Kapitel 28:

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Der Rest des Sommerhalbjahres verging in einem Neben gleißenden Sonnenscheins. In Hogwarts ging alles wieder seinen üblichen Gang, nur mit ein paar kleinen Unterschieden – Verteidigung gegen die dunklen Künste wurden nicht mehr gegeben. Darin hatten wir ohnehin viel Übung inzwischen. Ich wurde am 7. Juli 1993 13 Jahre alt und bekam ein Geschenk von Dumbledore: ein Bild meiner Eltern und mir, als ich zwei Monate alt war. Meine Mutter hielt mich in ihren Armen und mein Vater stand glücklich hinter ihr. Wir waren eine glückliche Familie. Und Lucius Malfoy, der im Schulrat arbeitete, wurde gefeuert. Draco stolzierte nicht mehr in der Schule umher, als ob er der Schlossherr wäre. Im Gegenteil, er sah geradezu verhärmt und schmollend aus. Hingegen war Ginni Weasley wieder vollkommen glücklich. Allzu bald war die Zeit für die Heimreise mit dem Hogwarts-Express gekommen. Ich, Cho, Luna, Harry, Ron und Hermine bekamen ein Abteil für uns. Wir nutzen die letzten paar Stunden vor den Ferien, in denen wir noch zaubern durften, weidlich aus. Fred und George, die immer wieder in unserem Abteil platzen, spielten „Snape explodiert" und ließen ihre allerletzten Filibuster-Kracher hochgehen. Wenn sie weg waren, übten wir Entwaffnung mit Zauberkraft, was ich allmählich richtig gut konnte. Wir waren schon fast im Bahnhof Kings Cross angekommen, als mir noch etwas einfiel.

„Ihr alle schreibt mir gefälligst, ist das klar?"

„Dann musst du auch zurückschreiben.", lachte Ron.

„Das tue ich sofort, wenn die anderen Kinder mich im Waisenhaus nicht nerven."

„Wieso bleibst du nicht in Hogwarts?", fragte Cho. „Dein Zuhause ist doch jetzt dort."

„Ich weiß, aber irgendwie vermisse ich das Waisenhaus. Dumbledore war außerdem damit einverstanden, dass ich dort zurückgehe.

Der Hogwarts-Express bremste und kam schließlich zum Stehen. Harry zog seinen Federkiel und ein Stück Pergament hervor und wandte sich zu uns allen.

„Das hier nennt man eine Telefonnummer.", erklärte er Ron, Cho und Luna, die ohne Muggel Gegenstände aufgewachsen waren und schrieb sie fünfmal hin, riss das Blatt durch und gab ihnen die Hälfte. „Ich habe deinem Dad letzten Sommer gesagt, wie man ein Telefon benutzt, er weiß es jetzt. Ruft mich bei den Dursleys an, ja? Cho hat mir gesagt, dass ihr Vater ein Telefon mal gekauft hat und Luna hat bereits eins, das sie nie benutzt. Ich halte es nicht noch mal zwei Monate alleine mit Dudley aus..."

„Dein Onkel und deine Tante werden doch sicher stolz sein.", sagte Hermine, als sie aus dem Zug stiegen und sich der Menge anschlossen, die durch die verzauberte Absperrung drängte. „Wenn sie hören, was du dieses Jahr getan hast."

„Stolz?", sagte Harry. „Bist du verrückt? Wo ich doch so oft hätte sterben können und es nicht geschafft habe? Die werden sauer sein..."

Und gemeinsam gingen wir sechs durch das Tor zurück in die Muggelwelt.



The End

Jade Brian: Die Kammer des SchreckensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt