Kapitel 78

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Ich hatte oft von einem Leben nach dem Tod gelesen. Nicht nur in irgendwelchen Geschichten sondern auch in meinem Buch der Schatten. Aber ich hätte niemals gedacht das ich das mal selbst ›erleben‹ würde. Ich fühlte mich schwerelos, als hätte ich noch nie irgendetwas gewogen, als würde ich aus reiner Luft bestehen. Ich fühlte auch kein Schmerz mehr und ich hatte auch keine Erinnerungen mehr, ob ich die Augen geschlossen hatte oder geöffnet. Aber ich sah den gesamten Laden klar und deutlich, aber es war irgendwie eine komische Perspektive. Der plötzliche Schwindel der mich überkam raubte mir wieder jede Sicht. „Miley?", hörte ich Kate schwach, ihre Stimme hallte komisch. Ich öffnete meine Augen und sah Kate vor mir sie sah auch seltsam bleich aus. „Miley du .... du ...", sie schaffte es gar nicht mehr einen anständigen Satz zu sagen, vor allem musste ich auf sie runter blicken. „Du ... du bist ein ... ein ... Geist?!", sie war kurz vor dem Hyperventilieren. Ich schaute an mir runter und sah an meinem Körper runter und sah meinen richtigen Körper am Boden liegen. Eine riesige Blutlache breitete sich unter mir aus. „Ach du heilige Scheiße!", keuchte ich und meine Stimme hallte ebenfalls. Ich sie an und auch bei ihr bildete sich eine Blutlache, sie breitete sich auf ihrem Oberkörper aus und floss langsam runter. Als würde ihr Oberkörper mit einem roten Tuch umhüllt werden. 

„Kate du ...", ich wollte sie gerade fragen warum sie mich eigentlich sehen konnte, als ich sah das sie sich ebenfalls vom Boden löste. Sie war auch ein Geist. Als wir auf Augenhöhe waren schrie sie. „Wir sind Geister!", schrie sie und heulte. „Liam!", rief ich, vielleicht konnte er uns ja noch helfen. „Was ist denn hier passiert?!", hörte ich Brandon schreien. Er war gerade in den Laden rein gelaufen. Er wollte jetzt erst den Laden aufmachen! Wer war diese Frau?! Und woher wusste sie, dass ich komme? Brandon rannte sofort zu meinem physischen Körper und schaute nach ob ich noch ein Puls hatte, danach ging er zu Kate, als er sich versicherte das auch sie noch ein Puls hatte, atmete er erleichtert durch und dann tauchte Liam auf. „Liam, oh mein Gott, hilf mir und Kate!", schrie ich verzweifelt. Er sah zu unseren leblosen Körper und sprintete sofort zu mir. „Miley, nein!" Er kniete sich vor mir nieder und drückte seine Finger auch an meinen Hals. „Na toll, wieso wirst eigentlich immer du begrapscht als erste? Bin ich so unwichtig?", fragte Kate niedergeschlagen. „Hallo? Ich bin eine Hexe und rette Menschen das leben?", sagte ich. „Ja das hast du ja super geschafft!", sagte sie sauer und zeigte auf ihren Körper. „Ich hab dich wenigstens schon gerettet gehabt! Weißt es nicht mehr? Als du von der Brücke springen wolltest?", fragte ich sie. „Ohja, ich kann mich noch gut daran erinnern. Aber jetzt sterbe ich wegen dir!", sagte sie wütend. „Als ob ich etwas dafür kann das du mir helfen wolltest!", sagte ich. „Woah!", schrien wir beide auf als wir weiter nach oben stiegen. „LIAM!", kreischte ich. Aber er hörte mich nicht. Er war mittlerweile zu Kate rüber gegangen und hatte nach ihr geschaut. 

„Jetzt heil die zwei endlich!", sagte Brandon wütend und stapfte auf Liam zu. Dieser nickte und hielt seine Hand über Kate. „HEY!", protestierte ich, als Kates Geist sich langsam wieder herabsenkte und den Boden berührte. Und kurz drauf verschwand ihr Geist wieder in dem Körper. Ich stieg weiter auf und hing fast an der Decke. „LIAM!", kreischte ich und hasste meine hallende Stimme. Kate machte paar Schnappatmungen und schlug dann die Augen auf. „Was ist passiert?", fragte sie. „Erinnerst du dich nicht?", fragte Liam und sagte im selben Moment „Bleib besser liegen, du warst fast tot." Kate wurde blass und hob den Kopf leicht um zu meinen Reglosen Körper zu schauen. „Liam verdammte scheiße, heil mich!", schrie ich, aber er hörte mich immer noch nicht. Ich überlegte hektisch hin und her wie ich ihn auf mich aufmerksam machen konnte. Sind meine Fähigkeiten nicht an meinen Geist gebunden?

Ich konzentrierte mich auf ein Schwert das nahe bei Liam stand und holte es zu meinem Körper, besser gesagt, bewegte ich es erst über meinen Kopf und lies es paar Millimeter neben meinem Gesicht fallen. Liam keuchte erschrocken auf und drehte sich blitzschnell zu mir um und hielt seine heilenden Hände über mich. Ich amtete erleichtert auf als ich einen Sog spürte, der mich nicht mehr nach oben zog, sondern nach unten, zu meinem Körper. Mir wurde wieder schwindelig und alles wurde schwarz. Ich hörte das Blut durch meine Adern schießen, hörte mein schnellen Herzschlag und meine Atmung. Meine Augenlider flatterten und dann riss ich meine Augen auf. Erst blendete mich alles und ich konnte nichts wirklich erkennen. Ich blinzelte öfters und erkannte langsam die Konturen einer Decke und was an ihr hing. „Miley . . .", sagte Liam und beugte sich über mein Gesicht, damit ich ihn sah. „Liam?", krächzte ich.  Ich war Hundemüde und wollte am liebsten schlafen, aber mir tat gewaltig der Kopf weh und ich lag auf etwas hartem, was die Sache nicht gerade angenehmer machte für mein Kopf. „Was ist passiert?", fragte ich heiser. „Weißt du es nicht mehr?", fragte er. Ich verneinte seine Frage und setzte mich auf, was ich sofort bereute, zwecks den Kopfschmerzen. „Mein Schädel platzt gleich.", sagte ich überflüssigerweise und hörte Kate zustimmend brummen. „Was dir auch?", fragte ich und hörte ein leises ja. „Brandon? Liam? Was ist hier los?", fragte ich die beiden und versuchte langsam, mit Liams Hilfe denn allein schaffte ich es gar nicht, aufzustehen. Mein Kopf explodierte tausendmal und ich wollte schreien und heulen, wusste aber, dass das nichts brachte. „Brandon? Hast du ne Kopfschmerztablette? Vielleicht auch zwei?", fragte ich. „Hast du vielleicht auch vier? Ich brauche auch welche.", sagte sie. Brandon lächelte und sagte  „Natürlich, wartet kurz.", er verschwand in seinem Hinterzimmer und kam kurz drauf wieder mit zwei Gläsern Wasser und jeweils zwei Kopfschmerztabletten. Wir nahmen sie beide gleichzeitig und ich hoffte inständig, dass die Tablette bald seine Wirkung zeigte. 

„Was ist hier passiert?", fragte Brandon mich. „Das wollte ich dich fragen, ich weiß selber nichts mehr.", verteidigte ich mich. „Was machst du eigentlich hier? Ich wüsste nicht das ich dich gerufen habe!", sagte ich sauer zu Liam. Ich war zwar nicht mehr sauer auf ihn, aber enttäuscht das er mit seiner Ex-Ex-Freundin in seinem Hotelzimmer war. Natürlich vertraute ich ihm, aber die Tatsache, dass ich es durch die Medien erfahren musste, machte es nicht gerade annehmbar. „Doch hast du, und du warst schwer verletzt, im übrigen auch Kate. Was habt ihr gemacht?", fragte er mich. Wir waren verletzt? Was war passiert? Ich versuchte die letzten Minuten in meinen Kopf zusammeln, aber außer ein Gewirr aus unserem Streit, die Idee Kate abzuholen und der Kindergarten, war nichts in meinem Kopf vorhanden. Nichts was die Situation hier rechtfertigte. „Oh, da habe ich eine Idee.", sprach Brandon und verschwand erneut. Kurz drauf kam er mit einem Fläschchen und gab es mir. „Trink.", sprach er und schaute mich erwartungsvoll an. Ich beäugte das Fläschchen kritisch und kippte es dann runter. Ich rülpste einmal kurz und entschuldigte mich schnell. Ich erwartete mords die Erinnerungen, aber es geschah nichts. „Soll jetzt was passieren?", fragte ich. „Ja, eigentlich sollst du ne Vision erhalten mit der du erfährst, was in den letzten Minuten passiert ist.", meinte Brandon. Ich schüttelte den Kopf. „Nichts?", fragte Brandon. „Gar nichts.", sagte ich und setzte zum Gehen an. „Miley .... warte.", sagte Liam. „Wieso?!", fragte ich. „Miley es ist nichts gelaufen! Rein gar nichts. Ich liebe nur dich. Warum bist du eigentlich auf einmal so eifersüchtig? Hast du echt Angst ich geb meine Traumfrau, gegen meine Ex auf? Das kannst du vergessen!", sagte er. Innerlich jubelte ich, schrie ich und tanzte ich vor Glück und ich wäre ihm auch am liebsten um die Arme gefallen und hätte ihn abgeknutscht, aber ich wollte ihn leiden lassen.  „Kannst du mir verzeihen das ichs dir nicht sofort gesagt habe?", fragte er. „Ich überlegs mir.", sagte ich und zog Kate mit nach draußen. 

Lange dauerte unser Marsch nach Hause nicht. Wir nahmen auch eine Abkürzung nach der anderen. Ich wollte einfach nach Hause. Ich hasste es mit Kopfschmerzen durch die Straßen zu ziehen, ich war unaufmerksamer und machte viel mehr Fehler und da Kate genauso war wie ich, hatte ich niemanden der mich im letzten Moment vor meinem Tot bewahrte. „Warum hast du Liam nicht verziehen?", fragte Kate. Wir lagen beide auf den Sofas und hatten einen eiskalten Waschlappen auf dem Kopf und viel trinken neben uns. „Ich habe ihm verziehen, schon längst. Aber ich will ihn leiden lassen. Er fände es doch auch nicht lustig wenn ich mit einem Ex ankommen würde.", sagte ich. Die Tatsache, dass ich bisher keinen Ex hatte, spielte jetzt keine Rolle. „Du hast doch noch nicht mal einen Ex. Das ist deine erste große Liebe.", sagte sie. „Sorry das ich nicht mich schon mit 13 hab entjungfern lassen!", sagte ich bissig und wusste das ich zu weit gegangen war. Sie hatte es mir im vertrauen erzählt, aber ich ging mit dieser Information ziemlich mies um. „Ich war nicht 13, sondern 14! Aber das spielt jetzt hier auch keine große Rolle! Die Tatsache, dass er eine Vergangenheit hat, mit paar Ex-Freundinnen, macht dir zu schaffen und das er dir nicht erzählt wenn er sich mit einer unterhält.", redete sie mir ins Gewissen. „Das macht mir ja nichts aus. Das er ne Vergangenheit hat mit Freundinnen, weiß ich. Wusste ich schon als ich nur in ihn verliebt war und nicht wusste das unsere Beziehung echt werden würde ... das waren noch Zeiten, da war ich noch normal ...", sagte ich und verlor mich in den Erinnerungen. 

„Ja aber ohne deine ›unnormale‹ Seite, hättest du niemals Liam kennen gelernt! Sei dir dessen bewusst!", sagte sie. „Ja und du nicht Niall, sei dir dessen mal bewusst. Seit wann redest du so geschwollen?", fragte ich sie. „Die Kopfschmerzen.", sagte sie knapp. „Echt? Ich hab dich schon oft mit Kopfschmerzen erlebt, aber noch nie hast du so geredet, außerdem ...", ich wollte gerade weiter meckern, als mir total schwindelig wurde und ich nichts mehr sah. Mir war doch vorher erst schwarz vor Augen gewesen, aber sofort schossen mir Bilder vor mein Geistiges Auge, die ich noch nie gesehen hatte, oder wenigstens dachte, nie gesehen zu haben: Ich und Kate vor einer Frau in Brandons Laden. Brandon nirgends zu sehen. Ein Kampf den ich mit dieser Frau ausgetragen hatte. Das Messer in meinem Rücken. Die Hand der Frau in Kates Brust. Kate bewusstlos auf dem Boden. Ich wie ich ›Liam‹, flüsterte und zusammen brach. Wir beide als Geister.

Ich schrie erschrocken auf und setzte mich ruckartig hin. Kate meckerte vor sich hin, was denn in mich gefahren sei, dass ich, trotz Kopfschmerzen, schrie als wäre ich abgestochen worden. Das sie damit gar nicht mal falsch lag, wusste sie ja gar nicht. Wir hatten beide unsere Erinnerungen verloren, weil wir fast gestorben waren. Wir waren bereits Geister gewesen! Aber wieso hatte ich das vergessen? Ich war doch schon mal außerhalb von meinem Körper gewesen durch meine Kraft, aber daran konnte ich mich erinnern, wieso jetzt daran nicht? Dabei müsste mir ganz gewiss Liam nochmal helfen, aber nicht mehr heute. Heute war ein langer und anstrengender Tag und er war leider auch noch nicht vorbei. 
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Was haltet ihr davon das Miley Liam so leiden lassen will? Findet ihrs übertrieben oder würdet ihr das genauso machen wie sie?

the unmasking (German/ Liam FF) *wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt