Kapitel 18

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„Du hast WAS?", kreischte Circ.

„Sei leise.", zischte ich und sah mich vorsichtig im Speisesaal um.

Heute war Samstag, weswegen meine Freunde und ich erst 9:00 Uhr frühstückten.

„Also ICH finde das ja irgendwie romantisch! Allein, nur zu zweit, auf einem Dach, in der Dunkelheit.", Kess wackelte anzüglich mit den Augenbrauen.

„Sei bitte für einen Moment still, Kesslyn.", seufzte Aaron genervt, bevor er seinen Blick wieder mir zu wand.

Er hatte mir die ganze Zeit aufmerksam zu gehört und schien jetzt zu überlegen.

„Weißt du mehr über ihn?", fragte ich gespannt.

Ich hatte mir vorgenommen so viel wie möglich über den Fremden heraus zu finden, bevor ich ihn wiedertraf. Wann auch immer das sein mochte.

Aaron zuckte mit den Schultern, „Er heißt mit vollem Namen Ceylon Matthew Featherstone. Seine Eltern sind, nach meines Wissens, Leiter des Gefängnisses."

Entsetzt starrte ich meinen Nebenmann an, „Gefängnis?"

Aaron hob beschwichtigend die Hände, „So nennen wir Außenstehende es nur. Als wir vor ein paar Tagen in die Stadt wollten, hat unser Rektor doch vor dem Militärgelände gewarnt, oder?"

„Kann schon sein.", meinte ich nickend.

„Das Gelände wurde zum geheimen, super modernen Stützpunkt von Feuer umfunktioniert, obwohl sich die Regeln bis heute nicht wirklich geändert haben. Dort herrscht vollkommene Disziplin. Bei jedem kleinen Fehler wird man bestraft, im Gegenzug aber auch für seine guten Taten belohnt. Die Schüler werden zu Kampfmaschinen ausgebildet. Ich habe schon mal flüchtig das Thema, warum sich Feuer und Wasser bekriegen, angeschnitten. In Wirklichkeit ist es noch viel schlimmer, als ein kleiner Streich jedes Jahr. Es besteht das Gerücht, dass Feuer die besten ihrer Schüler zusammen scharrt und in einer separaten Elitegruppe trainiert. Sie wollen sich gegen Wasser erheben."

„Aber warum? Warum gerade Wasser?", fragte ich entsetzt.

Aaron lächelte traurig, „Wasser löscht bekanntlich Feuer. In unserer Natur liegt es, sich von nichts abhalten zu lassen, selbst wenn Feuer die besseren Kämpfer hat. Sie können unser Handeln am schwersten vorhersehen, bei den anderen Elementen ist das leichter. Erde hasst Veränderungen, sie agieren bis heute noch wie vor hundert Jahren. Ihre Taktik wird sich nicht von heute auf morgen schlagartig ändern. Und Luft ist zwar im wahrsten Sinne des Wortes überall, trotzdem wollen sie an nichts gebunden sein. Luft hält sich gerne raus, was ihnen bis jetzt auch immer gelungen ist. Das heißt, nur noch wir bleiben übrig. Wir sind am rätselhaftesten für sie, da helfen ihnen auch nicht ihre tollen Kampfkünste."

„Warum haben wir nicht aus so eine Elitetruppe, die gutkämpfen kann?"

„Wir sind gerne spontan, vertrauen lieber auf unser Element. Kampfsport war noch nie unsere Stärke, uns hilft eher unser Einfühlungsvermögen.", murmelte Titus, der die ganze Zeit still neben Circ gesessen hatte.

Das glaubte ich gerne, ich war noch nie so heiß auf Kickboxen oder Karate gewesen, wie meine anderen Freundinnen.

Wachsam musterte ich Aaron, „Woher weißt du eigentlich alles über diese Schule?"

Dieser setzte einen unbeteiligten Blick auf, „Ich hab da so meine Quellen."

In einer anderen Situation hätte ich es dabei belassen, doch nun hatte er mich neugierig gemacht, „Sag schon. Wer ist es?"

Circ warf Aaron einen vielsagenden Blick zu, „Irgendwann musst du es ihr eh sagen, warum nicht jetzt? Ruby wird schon nicht ausflippen."

„Was ist hier los?", fragte ich verwirrt, „Erzähl es mir, Aaron. Ich kann auch schweigen wie ein Grab, versprochen."

Resigniert seufzte er, „Manchmal kann es sein, dass sich eine Familie in der Elementauswahl teilt, zum Beispiel bei Schwestern. Die eine wird mit dem Element Feuer geboren, die andere mit dem Element Wasser. Die Personen können eine solche Entscheidung der Elemente nicht beeinflussen. Die Familie teilt sich und lebt in gegenseitiger Feindschaft. So ist es auch bei mir, mal von der Feindschaft abgesehen. Mein Tante und ihr Sohn sind Feuerelementarier. Trotz der großen Feindschaft zwischen den beiden Elementen, haben meine Mutter und ihre Schwester, sowie mein Cousin und ich immer zusammengehalten."

„Haben denn die Schulen nichts dagegen?", kurz nachdem ich meine Frage gestellt hatte, fiel mir auf wie dumm diese eigentlich gewesen war. Natürlich mussten die Schulen etwas dagegen haben, sonst hätte es mir Aaron schon viel früher erzählt.

„Ja haben sie, deswegen hält es meine Familie auch so gut wie möglich geheim."

Während ich verstehend nickte, viel es mir wie Schuppen von den Augen, „Deswegen wirkten der Junge und du bei dem Überfall von Feuer so vertraut!"

Nun war Aaron an der Reihe zu nicken, „Genau."

„Wie trefft ihr euch dann eigentlich?", fragte ich interessiert.

Mein Banknachbar lächelte verlegen, „Ich schleiche mich in die Academy ein."

Überrascht zog ich eine Augenbraue nach oben, „Meinst du die, mit den Elitekämpfern? Das Hochsicherheitsgefängnis, vor dem sich alle fürchten?"

„So schlimm ist es gar nicht.", trällerte Kess, die die ganze Zeit erstaunlicher Weise ruhig geblieben war.

Meine zweite Augenbraue wanderte nach oben, während ich mich zu Aaron wandte, „Sie war schon mal dort gewesen?"

Verdrießlich brummte er. Ich ging davon aus, dass es ja bedeutete.

„Kannst du mich vielleicht mal mitnehmen.", murmelte ich zögernd.

Aaron runzelte für einen Moment die Stirn, nickte dann aber, „Meinetwegen. Passender Weise wollte ich mich sogar morgen mit ihm treffen."

Damit war es abgemacht, morgen in der Frühe ging es los.

Mich packte jetzt schon die Aufregung, weswegen ich vom restlichen Frühstück nicht mehr viel mitbekam.

Ich würde Ceylon wieder sehen!

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OMG Leute ihr seid klasse.

Ich habe euch soooo lieb :*

Danke, danke, danke.


Zu diesem Kapitel: es ist eines zum verstehen.

Ich hoffe ich konnte euch etwas mehr, über die Feindschaft der Elemente aufklären und ihr habt ein bisschen Stoff zu nachdenken bekommen.

Ich finde dieses Kapitel sehr wichtig, für das weitere Geschehen in dieser Story!

Deswegen hoffe ich, dass alles klar verständlich für euch geschrieben ist.

In den nächsten Teilen werdet ihr immer mehr über die Hintergründe aller 4 Elemente erfahren, nicht nur über deren Auftreten sondern auch ihr „Grundcharakter" wird deutlicher (natürlich ist trotzdem jeder anders).


Ich hoffe ihr freut euch auf die nächsten Kapitel und es wird euch nicht langweilig, meine Story zu lesen.

Wir lesen uns ^^

Eure xPurpura *-*


PS.: Ich werde versuchen, mich beim nächsten Kapitel NICHT zu verspäten!

The prophecy of elements #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt