Kapitel 89

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Das ich ihn dort zurück gelassen hatte, hatte ich wirklich nicht gerne gemacht. Aber ich wusste das er auch alleine noch mit seiner Mutter sprechen wollte. Obwohl ich auch noch einige Fragen dadurch hatte. Das sie mit meinem Vater ein Verhältnis hatte, machte mich zwar auf der einen Seite echt traurig aber auf der anderen Seite würde es so manches erklären. Hatte sie deshalb das Buch der Schatten meines Vaters? Er hatte es ihr bestimmt nicht einfach so gegeben. Was erklären würde, warum Chris, mein Halbbruder, das Buch gespürt hatte. Wir hatten beide ein draht zu diesem Buch. Ich spürte seine Macht, genauso wie es meine und Chris'. Ich würde später mal Karen anrufen, das Buch lies mich einfach nicht los. Aber ich hatte heute noch etwas vor.

Um genau zu sein, stand ich bereits vor dieser Sache, noch weiter spezifiziert. Ich stand vor der Tür eines Jungen. Chat. Ich klingelte bereits seit einigen Minuten, aber niemand öffnete, dabei war klar das jemand zu Hause war. Die Lichter waren schließlich an. Nochmal klingelte ich und wartete kurz, wieder reagierte niemand. „Nun gut.", ich gab mich geschlagen es mit einzelnen Klingel versuchen zu probieren, weshalb ich aufs Sturmklingeln umstieg. Die Tür wurde aufgerissen und ein genervter Mann stand vor mir und schrie rum „Ja ist ja gut!" Ich legte ein freundliches Gesicht auf und sagte „Hallo, ich suche Chat, ist er zu Hause?" Der Mann schaute mich von oben bis unten an und sagte in einem verächtlichen Ton „Bist du nicht die kleine Hexe?" Ich blieb freundlich, dennoch war ich schon genervt von diesem Mann, „Ja, ich würde super gern mit ihm reden, ist er zu Hause?" Ich wartete kurz ob der Mann reagieren würde, aber das dauerte schon wieder fünf Jahre. „Dad? Wer ist an der Tür?", rief Chat von irgendwoher. „Deine Kleine Hexe!", rief er zurück und blickte mich nochmal kritisch an. Ich behielt mein lächeln im Gesicht auch wenns mir schwer fiel. „Miley?", fragte Chat und klang schon viel näher. Er kam zur Tür und schaute mich lächelnd an. „Hey, hatten wir uns verabredet?", fragte er und zog mich an sich. Ich drückte mich höfflich von ihm weg, sah aber dennoch sein Enttäuschten Gesichtsausdruck. „Können wir mal kurz mit einander reden? Es ist sehr wichtig.", sagte ich und warf dann ein Seitenblick auf sein Vater, der immer noch da stand und alles genaustens beobachtete. „Klar komm rein.", sagte Chat, wirkte aber bedrückt. Wir liefen zusammen in sein Zimmer und er setzte sich aufs Bett. Ich blieb lieber stehen. 

„Also was ist los?", fragte er und merkte das etwas nicht stimmte. „Es geht um dich und Miley.", sagte ich und war schon wieder völlig verwirrt. „Meinst du nicht dich?", fragte er. Ich schüttelte traurig den Kopf und sagte „Es tut mir leid. Miley ist tot. Deine Miley." Chat riss die Augen auf und war auf einen Schlag tot traurig. „Was? Wie?", fragte er. Sollte ich ihm sagen das ich sie getötet hatte um in die Barriere einzudringen? Nein! „Sie hat tapfer gekämpft. Sie hat mich gebeten dir etwas auszurichten.", teilte ich ihm mit und merkte in mir etwas, das erst seit ich Miley 2 in mir hatte, aufwallen. Es war ein Gefühl, in einer gewissen, verdrehten Art und Weise, liebte ich ihn. „Und was wäre das?", fragte er kalt. Alle Gefühle schien er zu unterdrücken, vielleicht war es seine Taktik mit Verlust umzugehen. „Sie liebte dich. Mehr als alles andere. Sie liebte dich mehr als meine Gefühle in ihr für Liam. Sie war nicht nur komplett ich, sie hatte ein eigenes Leben das sie mit dir gestalten wollte. Gäbe es eine Möglichkeit sie zurück zu holen, würde ich sie dir wiedergeben. Aber es ist unmöglich.", erklärte ich ihm. „Wieso, du bist doch eine Hexe!", sagte er. „Natürlich, aber auch Hexen mit ihrer Magie haben ihre Grenzen.", versuchte ich ihn zu beschwichtigen. „Ach was, du wolltest doch das sie stirbt und du mir ne Retourkutsche geben kannst!", warf er mir vor. „Das ist jetzt unfair.", antwortete ich und fügte dann hinzu „Natürlich wollte ich nicht das mein zweites ich auf dich steht, aber ich wollte auch nicht das sie auf Liam steht. Indirekt sollte es sie gar nicht geben! Und das du mir jetzt unterstellst, ich hätte sie mit Absicht getötet, nur um dir eins auszuwischen, muss ich dich leider enttäuschen." Aber er schien mir nichts zu glauben. „Du warst eifersüchtig auf sie. Wir hatten unseren Spaß und du? Du hattest bestimmt mal wieder stress mit deinem Lover.", sagte er und grinste böse. „Weißt du was, ich wollte das mit dir im guten klären, immerhin hatte sie dich geliebt. Aber du bist nichts weiter, als ein mieses Arschloch das nur an sich denkt und andere runter macht wenn es nicht nach ihm geht. Ich hoffe du leidest noch schön!", sagte ich und lies meine gezwungene fröhliche Fassade fallen. Jetzt reichte es endgültig. Ich drehte mich um und spürte seine Arme auf meinen Schultern. Er drehte mich brutal um und rammte mir sein Bein in den Bauch. Ich keuchte auf und krümmte mich. „Stirb du miese Hexe!", sagte er mega wütend und schlug mir die Faust ins Gesicht. Ich atmete tief durch und kniff die Augen schnell zusammen, bevor er mich wieder schlagen konnte. Er flog nach hinten und knallte gegen die Wand. Diese kurze Pause nutzte ich um aus diesem Irrenhaus zu verschwinden.  

the unmasking (German/ Liam FF) *wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt