verdrehte menschliche Logik

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Einen kurze Ewigkeit schien sie zu zögern, vielleicht hinterfragte sie die Situation in der wir steckten. Vielleicht hinterfragte ich die Situation in der wir uns befanden, was genau tat ich? Doch ein weiterer fragende Blick in ihre Richtung, offenbarte mir mein kümmerliches Herz mit einem gefühlten Muskelkrampf, das es mir zuwider wäre, das hier, was auch immer es war zu beenden. Die Spannung die sich mit Druckkopfschmerzen zeigte, ging über zu den Augen, angespannt kniff ich sie zusammen. Verdammt nochmal, dieser raum war viel zu hell.

,,Alles gut?" wieder diese Frage, etwas in mir wollte schreien, etwas wollte wein. Nein, nichts war gut, vielleicht kurz, vuelleicht nie, die Gedanken kreisten, nein sie kreischten. ,,Klar" kam es kraftlos, die Augen weiter geschlossen, das Herz sich sehnend nach einer Antwort ihrerseits. ,,Melanie?" ein weiter schlag, hatte sie meinen Namen in den letzten 24 Stunden glaub nur einmal gesagt, hatte sie ihn sich behalten, und betonte sie ihn mit dieser Mischung aus Sorge und Frage, da das Verständis nicht mehr reichte. Weil ich nicht erklären konnte, nicht in Worte fassen konnte, was mich quälte, was kreiste in meinem Kopf.

Doch um ihretwegen stellte ich mich der Realität und schaute sie wieder an, ich wollte auf einmal nicht mehr reden, ich wollte schlafen oder vielleicht einfach kurz nicht sein. Wie war das, ich wäre gern eine Woche Hirntot, Hirntoturlaub. Ein kleines Schmunzeln schlich sich zurück auf meine Lippen, mein Humor stach oft in einem dunklen Ton aus der Masse heraus, doch verloren hatte ich ihn nie. Was war das Leben schon wert, wenn man nicht über den ganzen Scheiß lachen kann. Cara biss sich auf der Lippe, eine Geste die ich ihr nicht zu getraut hätte. Sie wollte etwas sagen, doch ich fuhr schon dazwischen ,,Tut mir leid", ihre stirn legte sich in Falten. ,,Was denn?" fragte sich mich voller Neugier in der Stimme.

Ich stolperte, ja was denn, wofür hatte ich mich entschuldigt? Ich lächelte, die erste Träne sammelte sich, die Traurigkeit schlug aus, doch ich biss die Zähne zusammen ,,Ich weiß es nicht" gestand ich ,,Ich hatte nur das Verlangen". Sie musterte mich und ich hielt überraschend stand, gefangen in ihrem Blick, welch ein Urteil bildete sich hinter ihrer Stirn wohl? Das sanfte Lächeln, an dem ich langsam wohl oder übel gefallen fand, schlich sich auf ihre Lippen ,,Du hast nichts falsch gemacht, Und bezüglich deiner Frage, wir können ja erstmal frühstücken, wenn du magst und drüber quatschen was wir später machen könnten?" schlug sie vor.

Wild bewegte sich mein Kopf in kleinen Bewegungen vor und zurück, um mein absolut herrschende Einverständnis zum Ausdruck zu bringen ,,Gern" strahlte ich sie an, die eben mich noch verschlingende Traurigkeit war zusammen gesunken, ein kleiner, dicker klumpen Dreck der in der Ecke meines Wesens vor sich hin gammelt, welch ein Vergleich. Cara stand auf, ein Moment war ich so an gestern erinnert, das ich mich desorientiert umblickte, doch draußen war es hell und nicht dunkel und ich hatte zwar Hunger, aber noch hatte mein Magen nicht mit der Selbstverdaung gestartet. Cara blickte zu mir hinab, vielleicht hatte sie erwartet, dass ich wie gestern gleich meine Bereitschaft zeigte, ich grinste sie an, entschuldigend und folgte ihr dann in die Küche, wie gestern fiel ich auf den Suhl und sie stand an der Küchenzeile, umgedreht zu mir, die Augenbraue fragend gehoben.

Hatte sie etwas gesagt? ,,Hm?" machte ich, ihre Augen lagen noch immer auf mir ,,Ist Ei okay?" ich zuckte die Schultern, spielte mit meinen Fingern ,,Ist mir eigentlich egal". ,,Kay, kay" kam es aus ihrem Mund, und schon wand sie mir den Rücken zu, um die guseisernde Pfanne aus dem Schrank zu holen, diese musste neben dem Topf von gestern ihren Platz haben, denn es war der selbe Schrank. Ich schaute ihr beim schaffen zu, das nagende Gefühl unnütz zu sein tief in der Brust, auf der Lunge liegend, so das jeder zweite Atemzug wirkte wie ein Workout anstatt wie eine Körpereigne benötigte Funktion. Ich hatte kein Bier, ich hatte kein Gras, ich hatte, oh, ich sprang fast auf, Cara drehte sich um, doch ich wedelte schon mit dem Tabak vor ihrer Nase, wartete nur die Erahnung eines Nickens ab und fing an mir in Sekunden eine Zigarette zu drehen.

Der Rauch in meinen Lungen, wirkte wie frische Bergluft auf mich, das Kratzen das die Lungenflügel kitzelte und einem zum Husten zwingen mag, doch ich bin stärker, nie stark genug für das Leben, aber immerhin stark genug um den Rauch meine Lunge peinigen zu lassen. Cara ihr helles Lachen drang an mein Ohr, als ich aus dem Fenster bließ, dass ich in meiner Eile noch aufgerissen hatte. Nun drehte ich mich, setzte mich aufs Fensterbrett und blickte hoch ,,Was denn?" fragte ich nach ihrem Lachen. Sie schlug gerade die Eier auf und entließ sie in die brütenheiße Pfanne, ich starrte gegen ihrer braunen Haarwellen, die sich um ihre Schultern sammelt, während sie mir antwortete ,,Es ist lustig anzusehen, wie du dein Leben an den Klimmstengel hängst" ich grinste, wusste das etwas mitschwang in dem Satz, wusste das es ebendrum nicht lustig war und wusste, das es verdrehte menschliche Logik war.

Als ich Nichts erwiderte, wand sich Cara wieder zu mir um, ich hatte noch immer das Grinsen im Gesicht, blickte sie wissend an. Mich fragend ob ich Recht habe oder ob ich falsch, gar zu viel, in einem Satz hinein interpretierte. ,,Was ist?" fragte sie also nun mich, schließlich verrutschte das Grinsen, sollte ich sagen was in meinem Kopf vor gegangen war, welche Theorie, welche Aussage ich tatsächlich sah? Oder sollte ich die Pharase Nichts nutzen? Ich seufzte, man ,,Es ist nicht lustig, das weißt du, das weiß ich, aber weil man sich ja nicht an der Tragik erhängen will, lacht man". Cara ihre Augen durchbohrten mich mit einer plötzlichen Härte, nur als sie mich aufforderte zu gehen, war ihr Blick ähnlich. Hatte ich etwas falsches gesagt? raste es gleich in meinem Gehirn. ,,Du hast Recht" stimmte sie mir zu, distanziert, kühl, ein schweres Schlucken meinerseits. Ich hatte das Gefühl der Raum wäre um 10° abgekühlt, doch ich wartetet nun mit einer gruselige Ruhe, auf die herbarasende Axt die mein Kopf vom Halse trennt. Rauch steig aus meinem Mund als sie meinte ,,Du bist eine unglaublich beunruhigende Person" sie stellte die fertigen Eier zur Seite und kam auf mich zu, mein Blick folgte jeder Bewegung, jedem Schritt, wie mein Gehirn krampfhaft zu erwägen versucht, was sie als nächstes sagen oder tun kännte. 

Sie hockte sich vor mir, wieder die Position, ein Moment lang kam mir mein Leben vor wie ein schlecht geschriebener, nie auf den Punkt kommenden Roman, doch nicht einmal ein Autor ohne Kopf, wäre in der Lage soviel geistigen Müll zu produzeiren, wie es mir das Leben nun mal seit nun 17 Jagren entgegen spuckt. Ein Moment blickte sie mich nur an, die Worte sammelten sich zu einem oder vielleicht auch mehreren Sätze in ihrem Kopf zusammen, das öffnen und doch schnell wieder schließen von ihrem Mund verriet mir dies, ich zog an der Zigarette. Die Nervösität pulsierte in meinem Kopf, wie ein zweiter Puls in Händen und Füßen, mein Mund war furchbar trocken, doch was auch immer sie sagen wird, ich muss, zuhören. Ich hatte die wechselnde Stimmung ja gemerkt, dies war nicht ein dieser Situation in den man sich über Witze oder über gleiche Meinungen näher kamen, es war der Ernst der Situation, die tiefliegende Emotionen, die man nicht nur anschnitt sondern sie dem anderen entgegen warf, die die Möglichkeit der zwischenmenschliche Bindung aufwarf, eine die sich auf ein tieferes Verständnis bezieht.

Und dann endlich, meine Zigarette war schon herunter gebrannt, öffnete sie denn Mund und eröffnete mir ihre erste nun schon stehende Meinung von mir. 

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