Kapitel 25:

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Wir rannten zurück zu Ron, Cho, Luna und Lockhart, die bereits mehrere Steine Weg gebracht hatten und wir alle durchkriechen konnten. Der Phönix flog und alle durch das Rohr wieder hoch zum Mädchenklo, wo Dumbledore und andere Lehrer auf uns warteten. Und dann kam der Ärger, der auf uns wartete. Cho, Luna und Ginni wurden nicht zu Dumbledore geschickt, aber ich, Ron und Harry schon. Wir standen meinem Großvater gegenüber, der ausdruckslos bei uns stand.

„Eines ist euch drei schon bewusst. In den vergangenen paar Stunden habt ihr sicher gegen ein gutes Dutzend Schulregeln verstoßen."

„Ja, Sir.", sagten wir drei zusammen.

„Auch, dass wir genug Beweise haben, um euch rauszuwerfen?"

„Ja, Sir."

„Deswegen erhaltet ihr drei, was euch zusteht."

Ich warf einen kurzen Blick zu Ron und Harry, die neben mir standen und ich wollte nicht, dass ich aus Hogwarts ausgeworden werden. Dumbledore selbst sagte zu mir, dass dies jetzt mein Zuhause war. Im Waisenhaus wollte ich sicherlich nicht mehr weiterleben.

„Besondere Auszeichnungen für Verdienste um das Wohl der Schule."

Wir erhoben gleichzeitig unsere Köpfe, die wir die ganze Zeit über schämend gesenkt hielten und lächelten Dumbledore freudig an.

„Danke, Sir.", lächelte Ron.

Dumbledore nickte zurück. „Und nun, Mr. Weasley, schicken Sie bitte eine Eule mit diesen Entlassungspapieren nach Askaban. Denn wir wollen schließlich unseren Wildhüter wiederhaben."

Da Hagrid bereits vor fünfzig Jahren beschuldigt wurde die Kammer geöffnet zu haben, wurde dies auch in diesem Jahr von ihm erwartet und er wurde nach Askaban geschickt. Askaban befand sich auf einer unortbar gezauberten Nordseeinsel, welche in einem eisigen Gebiet lag. Für die Bewachung dieses Gefängnisses hatte das Zaubereiministerium schon seit langem die gefürchteten Dementoren beauftragt. Die Natur besagter Wächter machte das Gefängnis innerhalb der magischen Welt zu einem besonders gefürchteten Ort, da sie den Menschen in ihrer Nähe jegliche positiven Gefühle entziehen. Die Gefangenen erinnern sich beständig an ihre schlimmsten und traurigsten Erlebnisse, werden zunehmend entkräftet, so dass sie zumeist für die Aufenthaltsdauer ihre magischen Kräfte einbüßten und in schweren Depressionen versanken. Eine längere Askabanhaft trieb Gefangene fast immer zum Wahnsinn. Ron nickte, nahm den Brief in die Hand und verließ das Büro des Schulleiters.

„Jade, Harry...", murmelte er und drehte sich zu uns um. „Also... als erstes möchte ich euch danken. Ich weiß, ihr beide habt in der Kammer da unten wahre Treue bewiesen. Denn andernfalls wäre Fawkes, mein Phönix, nie erschienen. Und zweitens spüre ich, dass du, Harry, etwas auf dem Herzen hast. Habe ich Recht?"

„Nun ja... Es ist so... Sir, ich habe was gemerkt, es gibt so gewissen Dinge, Sir. Gewisse Parallelen zwischen Tom Riddle und mir."

„Verstehe, nun du hast die Fähigkeit Parsel zu sprechen. Warum? Nur aus einem Grund, weil Lord Voldemort auch Parsel sprechen kann. Wenn ich mich nicht täusche, hat er einige seiner Kräfte auf dich übertragen, weiß du, als er dir diese Narbe verpasst hat."

„Voldemort hat ein paar seiner Kräfte auf mich übertragen?", fragte Harry unglaubwürdig.

„Ja... Sicher nicht absichtlich.", antwortete er und setzte sich wieder auf seinen Stuhl beim Schreibtisch zurück.

„Dann hatte der Sprechende Hut Recht. Ich gehöre doch nach Slytherin."

„Es ist wahr, Harry. Du besitzt viele der Eigenschaften, die Voldemort an sich selbst schätzt: Entschlossenheit, Findigkeit und eine gewisse Neigung gegen Regeln zu verstoßen. Wieso hat dich der Sprechende Hut trotzdem nach Gryffindor gesteckt?"

„Weil ich dorthin wollte."

„So ist es, Harry. So ist es. Deshalb bist du nicht wie Voldemort. Es sind nicht unsere Fähigkeiten, die zeigen, wer wir wirklich sind. Es sind unsere Entscheidungen. Wenn du einen Beweis dafür suchst, dass du wirklich nach Gryffindor gehörst, dann schlage ich vor, du wirfst mal einen genauen Blick auf das hier."

Er rechte ihm das blutverschmierte Schwert hin, das ich schon in der Kammer entdeckt hatte und wusste, was es ist, aber Harry soll selbst draufkommen.

„Godric Gryffindor. ", murmelte Harry leise.

„Ja, das hätte nur ein wahrer Gryffindor aus dem Hut ziehen können."

Harry lächelte und nickte. Ich blieb während ihrem ganzem Gespräch ruhig, denn das war sozusagen ein Gespräch zwischen den beiden, wo ich mich besser nicht einmischen sollte. In den Moment wurde die Tür aufgerissen und Lucius Malfoy schritt hinein und hinter ihm folgte ein Hauself.

„Dobby, also das ist dein Gebieter... die Familie, der du dienst, sind die Malfoys.", sagte Harry, als er den Hauself erblickte.

„Darüber unterhalten wir uns nachher.", knurrte Lucius zu Dobby und ging auf den Schreibtisch von Dumbledore zu, wobei er mich und Harry zur Seite schubste. „So, es ist also wahr... Sie sind wieder da."

„Als die Schulrede erfuhr, dass Arthur Weasleys Tochter unten in der Kammer sei, zogen sie es vor mich wiedereinzusetzen."

„Lächerlich.", knurrte Lucius flüsternd vor sich hin, als sogar Dumbledore hörte.

„Seltsamerweise, Lucius, hat mehrere von Ihnen den Eindruck, sie verfluchen wohl möglich ihre Familien, wenn Sie ihre Zustimmung zu meiner Suspendierung verweigern."

„Dass Sie sich nicht schämen.", flüsterte er und meine Hände ballten sich zu Fäusten.

„Wie war das, bitte?", fragte Dumbledore.

„Meine einzige Sorge war schon immer und bleibt auch künftig das Wohlergehen dieser Schule und natürlich ihrer Schüler." Lucius warf einen Blick zu mir. „Der Übeltäter wurde identifiziert?"

„Oh ja."

„Und? Wer war es?"

Dumbledore warf einen Blick zu mir, bis er Lucius antwortete. „Voldemort."

„Ah."

„Dieses Mal jedoch handelte er durch jemand anderen mithilfe dieses Buches." Er zeigte das Buch, das mit vertrocknetem Blut überschüttet war und ein Loch in der Mitte hatte.

Lucius nickte. „Verstehe."

„Glücklicherweise hat unser junger Mr. Potter es entdeckt. Hoffentlich finden nicht mehr von Lord Voldemorts alten Schulsachen irgendwie ihren Weg in unschuldige Hände. Die Konsequenzen für den Verantwortlichen wären ganz frontal."

„Nun ja, dann lassen Sie uns hoffen, dass Mr. Potter es immer schaffen, alles zum Guten zu wenden."

Seine Worte hörten sich wie Gift auf der Zunge an, die er so aussprach, dass es sich nur um eine Lüge handelte. Wir wussten alle drei, was Lucius wollte und dass es ihm nicht gelungen war, wusste ich vor allem. Denn ich erinnerte mich an seine Vorstellung in der Winkelgasse, als er das Tagebuch in Ginnis Kessel mitgesteckt hatte.

„Keine Sorge, das schaffe ich.", antwortete Harry.

Jade Brian: Die Kammer des SchreckensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt