Kapitel 14:

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Sie trugen Harry in den Krankenflügel, wo sie Draco wenig später auch gebracht hatten. Ich, Cho, Luna, Ron, Hermine und einige andere Gryffindors, darunter die Zwillingsbrüder von Ron, umstellten das Bett von Harry und waren besorgt. Als Madam Pomfrey, die Heilerin im Krankenflügel von Hogwarts, rein kam, war sie alles andere als erfreut. Sie verabreichte Heiltränke und heilte Knochenbrüche. Ohne unangenehme Fragen zu stellen behob sie Verhexungen, die Schüler sich verbotenerweise gegenseitig verpassten, mit den richtigen Gegenzaubern und konnte die Folgen von Zaubereiunfällen ausbügeln. Sie konnte sogar Knochen nachwachsen lassen, wenn dies auch - wie sie bedauernd erklärte - ziemlich schmerzhaft ist. Als sie an Draco vorbei ging, welcher die ganze Zeit rum jammerte, währendem Crabbe und Goyle, sowie zwei andere Quidditch-Spieler aus Slytherin, tickte sie förmlich aus.

„Oh, Mr. Malfoy, machen Sie nicht so einen Aufstand. Sie dürfen gehen."

Als sie sich bei das Bett von Harry drängelte, hielt sie irgendein Getränk in der Hand und füllte diesen in einen Becher.

„Sie hätten sofort zu mir kommen sollen! Ich kann Knochen in Hand um Drehen heilen, aber sie neu wachsen lassen...!"

„Aber Sie schaffen das doch bestimmt?", fragte Hermine versorgt.

„Ja, selbstverständlich schaffe ich das. Es wird aber schmerzhaft. Das wird eine schlimme Nacht, Potter. Knochen neu wachsen lassen, ist kein Vergnügen."

Als Harry einen Schluck nahm, spuckte er sofort alles heraus, sodass Fred zur Seite wich und Dean weg schubste und Neville ihn noch gerade auffing.

„Was haben Sie erwartet? Kürbissirup?", lachte Madam Pomfrey. „Und ihr verschwindet jetzt alle. Potter braucht seine Ruhe."

***

Am nächsten Morgen

Als ich zum Krankenflügel ging, war Harry bereits verschwunden. Seltsam. Er war wohl früher entlassen worden, als ich dachte. Noch vor der ersten Stunde wollte ich ihn treffen und ging zur Großen Halle, wo ich auf den Gryffindortisch ging und durch die Runde fragte, wo Harry, Ron und Hermine steckten.

„Ich habe sie in die Mädchentoilette hinein gehen sehen, wo sich niemand hintraut.", antwortete Neville mir und ohne Worte verließ ich die Große Halle. „Jade!", rief Neville noch, doch ich war schon verschwunden.

Als ich dort ankam, erblickte ich die Drei. Hermine hockte im Schneidersitz auf dem Boden und brodelte weiterhin den Vielsaft-Trank zusammen. Mitten auf dem Mädchenklo. Harry und Ron lehnten sich gegen die Mauer und, als sie mich erblickten, schaute ich zu Harry.

„Alles in Ordnung, Harry? Wie geht es deinem Knochen?"

„Ich bin froh, dass ich wieder einen habe." Er schaute dann zu seinen Freunden. „Ich muss euch etwas erzählen. Ein kleiner Schüler aus Gryffindor wurde heute Nacht versteinert. Ich habe es gehört, als sie in den Krankenflügel kamen. Dumbledore sagte, dass die Kammer des Schreckens wieder geöffnet wurde."

„Wieder?", fragte Hermine und rührte in dem Vielsaft-Trank. „Du meinst die Kammer des Schreckens wurde schonmal geöffnet?"

„Natürlich. Ist doch klar. Lucius Malfoy muss sie geöffnet haben, als er auch der Schule war.", sagte Ron einleuschtend. „Und nun hat er Draco gesagt, wie's geht."

„Wäre möglich. Erst, wenn der Vielsaft-Trank fertig ist, wissen wir's genau."

„Von wo hast du eigentlich die Zutaten her?", fragte ich Hermine.

„Von Snapes Lager."

„Wieso brauen wir überhaupt diesen Zaubertrank völlig ungetarnt mitten am Tag im Mädchenklo. Glaubt ihr nicht die erwischen uns?", fragte Ron.

Hermine musste lachen. „Nein, hier kommt nie jemand rein."

„Wieso nicht?"

„Wegen Myrte.", antwortete ich ihm.

„Myrte?" Ron verstand nur Bahnhof.

„Die maulende Myrte.", sagte Hermine.

„Wer ist die maulende Myrte?"

„ICH BIN DIE MAULENDE MYRTE!", sagte ein Geist und schwebte um das Badezimmer. „Dass ihr mich kennt, kann ich wohl auch nicht erwarten. Wer redet schon über die mickrige modrige miesepetrige maulende Myrte?"

„Sie ist nicht ganz einfach.", sagte Hermine noch dazu, als Mierte in eine Toilette sprang und das Wasser hinausschoss.

„Nicht ganz einfach? Die hat 'n Vollknall!"

Jade Brian: Die Kammer des SchreckensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt