The Two Faced Girl

Tag 15 Teil 2

Niall POV.

"Was ist los?", fragt Harry verwirrt.

"H-hinter dir!", stottere ich.

Langsam dreht er sich um und schielt direkt in den Lauf einer Pistole. Zayn wird kalkweiß. Vielleicht fängt seine Wunder wieder an zu schmerzen, oder er hat ein déjà vu. Ich weiß es nicht und ehrlichgesagt ist es mit in diesem Augenblick auch egal. Alles was mich interessiert, ist das dreckige Grinsen von Eleanors Vater.

"Na, habt ihr mich vermisst?"

"Was w-wollen Sie h-hier?", frage ich ängstlich.

Beschützerisch nimmt Harry mich in den Arm und funkelt ihn wütend an.

"Bei euerem Freund ist nicht so viel rausgesprungen, wie ich erhofft hatte. Ich bin sicher, ihr habt mir das ein oder andere zu bieten, damit ihr am Leben bleiben dürft!"

"Also haben Sie Louisn umgebracht? Aus Geldgier!?", zischt Zayn.

"Er wollte mich aufhalten! Er ist selbst Schuld!", verteidigt er sich. "Dann habe ich mir eben einen von den Schuhen geschnappt und ihm eine übergebraten. Dann ist er gestorben. Pech gehabt, kann ,man da nur sagen."

"Haben Sie auch nur eine Sekunde darüber nachgedacht, was das für uns heißt? Was Sie uns damit angetan haben?", brüllt Harry ihn an. 

"Moment mal, Harry. Er sagte, er hat ihn erschlagen. Haben Sie ihm Gift verabreicht?", frage ich ihn und kann sein erstauntes Gesicht erkennen. Für einen kleinen Augenblick erkenne ich darin einen normalen Menschen wie zum Beispiel Harry. Doch dann sehe ich wieder den Psychopath, der er wirklich ist. 

"Nein. Er kam mir etwas benommen vor aber ich habe ihm bestimmt nichts gegeben! Und warum erzähle ich euch das überhaupt? Ich wette, ihr ruft die Bullen. Man, in meinem Alter wird man immer unvorsichtiger.", schimpft er mit sich selbst.

Zayn muss sich ein Kichern unterdrücken, doch ich lasse mich davon nicht ablenken. In meinem Kopf rattert es und ich denke angestrengt nach, wie ich ihn ausschalten kann. Nachdem er uns das alles ertzählt hat wird er uns wohl kaum einfach so gehen lassen. 

"Was lachst du so doof, Pakistani?", schreit er ihn verächtlich an. 

Das ist meine Chance!

Schnell springe ich auf, schnappe mir einen Teller mit einem Brötchen drauf und ziehle direkt auf den Kopf von Eleanors Vater. 

Erschrocken versucht er, ihn abzuwehren, jedoch zu spät. Der Teller zerspringt in tausend Teile und der große, kräfitge Mann sinkt langsam zu Boden. Mit einem lauten Knall landet die Pistole auf den Marmorfließen. 

Harry und Zayn sind noch total in Schockstarre, doch ich kann noch reagieren. Schnell suche ich aus den Schränken Paketband heraus und Fessle damit seine Arme und Beine. 

Plötztlich steht Harry hinter mir, mit einem Taschentuch in der Hand. "Danke", wispert er, kniet sich auf den Boden und tupft vorsichtig das Blut von El's Vater, das aus der breiten Platzwunde heraustritt. 

Inzwischen ruft Zayn die Polizei und den Krankenwagen, die auch schon kurz danach an der Tür klingeln.

"Gut gemacht, Jungs!", lobt uns der Detective. "Ihr schnappt ja die Verbrecher wie sonst noch was! Euch haben wir wirklich viel zu verdanken! Und wie ihr bereits sagtet, wenn er alles gesteht und ihr euere Aussage macht, kann ich endlich den Fall Tomlinson abschließen."

"Nicht ganz. Wir wissen immer noch nicht, wer Louis vergiftet hat!", meine ich. 

"Das wird sich noch klären. Meine Leute und ich sind immer noch dran. Keine Sorge, wir finden den Kerl schon!", lächelt er uns zu und zieht mit seinen Kollegen wieder ab.

Zayn POV.

Stöhnend lasse ich mich auf einen Stuhl fallen. Ich spüre meine Wunde immer noch, wenn ich gehe. Mein Blutdruck ist ganz oben und ich höre, wie in meine Ohre das Blut gepumt wird. Das war heute einfach viel zu viel Aufregung für mich.

 "Zayn, gehts dir nicht gut?", fragt mich Eleanor besorgt. Sie, An und Liam waren die ganze Zeit oben und haben Gott sei Dank nichts von dem Chaos hier unten mitbekommen. 

"Doch, doch. Alles gut." 

"Das sollte es auch. Ich hab nämlich die nächste Nachricht für euch!", meint auf einmal Liam hinter mir. Stumm legt er vor uns eine Zeitung auf den Tisch.

Schlagzeile: Superstar in Schwierigkeiten.

London. In den letzten Tagen wird diese ruhige, harmonische Stadt immer häufiger Schauplatz von Skandalen. So auch heute Morgen. Am Flughafen London Heathrow wurde Country-Sängerin Taylor Swift aus den USA festgenommen. Sie wurde dabei erwischt, wie sie einige illegale und höchst gefährliche Flüssigkeiten in ihrem Koffer zu schmuggeln veruschte. In diesem Moment sitzt sie in Untersuchungshaft. Taylor hat sich aufgrund ihres neuen Albums in London aufgehalten und wollte nach zwei Wochen eigentlich wieder zurück nach Hause. Doch ihr Ankunftstermin verspätet sich offenbar, denn nun soll ihr auch unterstellt werden, unter Dorgen- und Alkoholeinfluss hinterm Steuer gesessen zu haben. 

Das wäre natürlich nicht die Art von Aufmerksamkeit, die sie wollte. Denn jetzt ist ihre Karriere massiv gefährdet. Dies sind alles Vorwürfe und Anschuldigungen, die Fakten werden in den nächsten Tagen folgen, unsere Reporter sind stets vor Ort. Nur eines kann man ganz gewiss sagen: Ihre Tage als harmlose, unschuldige und süße Countrysängerin sind vorbei.

"WAS?", faucht Eleanor. "War sie das?!"

"Natürlich! Sie war schon immer eifersüchtig auf Lou und mich! Als ich mich von ihr getrennt habe, sagte sie noch, dass sie mich immer lieben würde und ich das bereuen würde. Sie war es! Ganz sicher! Sie ist das Puzzleteil, das uns noch fehlte!, triumphiert Harry.

"Wow, wow, wow. Halt stopp. Du kannst sie nicht einfach dafür verantworlich machen! Du hast doch keine Ahnung ob sie es wirklich war. Lass deine Gefühle da raus Haz.", meine ich.

Auch Liam stimmt mir zu. "Zayn hat vielleicht Recht. Lass nicht den Hass auf sie deine Entscheidungen beeinflussen."

"Ihr habt doch keine Ahnung! Ihr wollt doch alle nicht, dass sein Mord aufgeklärt wird! Ihr wollt euch hier verkriechen. Ihr denkt, das alles wäre jetzt vorbei, aber das stimmt nicht. Sie ist eine Mörderin und läuft immer noch frei herum! Wollt ihr Louis denn gar nicht rächen?", fährt er uns an und schaut in fünf ratlose Gesichter. 

Niall ist der Erste, der seine Stimme wiederfinddet. "Doch, Harry. Wir wollen wissen, wer es getan hat und auch warum. Aber nicht so. Nicht mit Wut und Gewalt. Viel eher mit Verstand, innerer Ruhe und Vernunft. Louis hätte es auch so gemacht. Glaube mir.", lächelt er. 

"Du auch? Du bist auch gegen mich? Du hast überhaupt keine Ahnung, wie er war. Lasst mich doch alle in Frieden!", brüllt er und stürmt durch die Tür hinaus in den kalten Winter. 

Noch immer bringt niemand ein Wort heraus. Niall schluchzt leise, setzt sich auf den Boden und zieht die Knie an. Manchmal verstehe ich Harry wirklich nicht. Er ist blind vor Wut und Liebe. Er hat komplett den Verstand verloren. 

Doch was jetzt? Was tun wir jetzt? Ihm folgen? Hier warten? - Ich habe keine Ahnung. Alles was ich weiß ist, dass meine Hand blutgetränkt ist. Meine Schusswunde ist aufgeplatzt, als ich vor Aufregung daraufgedrückt habe.

Geschockt sehen mich die anderen an und ich zwinge mir ein Grinsen auf.