Die Nacht war kälter als gedacht, da hatte Ceylon wohl Recht.
Trotzdem hatte ich irgendwie das Gefühl, dass er in seiner Nachricht nicht unbedingt die Nacht meinte. Eigentlich hatte ich gar keine Ahnung, was er damit meinte.
Ich konnte nur wilde Vermutungen anstellen, aber die führten letztendlich auch nicht zur Lösung des Problems.
Circ hatte mir dazu geraten den Pullover und den Ring mitzunehmen.
Immerhin würde Ceylon nicht ewig das Fehlen seines Schmuckstückes dulden.
Leider. Ich muss schon zugeben, mit dem kleinen Gegenstand in meiner Nähe hab ich mich schon etwas sicherer gefühlt. Oder mit dem Gedanken, dass dieses gewisse Etwas Ceylon gehört.
Halt! Stop!
Ich musste unbedingten mit diesen Gedanken aufhören! Man konnte ja denken, ich wäre irgendeine durchgeknallte Psychopatin auf Stalkerkurs.
Es war an der Zeit, sich wichtigeren Sachen zu widmen.
Zum Beispiel wie ich diese verfluchte Wasserrinne raufkommen sollte.
Das erste Mal hatte ich es ja geschafft, da war meine Hand aber noch nicht verletzt gewesen!
Verzweifelt ließ ich mich auf das feuchte Gras nieder. Anscheinend konnte ich nur noch hoffen, dass Ceylon mich finden würde. Das tat er doch immer.
Irgendwie schaffte ich es zur Turnhallenwand zu robben. Dort angekommen lies ich mich gegen die massive Steinwand sinken und schloss die Augen. Es war einfach zu spät, um nicht müde zu sein.
Nur ein paar Minuten warten.
„Das das ja nicht zur Gewohnheit wird!", wies eine tiefe Stimme an.
Erschrocken schreckte ich auf. Erst nach mehrmaligen Blinzeln stellte ich fest, dass ich auf der Bank des Turnhallendaches lag. Wie kam ich denn hier hin?
Langsam schob ich mich in eine aufrechte Position, sodass ich mich gemütlich anlehnen konnte.
„Was soll zur Gewohnheit werden?", fragte ich verwirrt in die Dunkelheit.
Von einer anderen Person keine Spur.
Zum Glück aber nicht lange. Ceylon trat nach ein paar langen Sekunden aus dem Schatten der Lichter, „Deine verletzte Hand."
Ich konnte nur nicken.
Mit langen Schritten kam er auf mich zu, während ich nervös auf meinem Platz hin und her rutschte.
Wie schon beim ersten Mal, nahm Ceylon vorsichtig meine Hand in seine und löste den Verband.
„Halt das mal.", er drückte mir in meine freie Hand die Binde und zog derweilen aus den tiefen seines Pullovers die gleiche Feuersalbe, wie schon in seiner Schule.
Sanft strich er die Creme auf meine Verbrennungen, dabei fielen ihm ein paar kleine Strähnen seines schwarzen Haares ins Gesicht.
Fasziniert beobachtete ich, wie Ceylon hochkonzentriert meine Wunde versorgte.
Das sollte wirklich zur Gewohnheit werden!Eigentlich wollte ich diesen Moment nicht zerstören, doch mir brannte eine Frage auf der Seele, welche ich nicht so schnell loswerden konnte.
„Ceylon?", flüsterte ich deswegen.
„Mh."
„Kann ich dich etwas fragen?"
Mein Gegenüber runzelte kurz die Stirn, „Du kannst es versuchen."
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The prophecy of elements #Wattys2016
FantasyUrplötzlich schnellten seine Hände nach vorne und umklammerten meine Handgelenke fest, so Doll, dass es schmerzte. Leise winselnd, versuchte ich mich zu befreien. Er drückte jedoch nur noch fester zu, direkt auf meine Pulsschlagader. Gerade, als ich...