Kapitel 5:

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Schnell verließ ich den Gemeinschaftsraum und ging zum Büro von Dumbledore, vor dem Professor McGonagall wartete.

„Hallo, Professor McGonagall. Schön Sie zu sehen."

„Auch eine Freude Sie zu sehen, Miss Brian. Dumbledore erwartet sie bereits."

Sie drehte sich zu das Schulleiterbüro um. Den Zugang bewachte ein Wasserspeier, der auf das richtige Passwort hin eine sich selbst aufwärts windende Wendeltreppe freigab, die alle Eingelassenen zum Büroraum hinauftrug.

„Zitronen Sorbet.", sagte sie und Treppen bildeten sich um den Wasserspeier, die ich langsam hoch ging.

Und dann stand ich auch schon vor Büro von Dumbledore. An der Bürotür hing ein Türklopfer in Form eines Greifs. Der runde Büroraum selbst wirkte freundlich und geräumig. An den Wänden ringsum hingen die Porträts ehemaliger Schulleiter von Hogwarts. Selbstverständlich gab es auch dort einen offenen Kamin. Außerdem gehörten ein großer Schreibtisch und Regale für Bücher, den Sprechenden Hut und den individuellen Bedarf der gerade Amtierenden zur Einrichtung. Ein Besucherstuhl stand bereit, weitere werden heraufbeschworen, wann immer sie gebraucht werden. Das Schwert, ein Erbstück des Schulgründers Godric Gryffindor, befand sich ebenfalls dort.

„Jade, nimm Platz.", sagte er, der oben auf dem Balkon sich hinter Bücherregalen versteckte.

Ich tat, was er sagte und sah dabei zu, wie er die Treppen herunter ging und seinem Phönix etwas zu essen gab. Er streichelte den Vogel und setzte sich dann gegenüber von mir.

„Sir, habe ich etwas falsch gemacht?"

„Nein, aber ich. Ich hätte es dir früher sagen sollen, Jade. Bereits letztes Jahr hatte ich die Chance dazu, doch ich sah deine Fröhlichkeit und wollte sie dir nicht nehmen."

Dann nimmt er sie mir einfach jetzt. Ich wurde ängstlich auf das, was auf mich zukam, doch seine nächsten Worte gaben mir einen Riss ins Herz.

„Es geht um deine Vergangenheit."

„Meine Vergangenheit?"

Er nickte. „Ich kannte deine Eltern. Beide waren ebenalls Schüler von Hogwarts. Sie waren beide ziemlich klug und hatten das Zeug zur richtigen Zauberer. Du musst wissen, als ich 16 war, verliebte ich mich."

Oh Gott. Auf was will Dumbledore bloß hinaus? Ich vestand überhaupt nichts.

„Und als ich Vater wurde und dein Vater geboren wurde, konnte ich nicht glücklicher werden."

„Was?!", stoß ich erschrocken hervor.

„Du hast richtig verstanden, Jade. Dein Vater war mein Sohn."

Ich hielt den Mund vor Schreck offen, starrte zu Boden und versuchte die Puzzlestücke in meinem Kopf zusammen zu setzte, doch diesmal passte gar nichts. Wie kann das alles nur sein? Träume ich etwa? Das alles ging mir etwas zu schnell. Ich saß knapp zehn Sekunden auf den Stuhl und wurde mit Worten beworfen, mit denen ich überhaupt nicht gerechnet hatte. Ich dachte, er würde mir etwas über mein neues Schuljahr sagen. Oder wenigstens etwas über die Quidditch-Spiele, die das ganze Jahr vor mir stehen. Aber nein. Er kam mit meiner Vergangenheit. Ich dachte scharf über seine Worte nach.

„Das heißt Sie sind mein... mein..."

„Dein Großvater.", beendete er den Satz und sprach weiter. „Aber McOtello, der dir deine Vergangenheit verschwiegen hat, unter meiner Beauftragung, musste dich anlügen. Deine Eltern sind nicht wegen einem Autounfall ums Leben gekommen, Jade. Sie wurden ermordet... und zwar von Voldemort."

Ein Kloß machte sich in meinem Hals breit dies zu hören und augenblicklich bildeten sich Tränen in meinen Augen. Ich empfand jetzt noch mehr Hass für Voldemort, als ich sonst hatte. Und dann fing ich an zu weinen und Dumbledore stand auf, kam auf mich zu und kniete sich neben mich, sodass unsere Köpfe auf gleicher Höhe waren.

„Willst du die Geschichte hören?"

Ich nickte und stotterte kurz etwas vor mich hin, bis mir klar wurde, dass ich keine Worte für die Situation fand.

„Es war so... Voldemort tötete alle Kinder, die im Juli 1980 geboren wurden. Darunter warst du. Ich konnte deinem Vater noch Bescheid sagen und sie versteckten dich im Haus und ließen ihr Leben dafür. Das gleiche war bei Harry Potter. Doch ihre Mutter verwendete einen uralten Fluch, sodass Harry mit einer Narbe gebranntmarkt wurde und seine Eltern starben."

„Wieso hat mir das niemald erzählt?", weinte ich. „WIESO?!"

„Weil es besser für dich war in einem anderen Gewissen aufzuwachsen. Ich habe nach der Geburt deines Vaters ihm nicht den Familiennamen 'Dumbledore' gegeben, sondern 'Brian'. Mein ganzer Name lautet Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore. Und da er mein Sohn ist, habe ich ihm den Namen Jake Brian gegeben. Nachdem er sich mit deiner Mutter Ade Collins vermählt hatte und sie ein Kind erwarteten, starb deine Großmutter." Dumbledore ließ seinen Blick traurig senken. „Ihr Name war Anna Bane. Sie war ebenfalls Schülerin in Hogwarts, mutig, aber auch etwas listig, da sie Slytherin angehörte."

„Und meine Eltern? Ade und Jake?", sagte ich, wischte mir die Tränen von den Wangen und aus den Augen.

„Beide gehörten dem Haus Ravenclaw an. So wie du. Sie wären mächtig stolz auf dich, dass du es in das gleiche Haus geschafft hast."

„Danke..."

Ich musste Dumbledore einfach umarmen. Während der Umarmung flüsterte er mir ins Ohr, was etwas kitzelte.

„Du bist nicht mehr alleine, Jade. Dein Zuhause ist Hogwarts."

Als ich ihn anschaute, wurde mir das immer mehr klarer. Der Schulleiter von Hogwarts war mein Großvater und schon seit Generationen war meine Familie in der Zaubererschaft, was bedeutet, dass ich ein sogenannter Reinblüter war, was noch ein Grund wäre, dass ich zu Slytherin gehen könnte. Meine Großmutter vaterlicherseits war Slytherin, vielleicht wäre das ja noch ein Grund, wieso ich in diesem Haus nach dem Sprechenden Hut zufolge passte. Dumbledore erzählte mir, dass meine Großeltern mütterlicherseits auch bereits verstorben waren. Colleen McCann gehörte Ravenclaw an und seit der vierten Klasse war sie mit Johnart Collins zusammen, der ebenfalls Ravenclaw angehörte. In meiner Familie waren alle wohl in alle Häuser, bloß in Hufflepuff nicht. Da mir bewusst wurde, dass ich die Enklin von Dumbledore war, fragte er mich, ob es die ganze Schule wissen sollte oder nicht. Ich sagte, dass es die anderen ruhig erfahren sollten, denn dieses Geheimnis war schon zu lange aufbewahrt worden. Und ich stand zu meiner Familie, also fand ich es respektlos, wenn niemand etwas über sie erfuhr. Dumbledore erzählte mir mehr von ihnen. Genau wie ich es war, war mein Vater Sucher im Quidditch-Team von Ravenclaw. Das hatte sich wohl mit den Genen über mich ertragen oder so etwas. Dafür wurde meine Mutter im fünften Schuljahr Vertrauensschülerin von Ravenclaw. Damals  wurde es geheim behalten, dass mein Vater der Sohn des damaligen Schulleiters war. Erst, als sie sich verlobten, beichtete er es ihr. Aber als ich so über ihre Namen nachdachte, verstand ich, wieso ich Jade genannt worden bin. Ade und Jake ergeben Jade. Ziemlich clever, wenn man mich fragt. Ich hatte keine Cousins und Cousinen oder entfernte Verwandte, weswegen das Waisenhaus auch mein zu Hause war. Hogwarts war aber mein neues Zuhause.

Jade Brian: Die Kammer des SchreckensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt