Kapitel 18:

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Zwei Monate später

Durch das Unwissen, was wir verfügten, redeten wir immer noch darüber. Die Wochen vergingen und immer mehr Schüler und Schülerinnen wurden versteinert. Aber Harry, der mit Ron vor wenigen Tagen ein Tagebuch über einen gewissen Tom Riddle fand, sagte, dass er in die Vergangenheit gereist sei. Sogar 50 Jahre davor. Ich konnte es kaum glauben, was er sagte.

„Es war Hagrid! Hagrid hat vor 50 Jahren die Kammer des Schreckens geöffnet!"

„Er kann es nicht gewesen sein! Das kann nicht sein!", sagte Hermine und wollte dies nicht glauben lassen.

Es war immer noch kalt draußen, als wir im Innenhof hergingen. Sie trugen ihre Gryffindor Uniformen mit einem rot-gelbem Schaal, währendem ich mit meinen blauen Sachen kam Manchmal fühlte ich mich schon etwas ausgeschlossen.

„Wir kennen diesen Tom Riddle nicht mal. Klingt so, als ob er ein fieser Verräter wäre.", sagte ich.

„Das Monster hat eine Schülerin umgebracht. Was hätten wir da gemacht?"

„Hör zu, Hagrid ist unser Freund. Wollen wir ihn nicht einfach selbst fragen?", schlug Hermine vor.

„Das wird ein lustiger Besuch werden. Hallo Hagrid, sag's uns, hast du im Schloss was kürzlich haariges und verrücktes losgelassen?"

„Haarig und verrückt? Ich sprecht doch wohl nicht von mir, oder?", fragte Hagrid, der urplötzlich hinter uns stand.

„Hagrid, nein, natürlich nicht.", rettete ich uns.

„W-was hast du da, Hagrid?", fragte Harry.

„Oh, das ist ein fleischfressender Schneckenschutz. Der ist für die Alraunen. Also, Professor Sprout hat gesagt, dass sie noch ein bisschen wachsen müssen. Aber sobald sie groß genug sind, können wir sie in Würfel hacken und einkochen. Und dann können wir die versteinerten im Krankenflügel endlich wieder aufwecken. Aber bis es soweit ist, solltet ihr vier lieber gut auf euch aufpassen."

Hagrid verschwand, begrüßte Neville noch, der hastig auf uns losrannte. „Harry, ich weiß nicht, wer es war, aber du muss mal schnell kommen! Komm schon!"

„Wohin?"

„In den Gemeinschaftsraum. Schnell!"

Sie drei sahen mich an und wussten, dass ich nicht mitkommen konnte. Ich fühlte mich schon wieder ausgeschlossen.

„I-ich habe heute Abend sowieso noch Quidditch-Training. Sagt mir, was passiert ist, okay?"

Die Drei nickten und rannten Neville hinterher, währendem ich den Weg zur Eingangshalle nahm. Aber dann ließ sich alles in mir einsacken, als ich Marcus Flint erblickte, wie er mir einigen Slytherins in seiner Klasse auf mich zu kam. Sie hatten mich noch nicht erblickt, deswegen versuchte ich so unauffällig wie möglich einen anderen Weg zu nehmen und ging wieder nach draußen in den Innenhof. Ich schaute nach einem Ausweg, doch meine Füße brachten mich einfach irgendwohin, wo es eine Sackgasse gab.

„Hey, du da!", hörte ich Marcus schließlich rufen.

Ich ignorierte ihn und tat einfach so, als würde er jemand anderes meinen. Ich verschnellerte meine Schritte, damit er keine Chance hatte meinen Namen zu rufen als...

„Jade Brian!"

„Scheiße."

Ich drehte mich um und Marcus kam mit seinen Freunden auf mich zu, die zu mir herunter starrten.

„Das war die, die mir die Unterwäsche bis sonst wo hingezogen hat.", sagte Marcus knurrend.

„Bist du hierhergekommen, damit ich es nochmal tun kann?"

Marcus und seine Freunde lachten. „Als wäre das jetzt noch nötig."

„Das frage ich mich auch bei deinen Freunden."

Sie hielten im Lachen inne und verzogen das Gesicht, sodass ich auf lächelte und mein Mundwerk immer mehr aufreiße.

„Dass du dich mit einer Zweitklässlerin abgibst und dafür noch deine Freunde brauchst, ist für jemanden wie dich ziemlich armselig. Aber es wundert mich irgendwie auch nicht."

Ich musterte ihn kurz, als Marcus auf mich zu kam und meinen Kragen krallte. Er zog mich hoch, sodass meine Füße nicht mehr den Boden berührten. Sein Gesicht war so nahe wie noch nie an meinem und ich zappelte herum. Die Schüler rund um uns herum machten nichts, holten keine Hilfe und ließen es einfach dabei sein. Fünf Fünftklässler gegen eine Zweitklässlerin war und wird auch immer ziemlich unfair.

„Mr. Flint, lassen Sie Mrs. Brian auf der Stelle wieder runter!", hörte ich die Stimme eines Lehrers und ich konnte es kaum glauben, wer es war.

Als Marcus mich fallen ließ und ich vom Boden aufstand, stand Professor Snape hinter mir. Ich ging wenige Schritte zurück und Marcus mit seinen Freunden gingen davon. Als ich meine Krawatte wieder gerade und zurecht band, wechselte ich den Blick zu Snape und zu der Bande, die sich immer weiter von uns entfernten und wusste anfangs nicht, wohin ich gehen sollte.

„Danke, Sir.", sagte ich und lief schnell davon, wobei Snapes Blick mir folgte.

Jade Brian: Die Kammer des SchreckensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt