Kapitel 2

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Taylor PoV
Verschlafen strich ich mir ein paar lose Haarsträhnen die sich aus meinem Zopf gelöst hatten aus der Stirn. "Dad?" Fragte ich verwirrt. "Wieso weckst du mich? Es ist Sonntag! Ich kann also ruhig schlafen!" Dad grinste. "Taylor, es ist halb zehn! Höchste Zeit aufzustehen. Hast du wieder die Nacht zum Tag gemacht?" Würde ich jetzt antworten was ich denke, und zwar das er und sein wen-auch-immer-er-da-angeschleppt-hatte mich wachgehalten hatten würde er bestimmt ziemlich sauer werden. Andererseits, hätte er mich jetzt nicht geweckt müsste ich mir darüber jetzt nicht den Kopf zerbrechen. "Ja, gewissermaßen. Du, und wer auch immer das da ist haben die Nacht zum Tag gemacht, und leider mich damit wachgehalten." Wütend funkelte ich ihn an. Dad runzelte die Stirn. "Na schön. Wir sehen uns beim Frühstück. Anna Lena wird auch da sein, also sei nett." Ich gab ein verächtliches Schnauben von mir. Meine nicht grade nette Antwort, wurde davon unterbrochen, dass Dad auf stand, zur Tür lief und diese nachdem er draußen war mit einem lauten Knallen zufallen ließ. Schmollend nahm ich mein Handy, einschlafen konnte ich jetzt sowieso vergessen. Ich hatte eine neue Nachricht meines Freundes erhalten. Lächelnd las ich sie. Ashton und ich waren schon seit einem Jahr zusammen und ich war froh ihn zu haben. Vorallem momentan, denn auf Dad könnte ich ja nicht wirklich zählen.

Nachdem Dad zum dritten Mal: 'Frühstück' rief, ging ich also in die Küche. Im Schlafanzug. Sollte das, mit dieser Anna Lena was ernstes sein sollte sie gleich wissen das im Schlafanzug Frühstücken hier eine Tradition ist. In der Küche, am Herd stand mein Vater und machte Pancakes. Ich setzte mich an den Tisch stütze meinen Kopf in meine Hand. Mit einer eleganten Drehung ließ Dad den Pancake auf meinen Teller fallen. "Ahornsirup?"
"Gerne..." nuschelte ich und tastete nach meiner Gabel. Normalerweise machten mich Pancakes echt glücklich, vor allem wenn Dad sie machte, aber diesmal kam kein gutes Gefühl auf. Wahrscheinlich weil in diesem Moment Anna Lena mit verwuschelten Haaren in die Küche kam. Sie trug zu allem Übel auch noch ein Hemd von Dad. Sie ging auf ihn zu, umarmte ihn von hinten und lachte. "Hey Schatz!" Dad grinste. "Hey!" Als sich ihre Gesichter einander näherten kniff ich meine Augen fest zusammen und öffnete sie erst als Anna Lena etwas herablassend sagte: "Ach, du bist Taylor oder?" Ich nickte nur stumm und schob meinen Teller von mir weg. Ohne weitere Worte ging ich Richtung meines Zimmers als mir eine Idee kam.Vorsichtig schlich ich in Dads Schlafzimmer. Irgendwas musste doch hier von Anna Lena sein.
Die Lederjacke? War meine. Die Sporttasche? Dads Tasche. Aber die Jacke über dem Stuhl war neu. Ich nahm sie und ließ mich aufs Bett fallen. Ich musste mehr über Anna Lena herausfinden. Vielleicht war da ja ein Ausweis oder ein Führerschein drin? Ein Nachname wäre als erstes wirklich hilfreich. "Hausschlüssel, Taschentücher, ein Portmonee!" Murmelte ich vor mich hin. Im Portmonee fand ich eine Menge Kassenzettel und ein bisschen Geld. Und einen Führerschein! "Name: Le Chiffré, Vorname: Anna Lena, Geburtsjahr: 1983, Geburtstag: 23. Januar". "Le Chiffré. Klingt ein bisschen nach Giraffe." Sagte ich halblaut zu mir während ich schmunzelte. Doch grade als ich wieder das Portmonee in die Jacke stecken wollte öffnete sich die Tür und Dad und Anna Lena traten herein. "Was machst du da?!" Fragte Dad scharf. "Ich ähh, ich ähh..." druckste ich herum. "Du hast eindeutig in meinen Sachen geschnüffelt." Meinte Anna Lena sachlich, doch in ihrer Stimme schwang ein drohender Unterton mit. "Kein Wunder, du willst ja natürlich deine zukünftige Mutter kennenlernen." Dad legte seinen Arm um sie, während mein Kiefer langsam aufklappte und ich Geräusche wie: "Öhh, ähh, was?!" Von mir gab. "Darüber reden wir später nochmal Taylor." Sagte Dad streng. Ich nickte und beeilte mich aus dem Zimmer zukommen. In meinem Zimmer angekommen atmete ich tief ein und zog vorsichtig den Führerschein, den ich unterbewusst ein gesteckt hatte aus meiner Hosentasche. Nachdem ich ihn mir näher angeguckt hatte wirkte er eher wir ein Ausweis, oder ähnliches. Er sah aber nicht aus wie ein gewöhnlicher Ausweis. Er war Schwarz und die Buchstaben die eingestanzt waren, waren ebenfalls schwarz, aber mit weiß umrandet. An der unteren Ecke war eine Art Spinne eingestanzt worden. Mit der Fingerkuppe strich ich darüber, nahm mein Handy und machte ein Foto. Sozusagen zur Sicherheit. Aber wieso hat man eine Spinne auf dem Ausweis? Welchen Sinn macht das? Vielleicht so eine Art Talisman? Vielleicht war Anna Lena ja irgendwie Spinnen verrückt oder so. Aber Dad sollte ich nicht darauf ansprechen, der war bestimmt momentan nicht wirklich gut auf mich zu sprechen.

Nachdem Anna Lena gegangen war, lief Dad in mein Zimmer und setzte sich auf mein Bett. "Taylor, wieso hast du Anna Lena nachspioniert? Sie ist wundervoll und im Übrigen: Ja, sie wird deine neue Mutter." Wütend presste ich die Lippen aufeinander. Dad setzte an um seine Rede fortzusetzen, doch bervor er mit seinem salbungsvollen Geschwafel anfangen konnte, rief ich: "Wozu das alles Dad? Wozu brauche ich eine neue Mutter? Wenn du es mit meiner echten Mutter schon nicht ausgehalten hast wozu brauche ich dann eine neue Mutter?" Dad holte tief Luft, stand auf und sagte kalt: "Taylor, diesen Tonfall möchte ich bei dir nicht nochmal hören. Du hast keine Ahnung was mit deiner Mutter passiert ist, also fang damit nicht an! Anna Lena wird deine neue Mutter, basta!" "Wieso erzählst du mir auch nicht was mit Mum passiert ist!" Rief ich aufgebracht. Dad antwortete nicht und schlug die Tür zu. Schon zum zweiten Mal heute. Ich vergrub mein Gesicht im Kissen und kaute auf meiner Lippe herum, als mir der Ausweis einfiel. Ich musste herausfinden was es mit dieser Spinne auf sich hatte. Jetzt! Ich zog mein Handy heraus und googlete 'Le Chiffré', 'Spinne' und 'Wo ist meine Mutter', doch keine Ergebnisse halfen mir wirklich. 'Le Chiffré' leitete mich zu einem Französischkurs weiter, 'Spinne' ließ meine alte Spinnenangst wieder aufleben und 'Wo ist meine Mutter' zeigte mir nur, dass sich echt eine Menge Menschen das fragten.
Sollte ich Dad nach all dem fragen? Nein, der schien einfach zu schlecht gelaunt zu sein. Also musste ich das selbst herausfinden. Sozusagen auf eigene Faust ermitteln. Vielleicht sollte ich mir eine Liste machen um so herauszufinden wer oder was ein Le Chiffré ist und was dieses Spinnending bedeutet.
Ich setzte mich auf meinen Schreibtischstuhl und rollte zu meinem Schreibtisch. Bewaffnet mit Stift und Papier machte ich mich ans Werk.
Eine halbe Stunde später hatte ich folgendes aufgeschrieben:
- evtl. bei der Auskunft anrufen und sie nach Le Chiffré fragen
-Dad fragen (unwahrscheinlich)
-Anna Lena fragen (Taylor, bist du auf Crack?!)
Sehr produktiv, ich weiß. Aber es ist ein Anfang um meine Fragen zu klären, denn anscheinend kann ich momentan als einzige sie beantworten.

Yo, yo, yo! Snow hier ^^
Das war Kapitel 2 aus Taylors Sicht, schreibt gerne eure Meinung in die Kommentare! Bis zum nächsten Kapitel mit Taylor :)
-Snow <3

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