bin, lagst du auf dem Boden in einer Blutlache und Noah hat deine Hand gehalten. Ich habe versucht, ihn von dir weg zu bringen, weil er das nicht sehen soll, aber er hat immer wieder gesagt, er geht erst, wenn du wieder lebst. Keinen Augenblick ist er von deiner Seite gewichen. Weder im Krankenwagen, noch im Krankenhaus. Natürlich habe ich sofort die anderen informiert und wir haben hier gemeinsam gewartet, bis du wieder aufwachst.", erzählt Anne.

Warum tut Noah das? Ich meine, er sieht mich nicht, er kennt mich nicht. Es muss für ihn doch eine unheimliche Belastung sein. Ich meine, er erst ist vier Jahre alt.